Wenn die Gewinnsaison an Fahrt gewinnt, könnten weiter steigende Aussichten in der Automobilwirtschaft den Sektor weiter ankurbeln. Bereits seit März führt die Auto-Branche die Erholung der europäischen Aktien an. Während der Absatz zu Jahresbeginn stark einbrach, wird die Automobilbranche von Chinas wirtschaftlicher Erholung profitieren. Die Nachfrage nach privatem Transport springt im Reich der Mitte wieder an.

Der Stoxx Europe 600 Automobiles Index ist seit dem Markttief vom 18. März um 67 Prozent gestiegen und mit Abstand der Sektor mit der besten Performance in Europa. Auf Jahressicht notiert der Index jedoch immer noch rund 10 Prozent im Minus. Der breite Stoxx 600 notiert seit Anfang Jahr rund 13 Prozent tiefer.

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Die Berichtssaison der Automobilbranche hat im dritten Quartal stark begonnen. Letzte Woche präsentierte Daimler gute Zahlen, und auch BMW überraschte diese Woche mit seinen Vorabzahlen. Vor allem der solide Cashflow des Auto-Konzerns übertraf die Erwartungen der Analysten. Im Allgemeinen war der Autoabsatz in Europa im September überraschend angestiegen. Ein Verkaufsupdate von Renault ist ebenfalls für Freitag geplant, während Fiat, Peugeot und Volkswagen nächste Woche Umsatz oder Ergebnis melden werden.

Analysten sind optimistisch. Erythrozyten Tom Narayan sagte, er wäre nicht überrascht, ähnliche Vorankündigungen von Volkswagen und Continental zu sehen, die von einer Reduzierung der Fixkosten und einem verbesserten Betriebskapital profitieren sollten. Die Gewinnprognosen des Sektors sind viel schneller gestiegen als der Rest des Marktes. Zugute kam dem Automobilsektor, dass sich das makroökonomische Umfeld verbessert hat, staatliche Anreize in Kraft getreten sind und sich der chinesische Markt erholte.

Analysten positiv gestimmt

"Unser Ausblick bleibt sehr positiv", sagt der Bernstein-Analyst Arndt Ellinghorst. "Das ist der Beginn eines sehr starken Autos-Comebacks. Die Gewinnprognosen des Marktes für 2021/22 sind 50-60 Prozent zu niedrig. Nachdem die Investoren diese Vorankündigungen verdaut haben, werden Autos, insbesondere im Premium-Sektor, bis zum Jahresende eine Outperformance erzielen."

Gemessen an der relativ verhaltenen Reaktion des Aktienkurses am Dienstag auf das Update von BMW liegt das Risiko für die Anleger nun darin, wie viele von den guten Nachrichten bereits eingepreist ist.

Wie viel ist schon eingepreist?

Die Analysten der Deutschen Bank und der UBS teilen die Ansicht eines besser als erwarteten Quartals, warnen jedoch die Autohersteller angesichts des Anstiegs der Covid-19-Infektionen, vorsichtig zu sein. Was die wirtschaftliche Erholung angeht, so scheinen die Autos den Anstieg des PMI für das verarbeitende Gewerbe im Euroraum aber noch nicht vollständig eingepreist zu haben.

"Es besteht ein Mangel an Vertrauen in die Dauerhaftigkeit des Aufschwungs mit dem aktuellen Coronavirus-Trend", sagt Analyst Jürgen Pieper von der Privatbank Metzler. Kurzfristig warnt Pieper vor starken Schwankungen zwischen Anlegeroptimismus und Pessimismus.

Dennoch sieht er gute Gründe, an ein "sehr solides 2021" zu glauben mit einem Anstieg des weltweiten Autoverkaufs um 10 Prozent im nächsten Jahr. Pieper erwartet auch einen Boom bei Elektro- und Hybridautos.

"Im Allgemeinen ist die Lage in der Automobilbranche in Ordnung", sagt Luzerner Kantonalbank-Händler Benno Galliker. Der Automobilmarkt scheint „in guter Verfassung" zu sein, insbesondere in China. Der Analyst stellt vielversprechende Zahlen aus den USA fest. Zudem wiesen viele mit dem Automobilsektor verbundene Chiphersteller ebenfalls gute Zahlen auf. "Das sollte Verluste begrenzen", sagte er.

(Bloomberg/cash)