Dabei fiel der Leitindex SMI nach einem über weite Strecken tendenziell eher freundlichen Verlauf erst im späten Geschäft leicht ins Minus. Auslöser war unter anderem die Richtung nach unten an der Wall Street. Zudem sorgten enttäuschende Konjunkturzahlen und die Verunsicherung über den weiteren Kurs der US-Notenbank am Tag vor dem Zinsentscheid des Fed für Abgaben. Die US-Industrieaufträge stiegen weniger als erwartet stark, und die Zahl der offenen Stellen ging im März stärker als erwartet zurück.

Die Investoren wollten Klarheit, wie es mit den Zinsen weitergeht und wie die Notenbanker die aktuelle und künftige Lage der Wirtschaft einschätzen, hiess es am Markt. Aktuell wird vom Fed mehrheitlich eine Leitzinsanhebung um 25 Basispunkte erwartet, über das "Danach" aber herrscht Uneinigkeit. Auch bei der EZB gehen die Meinungen auseinander. Klar sei aber, dass wegen der anhaltend hohen Teuerung weitere Zinsschritte nötig seien, hiess es am Markt. Am Morgen hatte zudem die australische Notenbank mit einer Zinserhöhung überrascht. Der Zinsentscheid des Fed steht am Mittwochabend um 20.00 Uhr hiesiger Zeit bevor und derjenige der EZB am Donnerstagnachmittag.

Der SMI schloss am Dienstag nach einem Tageshoch bei 11'514 Punkten um 0,12 Prozent tiefer bei 11'423,33 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI sank um 0,37 Prozent auf 1776,38 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 15'049,73 Zähler. Im SLI schlossen 19 Titel schwächer und zehn fester. Straumann waren unverändert.

Im Fokus der Anleger standen die Aktien solcher Unternehmen, die mit Ergebnissen aufgewartet hatten. Dazu zählten auf der klar positiven Seite Logitech (+7,0Prozent). Der Hersteller von Computerzubehör hat im Schlussquartal weniger schlecht als befürchtet abgeschnitten, was dem Titel von Beginn an zu Kursgewinnen verhalf. Zudem hatte sich der Firmenchef zuversichtlich geäussert.

Gegen den Trend im schwachen Finanz- und Technologiesektor legten Temenos 1,7 Prozent zu. Das Unternehmen hatte zuletzt mit guten Zahlen geglänzt und wird zudem von immer wiederkehrenden Übernahmespekulationen unterstützt.

Als Stütze des Marktes erwies sich einmal mehr Pharmariese Novartis (+1,2Prozent), dessen Aktien den Aufwärtstrend der Vorwoche fortsetzten. Rivale Roche (+0,1Prozent) und Nestlé (+0,03Prozent), weitere Marktschwergewichte, rückten minimal vor.

Gewinne verbuchten zudem SGS (+0,6Prozent), die von positiven Kommentaren der CS und von RBC profitierten.

Auf der anderen Seite stürzte die Aktie vom AMS Osram um 8,4 Prozent ab. Der Sensorenhersteller litt vor allem unter den Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf.

Ebenfalls unter Abgaben litten die Titel der Grossbanken CS und UBS, des Vermögensverwalters Julius Bär und von Partners Group sowie der Versicherer Swiss Life und Zurich mit Einbussen zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Die Aussicht auf höhere Zinsen bei gleichzeitig schwächelnder Konjunktur sowie die schwelende Krise im US-Regionalbanksektor laste auf den Kursen, sagte ein Händler.

Sonova (-1,3Prozent) standen ebenfalls unter Druck. Marktteilnehmer wiesen darauf hin, dass Rivale Amplifon Marktanteile gewonnen habe.

In den hinteren Reihen waren derweil Landis+Gyr (+3,9Prozent) nach starken Jahreszahlen gesucht.

Dagegen fielen die Aktien der GAM Holding um 13,4 Prozent auf 0,80 Franken. Händler fragten sich, ob die Verkaufsverhandlungen mit Liontrust gescheitert sein könnten. GAM hatte in Aussicht gestellt, diese Gespräche bis zum 4. Mai zu einem erfolgreichem Abschluss zu bringen. Am Donnerstag will GAM auch den Jahresabschluss 2022, dessen Eckdaten bereits bekannt sind, veröffentlichen.

Noch mehr verloren am Dienstag die Aktien von IGEA Pharma (-22Prozent). Auch für Youngtimers (-15Prozent) ging es deutlich abwärts.

(AWP)