UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber plant verschiedenen Medienberichten zufolge die Übernahme einer grossen europäischen Bank. Gemäss Recherchen der "Sonntagszeitung" gehören zu Webers potenziellen Fusionszielen die Deutsche Bank sowie die britische Barclays. Gemäss der Nachrichtenagentur Bloomberg ist die französische BNP Paribas ebenfalls auf der "Wunschliste".

Innerhalb der UBS schaue man sich gezielt nach Banken um, die ähnlich aufgestellt sind, mit denen das Schweizer Institut in Konkurrenz steht, sich gleichzeitig aber auch gut ergänzt, insbesondere im Investmentbanking, schreibt die "Sonntagszeitung". Gemäss Personen, die über die Vorgänge im Bilde sind, seien andere Namen, die in den Strategiespielen von Weber eine Rolle spielten, zudem die Commerzbank und die britische Lloyds Banking Group. Die UBS wollte sich dazu nicht äussern.

Erst am vergangenen Montag hatte der Finanzblog "Inside Paradeplatz" unter Berufung auf eine Insiderquelle geschrieben, Weber plane zusammen mit CS-Präsident Urs Rohner eine Fusion. Dazu schrieb die "Sonntagszeitung" nun, Webers Plan stosse sowohl innerhalb der UBS als auch bei der Credit Suisse auf Ablehnung. "Die Fusion wird auch nicht kommen - nicht heute, nicht morgen, nicht übermorgen", hiess es unter Berufung auf "ranghohe Quellen aus dem Umfeld beider Verwaltungsräte".

Wunschliste mit potentiellen Partnern

Bei der Credit Suisse soll dem Bericht zufolge UBS-Vizepräsident und Roche-Chef Severin Schwan zu den erklärten Gegnern einer Fusion mit der UBS gehören. Bei Roche hiess es gegenüber der Zeitung: "Kein Kommentar." Auch Credit-Suisse-Chef Thomas Gottstein soll Gegner einer Grossfusion sein, und auch bei wichtigen Kunden sei die Idee nicht gut angekommen, schrieb die "Sonntagszeitung".

Auch Bloomberg schrieb unter Berufung auf mit der Sache vertrauten Personen, Weber habe eine Wunschliste erstellt mit potentiellen Partnern für einen möglichen Deal - darunter die Deutsche Bank, BNP Paribas sowie die Credit Suisse. Dabei gehöre eine Transkation mit der Deutschen Bank zu den beliebtesten Szenarien, sagte eine Person.

Die UBS stehe möglicherweise zwar nicht kurz vor einem Deal, signalisiere aber die Absicht, eine aktive Rolle bei der Konsolidierung europäischer Banken zu spielen, um sich gegen US-Wettbewerber zu behaupten, hiess es im Bericht weiter. Und: Die Bank führe regelmässig Gedankenspiele über künftige strategische Optionen durch.

Sowohl die UBS als auch die Deutsche Bank wollten sich gegenüber Bloomberg nicht äussern.

(AWP)