22:30

US-Unternehmen schufen im Mai überraschend viele Stellen. Dies werteten Investoren als Zeichen für die Stärke der weltgrössten Volkswirtschaft. "Es war durchweg ein guter Bericht", sagt Ökonom Tom Porcelli von RBC Capital Markets mit Verweis auf die Statistik der Regierung.

Erleichterung herrschte auch über die Regierungsbildung in Italien, weil damit Neuwahlen abgewendet worden sind. Sie wären möglicherweise zu einer Abstimmung über einen Verbleib in der Euro-Zone geworden. Sorgen bereitet dagegen weiter der Handelsstreit zwischen den USA und wichtigen Handelspartnern wie der EU, Kanada oder Mexiko.

Der Dow Jones schloss 0,9 Prozent höher auf 24'635 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 1,1 Prozent auf 2734 Zähler vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verbesserte sich um 1,5 Prozent auf 7554 Punkte. Im Wochenvergleich sank der Dow 0,5 Prozent, während der S&P um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Index 1,6 Prozent zulegten.

Ein Grund für die stärkeren Gewinne des Nasdaqs waren am Freitag Konzerne wie Apple, Microsoft oder die Google-Mutter Alphabet, die 1,8 Prozent, 2,0 Prozent beziehungsweise 3,2 Prozent gewannen. Portfoliomanager Daniel Morgan vom Synovus Trust sagt, diese Titel seien vom Zollstreit nicht betroffen. Zudem legten die Gewinne der Branche rasant zu.

Dagegen sanken die Anteilsscheine von Harley-Davidson knapp 1 Prozent. Sollte sich die EU wirklich zu Gegenmassnahmen gegen die US-Zölle entscheiden, wäre das Unternehmen aus Milwaukee davon betroffen, weil Motorräder auf der Sanktionsliste stehen.

+++

17:40

Die Schweizer Börse hat nach einer Reihe schwacher Tage zum Wochenschluss zu einer kräftigen Erholung angesetzt. Der SMI steigt um 1,9 Prozent auf 8619 Punkte. Aber auch damit beendet der Leitindex die dritte Woche in Folge mit einem Verlust.

Sämtliche SMI-Werte legten zu. An der Spitze stehen die Finanzwerte, die auch am ärgsten gebeutelt wurden. Die Aktien der Credit Suisse rücken um 2,5 Prozent vor. UBS legen 3,1 Prozent zu und die Versicherer Swiss Life und Swiss Re gewinnen 2,6 und 2,3 Prozent.

Weit oben auf den Einkaufszetteln standen auch Aktien zyklischer Firmen: ABB klettern um 2,7 Prozent nach oben. Lafarge-HolcimGeberitSGS und Adecco werden um rund 2 Prozent höher bewertet.

Die als konjunkturresistent geltenden Aktien aus dem Pharmabereich waren ebenfalls gefragt: Roche steigen um 2,3 Prozent. Novartis sind um 2,4 Prozent höher. Die Aktie des Lebensmittelriesen Nestlé hält mit einem Plus von 0,8 Prozent die rote Laterne.

Am breiten Markt verliert AMS 0,6 Prozent. Eine Gewinnwarnung von Konkurrent Dialog hat den Chipherstellern europaweit zu schaffen gemacht. Dialog senkte die Prognose, nachdem Hauptkunde Apple die Bestellungen für die Power-Management-Chips um rund 30 Prozent gekürzt hatte. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenkommentar zum Freitag.)

+++

15:55

Ein überraschend starkes Job-Wachstum in den USA ermuntert Anleger zum Einstieg in den US-Aktienmarkt. Gleichzeitig dämpft der weiterhin geringe Lohnanstieg die Furcht vor aggressiveren Zinserhöhungen der Notenbank Fed. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 steigen zur Eröffnung am Freitag um bis zu 0,7 Prozent.

Im Mai wurden ausserhalb der US-Landwirtschaft 223'000 statt der erwarteten 188'000 Stellen neu geschaffen. "Die wirklich gute Nachricht ist aber der unverändert langsame Anstieg der Stundenlöhne", sagt Michael Arone, Chef Anlagestratege des Anlageberaters State Street Global Advisors. Ein rascherer Anstieg der Inflation sei daher nicht zu erwarten.

Zu den Favoriten an der Wall Street gehörten die Aktien von Lululemon. Die Papiere des Yogabekleidungshändlers steigen dank überraschend starker Quartalsergebnisse um 10,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 116,07 Dollar. Das Unternehmen steigerte den Umsatz um 62 Prozent. Beeindruckend sei vor allem die Geschäftsentwicklung der Filialen, dort hätten viele Konkurrenten Probleme, sagte Analyst Oliver Chen vom Anlageberater Cowen & Co.

Die Titel von Ulta Beauty rutschen dagegen um 4,8 Prozent ab. Der Kosmetikhändler verdiente zum Jahresauftakt zwar mehr als erwartet, die Umsatz- und Gewinnziele für das laufenden Quartal blieben dagegen hinter den Analystenprognosen zurück. Ulta rechnet nur mit einem Wachstum von 6 bis 7 Prozent.

+++

15:20

Stärker als erwartete US-Daten vom Arbeitsmarkt geben der Schweizer Börse zusätzlichen Schub. Der SMI baut seinen Gewinn auf 2,2 Prozent und 8640 Punkte aus von zuvor plus 1,5 Prozent. Der Dollar kostete zuletzt 0,9905 nach 0,9862 Franken zuvor. Dagegen büssten die Zinsmärkte Terrain ein. Der Juni-Kontrakt des Conf-Futures fiel um 39 Basispunkte auf 161,35 Prozent.

Im Mai wurden in den USA gemäss Angaben des Arbeitsministeriums 223'000 neue Jobs geschaffen nach einem Stellenzuwachs von 159'000 im April. Experten hatten lediglich mit 188'000 gerechnet. Die getrennt ermittelte Erwerbslosenquote sank um einen Tick auf 3,8 Prozent - dies ist das niedrigste Niveau seit 18 Jahren. Damit dürfte es im Juni zu einer weiteren Zinserhöhung durch die US-Notenbank kommen.

+++

12:35

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag erneut zu einem Erholungsversuch angesetzt und kann die Gewinne bisher - im Gegensatz zu den Vortagen - nicht nur halten, sondern sogar leicht ausbauen. Der Leitindex SMI erholt sich damit von seinem am Vortag markierten Jahretief und überschreitet die Marke von 8500 Punkten deutlich. Am Markt wurde die Entspannung vor allem mit der Vermeidung von Neuwahlen in Italien begründet.

Der SMI steht gegen Mittag 1,4 Prozent höher bei 8571 Punkten. Der 30 Aktien umfassende SLI zieht um 1,4 Prozent auf 1425 und der breite SPI um 1,3 Prozent auf 10'291 Punkte an. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen allesamt im Plus.

An der Spitze des SLI/SMI-Tableaus stehen nach wie vor Vifor Pharma (+2,8% auf 157,25 Franken), nachdem am Morgen die Credit Suisse das Kursziel für die Titel auf 155 von 130 Franken erhöht hatte, dies bei einem unveränderten Rating "Neutral".

Die Aktien von Credit Suisse (+2,3%), UBS (+1,9%) und Julius Bär (+1,5%) gehören zum Wochenschluss ebenfalls zu den Gewinnern unter den Bluechips. Die Stärke der Finanztitel ist allerdings eine Gegenbewegung zu den Verlusten der Gesamtwoche, in der die Titel allesamt deutlich hatten Federn lassen müssen.

Die Schwergewichte Novartis und Roche notieren bei einem Plus von 1,3 und 1,4 Prozent, Nestlé bei +0,7 Prozent. Sie hatten - wie auch die Finanztitel - zumindest am Vortag deutlich verloren.

Im breiten Markt sorgen Sulzer (+3,3%) für Gesprächsstoff. Am Morgen hatte sich der CEO in einem Interview mit AWP mit zuversichtlichen Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf geäussert. Die US-Sanktionen hätten zudem keinen signifikanten Schaden hinterlassen.

Von der guten Stimmung profitieren auch IdorsiaForbo und EFG, die zwischen 3,9 und 7,4 Prozent zulegen.

+++

10:45

Die Schweizer Börse hat am Freitagmorgen zu einer kräftigen Erholung angesetzt. Der SMI steigt um 1,3 Prozent auf 8563 Punkte. Am Vortag war der Leitindex um 1,4 Prozent auf ein Jahrestief gefallen und hatte der Börsenweisheit "Sell in May and go away" damit alle Ehre gemacht. Händler sprechen von einer technischen Reaktion auf die starken Verluste der vergangenen Wochen. Wie stark die Erholung ausfällt, werde sich aber erst weisen müssen.

Sämtliche SMI-Werte legen zu. An der Spitze stehen die zuletzt arg gebeutelten Finanzwerte. Die Aktien der Credit Suisse rücken um 2,4 Prozent vor. UBS legen 2,1 Prozent zu und die Versicherer Swiss Life und Swiss Re gewinnen fast 2 Prozent. Zurich steigen um 1,6 Prozent.

Weit oben auf den Einkaufszetteln stehen auch Aktien zyklischer Firmen: ABB, Lafarge-Holcim und Adecco werden mehr als 1,5 Prozent höher bewertet.

Die Titel von Swatch steigen um 1,3 Prozent auf 484,40 Franken. ZKB-Analyst Patrik Schwendimann revidiert nach den unerwartet guten Uhrenexportzahlen die Gewinnschätzungen für den Uhrenkonzern nach oben und empfiehlt den Titel weiter zum Kauf. Auf Jahressicht sei ein Kurs von 550 Franken durchaus möglich. Der Anteil von Rivalin Richemont gewinnen 0,7 Prozent.

Bis zu 1,2 Prozent höher fallen die Gewinne bei den als krisenresistent geltenden Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche aus. Der Pharmakonzern Roche will auf einem Kongress in den USA "vielversprechende" neue Daten zu Tecentriq in Kombination mit Avastin zur Behandlung von Nieren- und Leberkrebs vorstellen.

+++

09:15

Der Swiss Market Index (SMI) legt unmittelbar nach Börseneröffnung 1,0 Prozent auf 8539 Punkte zu. Der Leitindex SMI setzt damit erneut zu Gegenbewegung der Verluste der Vortage an. Am Vortag markierte der SMI ein neues Jahrestief bei unter 8'500. Der Handelsstreit zwischen den USA und Europa hatte die Märkte belastet. 

Deutlich erholt zeigen sich die Finanztitel Credit Suisse (+2,2 Prozent), UBS (+1,4 Prozent) oder Julius Bär (+1,3 Prozent). Auch die Swiss Life (+1,6 Prozent) und ABB (+1,4 Prozent) sind stark im Plus.

Die drei Schwergewichte Nestlé (+0,3 Prozent), Novartis (+0,7 Prozent) und Roche (+0,5 Prozent) legen weniger deutlich zu. Auch sie hatten am Vortag deutliche Abgaben hinnehmen müssen. Roche hat am Freitagmorgen ausserdem angekündigt, schon bald weitere Daten zum Immun-Therapeutikum Tecentriq vorstellen zu wollen.

+++

08:25

Die asiatischen Börsen haben angesichts eines drohenden Handelskrieges am Freitag uneinheitlich geschlossen. In Tokio ging der Nikkei-Index nach anfänglichem Plus um 0,1 Prozent tiefer mit 22.171,35 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 1.749,17 Zählern. In China legten die Anleger den Rückwärtsgang ein.

Die USA hätten mit dem Handelsstreit mit der Europäischen Union eine neue Eskalationsstufe gezündet, betonte Ökonom Soichiro Monji vom Bankhaus Daiwa SB. Es sei nicht zu erwarten, dass US-Präsident Donald Trump im Vorfeld der US-Zwischenwahlen nachgiebiger werde. Die Entscheidung, Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte aus der EU zu verhängen, sei allerdings auch erwartet worden, betonten Börsianer. Anleger griffen angesichts eines schwächerer Yen vermehrt zu Exportaktien. 

+++

08:08

Der Swiss Market Index (SMI) legt in der von Julius Bär berechneten Vorbörse um 0,3 Prozent zu. Der Leitindex verlor im gestrigen Handel 1,4 Prozent auf 8457 Punkte, den tiefsten Stand seit seit 15 Monaten. 

Vorbörslich sind sämtliche SMI-Werte im Plus, am stärksten legen UBS (+0,6 Prozent), Credit Suisse (+0,5 Prozent) und ABB (+0,4 Prozent) zu.

Börsianer schauen zum Wochenausklang vor allem auf die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten. Für Mai erwarten von Reuters befragte Experten einen Zuwachs von 188.000 Stellen nach plus 164.000 im Vormonat. Die Zahlen werden um 14.30 Uhr (MEZ) publiziert.

+++

07:40

Der Euro hat am Freitag im frühen Handel zum Greenback leicht nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1670 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Der amerikanische Dollar legte dagegen zu vielen Währungen moderat zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1699 Dollar festgesetzt.

Zum Franken hat die Gemeinschaftswährung etwas verlorenes Terrain zurückgewonnen und konnte somit die Marke von 1,15 halten. Aktuell kostet ein Euro 1,1530 Franken. Der Dollar geht mit 0,9876 Franken um.

Gestützt wurde der Euro zuletzt durch die Aussicht auf eine Regierung in Italien. Für Beruhigung unter Anlegern sorgt dabei vor allem die Vermeidung von Neuwahlen, von denen laut Umfragen vor allem die rechtsnationale Lega profitiert hätte. Am heutigen Freitag soll die Vereidigung der neuen Koalition vonstatten gehen.

+++

06:35

Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte aus der EU zu verhängen, sei erwartet worden, sagte Hikaru Sato von Daiwa Securities. "Also reagieren die Märkte in Japan nicht." Stattdessen griffen Investoren bei Exportaktien zu, nachdem der Yen etwas an Wert verlor.

In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index bis am Nachmittag um 0,31 Prozent auf 22.224 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index legte 0,5 Prozent zu auf 1755 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans kletterte um 0,2 Prozent nach oben.

Der Euro notierte wenig verändert bei 1,1692 Dollar. Der Dollar wurde mit 109,20 Yen gehandelt.

(cash/AWP/Reuters)