Die Schweizer Börse hat am Montag zugelegt. Dabei verlief das Geschäft laut Händlern aber in ruhigen Bahnen. Zum einen fehlten feiertagsbedingt die Impulse aus London. Zum anderen wollten die Anleger keine Risiken eingehen. Die Umsätze waren daher unterdurchschnittlich. Dennoch legten die Kurse weiter zu und der SMI erreichte trotz hoher Inflation, der schwelenden Bankenkrise in den USA, des andauernden Kriegs in Europa und latenten Rezessionsängsten kurzzeitig sein neues Jahreshoch.

"Wir sehen wieder einmal ein Rally, das sich nur mit wenigen Anhängern fortsetzt, das aber je länger es dauert, umso mehr Anleger anzieht, die trotz teuer empfundener Kurse doch noch auf den fahrenden Zug aufspringen wollen", kommentierte ein Händler. Mit den US-Inflationszahlen am kommenden Mittwoch steht nach der Zinserhöhung des Fed und den starken US-Jobdaten bereits das nächste Highlight aus den USA bevor, das die Märkte beeinflussen kann. Darüber hinaus beschäftigte das Ringen um die Erhöhung der US-Schuldenobergrenze die Marktteilnehmer weiter. Sollte es nicht bald eine Lösung geben, könnte dies am Markt für erhöhte Nervosität sorgen, hiess es weiter.

Der SMI schloss nach einem neuen Jahreshoch auf 11'606,88 Punkten noch um 0,35 Prozent fester auf 11'595,25 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, legte ebenfalls 0,35 Prozent zu auf 1804,30 und der breite SPI zog um 0,30 Prozent an auf 15'291,99 Zähler. Im SLI schlossen 16 Titel höher und 13 schwächer. Sika waren unverändert.

Den stärksten Anstieg verbuchten AMS Osram (+6,9 Prozent), die den Kursanstieg über den Tag hinweg stetig ausweiteten. Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach dem massiven Kurseinbruch. Zudem stellte das Anlagerportal "The Market" den Sensorenhersteller als eine spannende Turnaround-Geschichte dar. Auch Vontobel glaubt laut an das Gewinnpotenzial des Konzerns und empfahl den Titel zum Kauf.

Die Aktien des Augenheilmittelkonzerns Alcon (+1,9 Prozent), der seinen Quartalsbericht am Dienstagabend veröffentlicht, waren vor den Zahlen gefragt.

Im Aufwind waren die Luxusgüterhersteller Richemont (+1,8 Prozent) und Swatch (+1,2 Prozent). Während Swatch am Mittwoch die GV abhält, wird Richemont am Freitag die Jahreszahlen 2022/23 veröffentlichen. Analysten erwarten eine gute Umsatzentwicklung und eine Erholung am wichtigen chinesischen Markt.

Oben auf den Einkaufslisten standen die Zykliker Kühne+Nagel (+1,1 Prozent) und ABB (+0,6 Prozent) sowie die Finanzwerte Swiss Life (+1,5 Prozent), Swiss Re (+1,2 Prozent) und Zurich sowie Temenos (je +0,6 Prozent). Swiss Life legt am Donnerstag einen Zwischenbericht zum ersten Quartal vor.

Während UBS (+0,4 Prozent) etwas hinterherhinkten, schlossen CS (-0,4 Prozent) und Partners Group (-0,6 Prozent) gar schwächer. Über das Wochenende waren die beiden Grossbanken CS und UBS wieder prominent in den Medien - diesmal bezüglich Boni und Löhne im CS Asset Management. Derweil soll UBS-Chef Sergio Ermotti Spitzenmanager der übernommenen Credit Suisse in die engere Wahl für das Führungsteam gezogen haben.

Mit den Pharmariesen Novartis (+0,5 Prozent) und Roche (+0,1 Prozent) waren zwei Schwergewichte unter den Gewinnern zu finden. Bei Roche soll eine von Anlegern gut aufgenommene und bei Barclays abgehaltene Präsentation für Rückenwind gesorgt haben. Nestlé (-0,1 Prozent), ein weiteres Schwergewicht, verloren hingegen.

Bei Straumann (-0,7 Prozent) strichen Anleger Gewinne ein. Auch Logitech (-0,3 Prozent), Lonza (-0,4 Prozent) oder Geberit (-0,2 Prozent) konsolidierten die jüngsten Gewinne.

Am breiten Markt profitierten SIG (+1,5 Prozent) von positiven Kommentaren der Bank of America und von Citigroup. Gefragt waren zudem Peach Property (+4,4 Prozent) und TX Group (+7,6 Prozent). Dufry (+2,8 Prozent) waren im Vorfeld des Tradingupdates vom kommenden Mittwoch gefragt. Schwächer waren GAM (-0,7 Prozent). Der Assetmanager steht bekanntlich vor dem Kauf durch Liontrust.

(AWP)