MongoDB ist kein Schimpfwort auf die Deutsche Bahn oder so etwas ähnliches. Es handelt sich vielmehr um eine 2009 gegründete US-Firma, die innovative Datenbanken konzipiert und für Software-Applikationen flexiblere Systeme anbietet, als dies beispielsweise die Branchenriesen Oracle, Microsoft und IBM tun. MongoDB verfolgt den Ansatz mit so genannten NoSQL-Datenbanken, die mit hohen Datenanforderungen umgehen können.

cash.ch ist im Rahmen eines Interviews vertieft aufmerksam auf diese Aktie geworden: In einem Gespräch mit dieser Newsplattform sagte der Zürcher FDP-Ständerat und Geschäftsmann Ruedi Noser im vergangenen Jahr, er habe beim MongoDB-IPO mitgemacht. Der Börsengang des Unternehmens fand im Oktober 2017 statt.

Der Name "Mongo" kommt übrigens vom englischen Wort "humongous", was "enorm bedeutet".  Dieses Wort kann man durchaus für den Börsenverlauf verwenden: Der Kurs der Aktie ist seit dem IPO praktisch nur noch nach oben gegangen. Seit Börsenstart hat der Titel 442 Prozent an Wert gewonnen. Und um diesen Faktor hat sich auch Ruedi Nosers Investment entwickelt. Denn auf Anfrage von cash.ch bestätigt Noser, dass er bei MongoDB noch immer investiert ist.

Die Tech-Börsenkrise im zweiten Halbjahr 2018 überstand die MongoDB-Aktie praktisch unbeschadet, seit Anfang 2018 geht es noch steiler bergauf als vorher.

Die Nasdaq-kotierte Aktie kostet aktuell 173,74 Dollar. Die Kursziele figurieren zum Teil drunter, was zeigt, dass die Analysten die Schätzungen nicht schnell genug der Kursexplosion anpassen. Auf Tech spezialisierte Finanzdienstleister sind von der Aktie begeistert, auch Barclays verleiht ein "overweight". Goldman Sachs setzt ein Rating "neutral", die japanische Bank Nomura empfiehlt mittlerweile den Verkauf des Titels.

Der Kursverlauf von MongoDB seit dem Börsengang 2017 (Grafik: cash.ch) 

Es gibt durchaus Gründe, MongoDB nicht so strahlend zu sehen, wie es der Kursverlauf suggerieren könnte. Für weitere Kursgewinne muss MongoDB – wie bei Tech-"Wunder"-Aktien nicht unüblich – hohe Erwartungen erfüllen. Die Marktkapitalisierung von 9,6 Milliarden Dollar muss mit Substanz unterfüttert sein. Das heisst, das Unternehmen muss weiter die Fähigkeit zu hohem Wachstum beweisen.

Die Firma mit Sitz in New York hat zuletzt bei 306 Millionen Dollar Umsatz einen Reinverlust von 106 Millionen Dollar geschrieben. Und so beliebt die Datenbanksysteme von MongoDB bei Unternehmen sind – die Konkurrenz folgt auf dem Fuss.

Ruedi Noser ist übrigens in illustrer Gesellschaft: Zu den Aktionären des Softwareunternehmens gehören auch Morgan Stanley (12,5 Prozent), Vanguard (knapp 6 Prozent) J.P. Morgan (1,9 Prozent) und Blackrock (1,8 Prozent).