Die eskalierende Ukraine-Krise wird laut Goldman Sachs Europa wirtschaftlich besonders hart treffen. Dies vor allem wegen der Abhängigkeit westeuropäischer Unternehmen und Haushalte von russischem Gas.

Die US-Investmentbank erinnert aber auch daran, dass die Exporte der EU nach Russland und in die Ukraine nur 1 Prozent des gesamten Volumens ausmachen und so der Aktienmarkt nicht unmittelbar getroffen ist. Allerdings gibt es einzelne Unternehmen, die sehr stark im Krisengebiet exponiert sind. 

Dazu gehört das niederländische Telekomunternehmen Veon, das 48 Prozent des Umsatzes in Russland erzielt. Der Kurs des Unternehmens ist in den vergangenen Tagen um rund 40 Prozent gefallen. 

In der Goldman-Sachs-Liste von Untenrehmen mit über 20 Prozent Umsatzanteil in Russland, über die der US-Sender CNBC auf seiner Website berichtet, taucht auch das in Grossbritannien kotierten Bergbauunternehmen Polymetal International und Evraz auf. Diese haben 20 respektive 30 Prozent ihres Börsenwerts verloren. Die beiden Unternehmen holen 42 beziehungsweise 38 Prozent ihrer Einnahmen aus Russland. 

Über 20 Prozent Umsatzanteil in Russland haben aber auch die deutsche Stromfirma Uniper, der staatlich dominierte finnische Energiekonzern Fortum sowie der Reifenhersteller Nokian Renkaat. 

Ebenfalls zum Problem könnte für europäische Firmen werden, wenn sie Anteile an russischen Unternehmen halten. Dazu gehören die Ölkonzerne Total aus Frankreich, BP und Shell aus Grossbritannien, Equinor aus Norwegen, OMV in Österreich und Tenaris mit Sitz in Luxemburg. Darüber hinaus haben auch das niederländische Intenet-Beteiligungsunternehmen Prosus, der französische Bahnbautechniker Alstom sowie der Autohersteller Renault und, last but not least, die schweizerisch-britische Bergbaugruppe Glencore russische Beteiligungen.

(cash)