Am sogenannten Hexensabbat werden an den Terminmärkten Optionen und Futures auf Aktien und Indizes fällig. An diesem dreifachen Verfallstermin kommt es häufig zu scheinbar unerklärlichen Kursverwerfungen - weshalb Börsianer auf das Bild tanzender Hexen zurückgreifen. Schon im Vorfeld versuchen Profi-Anleger, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu schieben, weil sie mit den Terminkontrakten auf bestimmte Kursstände zu vorher festgelegten Zeiten spekulieren. Im Folgenden die wichtigsten Fakten:
- Am Hexensabbat verfallen drei Arten von Anlagen: Optionen auf Einzelaktien, Optionen auf Indizes und Terminkontrakte auf Indizes. Daher spricht man vom Grossen Verfallstermin.
- Optionen auf Einzelaktien und Indizes verfallen dagegen alle vier Wochen. Das nennen Börsianer dann den Kleinen Verfall.
- Den Kleinen Verfallstermin gibt es jeden dritten Freitag eines Monats, ausser im jeweils letzten Monat eines Quartals. Dann handelt es sich um den Grossen Verfall.
- Die Terminkontrakte auf Börsenindizes - SMI, Dax oder EuroStoxx50 - verfallen nur alle drei Monate, immer zum Ende eines Quartals.
- Die Preise für Aktien-Optionen werden zum Xetra-Handelsschluss festgestellt, die für die Index-Optionen und -Futures schon ab 13.00 Uhr.
- Die Umsätze sind an Verfallstagen meist relativ hoch. Beim letzten Grossen Verfall im September hatten allein im Dax etwa 158 Millionen Aktien für 9,1 Milliarden Euro den Besitzer gewechselt - deutlich mehr als an einem normalen Handelstag. Im Schnitt werden derzeit lediglich etwa 64 Millionen Papiere im Volumen von 3,5 Milliarden Euro pro Tag gehandelt.
(Reuters)