Zum Coronavirus-Update vom Sonntag, dem 19. Juli, geht es hier.

19:25

Im Iran könnten deutlich mehr Menschen mit dem Virus infiziert sein als offiziell bekannt. Schätzungen aus dem Gesundheitsministerium zufolge könnten rund 25 Millionen und damit etwa 30 Prozent der Bevölkerung betroffen sein, sagt Präsident Hassan Rohani im staatlichen Fernsehen.

Die Agentur Isna zitierte einen Mitarbeiter aus der Corona-Task-Force der Regierung mit den Worten, dabei gehe es Patienten mit milden Symptomen, die keine medizinische Behandlung benötigten oder darum nicht ersuchten. Positiv getestet sind im Iran laut amtlichen Angaben bislang knapp 272'000 Bürgerinnen und Bürger. Die Regierung verschärfte am Samstag im Kampf gegen das Virus bestimmte Beschränkungen für die Bevölkerung wieder.

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17:05

Frankreich führt ab Montag eine weitgehende Maskenpflicht ein, um eine zweite Virus-Welle zu verhindern. In Geschäften und Banken sowie auf öffentlichen Plätzen und überdachten Märkten müssten ab dem 20. Juli Masken getragen werden, twittert Gesundheitsminister Olivier Veran.

Eine Reihe von Indikatoren lassen derzeit den Rückschluss zu, dass sich das Virus in Frankreich wieder vermehrt ausbreitet. Das betrifft vor allem Regionen im Westen und Süden des Landes, wie während der ersten Virus-Welle zwischen März und Mai eher glimpflich davongekommen waren.

 

 

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13:30

Grossbritannien will vorerst keine täglichen Corona-Opferzahlen mehr veröffentlichen. Die Regierung ordnete eine Überprüfung der Berechnungsmethode an, nachdem Bedenken laut geworden waren, die veröffentlichten Todesfall-Zahlen könnten übertrieben hoch sein.

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12:50

In der Schweiz sind in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Samstag, 8 Uhr) 110 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen festgestellt worden. Dies teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. 3 Personen wurden ins Spital gebracht. Ingesamt fanden 6629 neue Test statt. 

In den vergangenen sieben Tagen hatte die Schweiz zusammengezählt 627 Fälle. In Liechtenstein wurde ein Fall notiert.

Laborbestätigte Fälle seit Beginn der Pandemie gibt es nun 33'492. Aktuell befinden sich nach Angaben von 24 der 26 der Kantone 620 Personen in Isolation und 2608 Personen in Quarantäne.

 

 

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11:25

Mit Ausnahme des Tessins bleibt das Tragen von Schutzmasken im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig. Das aktuelle Schutzkonzept schützt laut den Branchenverbänden gut vor Ansteckungen.

Das habe eine Prüfung des Schutzkonzepts der Branchenverbände GastroSuisse, HotellerieSuisse und Swiss Catering Association gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergeben, teilten die Branchenverbände am Samstag mit. Zentral ist demnach, dass Mitarbeitende und Gäste einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Wenn das nicht möglich ist, soll die Kontaktdauer möglichst kurz sein.

Freiwillige Zusatzmassnahmen begrüssen die Branchenverbände. Es obliege aber den Hotels und Restaurants zu entscheiden, ob sie zusätzliche Massnahmen ergreifen wollen oder nicht, so die Verbände. Dabei kamen die Verbände zusammen mit dem BAG zum Schluss, dass Masken einen besseren Schutz bieten als Gesichtsvisiere. Schutzmasken seien deshalb vorzuziehen.

 

 

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10:55

New York wollte die Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie Anfang Juni lockern und über vier zweiwöchige Phasen hinweg die Stadt wieder öffnen. 

Die vierte und letzte Lockerungsphase sollte am nächsten Montag folgen - aber anstelle von Euphorie gibt es Verwirrung, anstelle von kompletter Öffnung weiter Einschränkungen und über allem hängt angesichts stark steigender Infektionszahlen in grossen Teilen des Landes die Sorge vor einer neuen Welle. 

Zum vollständigen Bericht zur Lage in New York geht es hier.

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08:20

Die Entwicklung der Infektionsszahlen in der Schweiz anhand der vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekanntgegebenen Zahlen der Woche:

Freitag: 92
Donnerstag: 142
Mittwoch: 132
Dienstag: 70
Montag: 63
Sonntag: 85
Samstag: 108

 

 

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07:20

Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Bund während der Coronavirus-Krise kritisiert und Lehren aus den Erfahrungen gezogen. "Bern war oft zu spät", sagte der Lega-Politiker dem "Blick" vom Samstag.

"Manchmal muss man im Schützengraben liegen, um eine Situation richtig zu verstehen", sagte er weiter bezüglich dem Sammeln von Erfahrungen des Tessins bei der Coronavirus-Ausbreitung. "Von Bern aus ist das schwieriger", erklärte er.

Am Schluss habe das Tessin in seiner Vorreiterrolle bei der Coronavirus-Krise allerdings Gehör in Bern gefunden, relativierte Gobbi etwas. Die Landesregierung habe dann viel für den Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber getan, führte er weiter aus. Dank der Krisenfenster habe man weitergehende Massnahmen ergreifen können, hiess es.

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Australiens Regierungschef Scott Morrison hat wegen wieder steigender Coronavirus-Fälle eine geplante Parlamentssitzung abgesagt. Er folge dem Rat von Experten, die vor einem "signifikanten Risiko" gewarnt hätten, Politiker in die Hauptstadt Canberra zu lassen.

Hintergrund ist ein erneuter Anstieg der Coronavirus- Infektionen, insbesondere in den beiden grössten Städten des Kontinents, Melbourne und Sydney. Canberra hatte wochenlang keine Coronavirus-Fälle mehr gehabt, bis aus Melbourne kürzlich neue Infektionsfälle in die Hauptstadt gelangten. Das Parlament will statt am 4. August nunmehr am 24. August zusammenkommen.

 

 

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05:15

In Deutschland steigt die Zahl der festgestellten Infektionen um 529 auf 201'372, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um einen auf 9083 zu.

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04:25

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters den zweiten Tag in Folge um über 70'000. Demnach wurden am Freitag mindestens 70'674 neue Fälle registriert. Der bisherige Höchstwert betrug 77'499 am Vortag.

Im Juni legten die täglichen Neuinfektionen im Durchschnitt um 28'000 zu. Im Juli waren es bereits 57'625. Die Zahl der Toten stieg am Freitag um mindestens 912. Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hatte vor kurzem davor gewarnt, dass die USA die Schwelle von 100'000 täglichen Neuinfizierten mit dem Coronavirus überschreiten könnten, sollten die Amerikaner keine Masken tragen und keinen Mindestabstand halten.

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03:45

China meldet 22 neue Covid-19-Erkrankungen. Sechs davon seien auf Einreisende aus Übersee zurückzuführen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. In Xinjiang, einem autonomen Gebiet im Nordwesten Chinas, seien 16 neue Infektionen festgestellt worden.

Für den Vortag hatten die Behörden insgesamt zehn Infektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle in China liegt nun bei 83'644, während die Zahl der Todesfälle unverändert bei 4634 bleibt.

 

 

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03:20

Britische Minister planen einem Medienbericht zufolge, Millionen von kostenlosen Coronavirus-Antikörper-Tests zu verteilen. Grund für die Überlegungen sei, dass zuvor eine Test-Version, die von der Regierung in London favorisiert wird, bei einer Überprüfung gut abgeschnitten habe, berichtet die Zeitung "Daily Telegraph".

Der Test, bei dem ein Bluttropfen aus dem Finger durch einen kleinen Stich abgenommen werde, sei zu 98,6 Prozent zuverlässig. Er zeige innerhalb von 20 Minuten an, ob eine Person bereits Antikörper gegen das Coronavirus gebildet habe.

Der Schnelltest sei von der Universität Oxford in Zusammenarbeit mit einem führenden britischen Diagnostik-Spezialisten entwickelt worden. In der Erwartung einer Zulassung durch die Behörden in den kommenden Wochen seien bereits zehntausende Prototypen in britischen Fabriken hergestellt worden. Die Minister hofften, dass der Massentest noch vor dem Jahresende zum Einsatz komme.

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02:10

US-Präsident Donald Trump erwägt keine nationale Maskenpflicht im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit "Fox News" antwortete Trump: "Nein, Ich möchte, dass die Menschen gewisse Freiheiten haben."

 

 

Der amerikanische Seuchenexperte Anthony Fauci hatte vor kurzem führende Politiker einzelner Bundesstaaten und Städte aufgefordert, ihre Bürger so nachdrücklich wie möglich zum Tragen von Masken zu drängen. Trotz Rekord-Neuinfektionen finden die USA beim Mund- und Nasenschutz bisher keine gemeinsame Linie. Derzeit gilt in etwa der Hälfte der Bundesstasten eine Maskenpflicht, und innerhalb der Bundesstaaten gibt es Streit darüber.

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01:20

Die Zahl der weltweit bekannten Infektionen übersteigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Schwelle von 14 Millionen. Damit nahm die Zahl erstmals in weniger als 100 Stunden um eine Million zu. Die Zahl der Todesfälle liegt demnach bei 590.000 und damit etwa in der Grössenordnung der jährlich gemeldeten Grippetodesfälle.

Die Übersicht der weltweiten Infektions- und Sterbezahlen der Johns Hopkins University findet sich hier.

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00:50

Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 34'177 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 2,046 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 1163 auf 77'851 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)