22:35

Viele Börsianer sahen sich bestärkt in ihren Hoffnungen, dass die beiden grössten Wirtschaftsmächte der Welt eine Einigung in dem seit Monaten schwelenden Konflikt erreichen werden. Trump hatte sich am Dienstag positiv zum Verlauf der Gespräche geäussert. Zugleich zeigte er sich offen für eine Verschiebung der bis Anfang März laufenden Frist.

Thema am Markt waren auch die Protokolle der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Darin werde weitgehend die vorsichtige Erklärung der Fed nach dem Treffen im Januar bestätigt, sagt Marktanalyst Joe Manimbo vom Finanzdienstleister Western Union Business Solutions. Die Notenbank hatte damals den Schlüsselsatz nach insgesamt vier Erhöhungen im vorigen Jahr in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent belassen und zugleich eine Pause signalisiert.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte geht 0,2 Prozent höher auf 25'954 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P 500 steigt ebenfalls 0,2 Prozent auf knapp 2785 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schliesst minimal im Plus auf 7489 Stellen.

An der Wall Street stand Southwest Airlines unter Verkaufsdruck. Die Papiere brechen 5,7 Prozent ein. Die Fluggesellschaft erwartet einen Umsatzdämpfer durch den jüngsten Regierungsstillstand wegen des Haushaltsstreits in Washington.

Zu den Verlierern zählen ferner CVS-Health-Aktien, die 8,1 Prozent einbüssen. Die Drogeriekette verfehlte im vergangenen Jahr ihr Gewinnziel.

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17:40

Die Anleger sind am Mittwoch wieder an die Schweizer Börse zurückgekehrt. Für Kaufstimmung sorgte einmal mehr die Hoffnung auf eine Einigung im US-chinesischen Handelsdisput. Merklich gebremst wurde der Anstieg vom Kurseinbruch der UBS: Nach zuerst grösseren Verlusten geben die Aktien der Grossbank bis Börsenschluss noch 2,7 Prozent ab. Ein französisches Gericht hat die UBS in einem Prozess wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu einer Zahlung von insgesamt 4,5 Milliarden Euro verurteilt. UBS kündigte Berufung gegen das Urteil an. Der Leitindex SMI steigt um 0,6 Prozent auf 9316 Punkte.

Die grösste Stütze ist Indexschwergewicht Nestlé mit einem Kursplus von 1,1 Prozent. Die Titel des weltgrössten Lebensmittelkonzerns stehen in der Gunst der Anleger, seit die in der Vorwoche veröffentlichte Jahresbilanz erste Früchte der von Nestlé-Chef Mark Schneider angestossenen Neuausrichtung zeigte.

Bankwerte gerieten nicht in den Sog der UBS: Die Anteile von Julius Bär notieren 0,6 Prozent höher, die der Credit Suisse führen mit 1,5 Prozent Zuwachs gar die SMI-Gewinnerliste an. Mit an die Spitze der Standardwerte setzen sich konjunktursensitive Unternehmen wie ABB, LafargeHolcim und Lonza mit Kurszuwächsen von mehr als 1 Prozent. 

Am breiten Markt sacken die Medartis-Aktien 3,3 Prozent ab, nachdem die Medizintechnikfirma für das vergangene Jahr ein Umsatzwachstum und eine operative Marge am unteren Rand der prognostizierten Spanne ankündigte. Die DKSH-Anteile büssen gar 4,4 Prozent ein. Der französische Grossaktionär FFP verkaufte sein knapp 6-prozentiges Paket. 

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16:00

Die laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China halten Anleger von grösseren Engagements an der Wall Street ab. Die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 kommen zur Eröffnung am Mittwoch kaum vom Fleck.

Eine Verschiebung der US-Frist für die Verschärfung der Strafzölle auf chinesische Importe, die von Präsident Donald Trump als möglich bezeichnet wurde, wäre positiv für die Börse, sagt Analyst Lukman Otununga vom Brokerhaus FXTM.

Daneben warteten Investoren gespannt auf die Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Fed-Sitzung. Sie erhofften sich Details zur erwarteten Pause der US-Notenbank bei ihrem Zinserhöhungskurs, sagt Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Spartan.

Unter Verkaufsdruck sind die Aktien von Southwest Airlines, die sich um 5,7 Prozent verbilligen. Der Fluggesellschaft zufolge schmälert der US-Regierungsstillstand wegen des Haushaltsstreits zum Jahreswechsel den Umsatz im laufenden Quartals um 60 statt der bislang erwarteten 10 bis 15 Millionen Dollar. Der Government Shutdown sei zudem für die Verzögerung bei der Eröffnung einer neuen Verbindung nach Hawaii verantwortlich. Dies werde die Gewinnmargen 2019 drücken, prognostizierten die Analysten der Bank Goldman Sachs.

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14:15

Der um Dividendenabgänge korrigierte SMIC (oder offiziell: SMI mit Div.-Korr.) steigt am Mittwochvormittag auf 19'091 Punkte. Das ist ein neuer Rekord. Der bisherige Rekord von 19'007 Punkten war im Januar 2018. Alle drei Index-Schwergwichte (Roche, Novartis und Nestlé) notieren am Mittwoch im Plus und geben sowohl dem SMI wie dem SMIC Schub.

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12:45

Wegen der steigenden Nachfrage nach Palladium hat das in der Autoindustrie verwendete Edelmetall am Mittwoch erstmals die Marke von 1500 Dollar geknackt. Der Preis stieg um 1,5 Prozent auf 1502 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Analysten führen das auf einen Angebotsengpass und die verstärkte Verwendung des Edelmetalls in der Automobilbranche zurück.

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11:45

Laut Händlern täuscht die Marktbewegung aber darüber hinweg, dass der Handel an sich eher ruhig verläuft. Der SMI gewinnt gegen 11.05 Uhr noch 0,55 Prozent auf 9308 Punkte hinzu. Zuvor hatte er bei 9331 Zählern die Latte neu gelegt. Der 30 Aktien umfassende SLI steigt um 0,6 Prozent auf 1435 und der breite SPI um 0,5 Prozent auf 10'885 Punkte.

Die drei Schwergewichte Nestlé (+0,7%), Novartis und Roche (+0,4%) tragen dabei massgeblich zum freundlichen Kursverlauf bei. Sie allein stehen für knapp 30 der insgesamt gut 50 Punkte, die der SMI aktuell hinzugewinnt.

Klar aufwärts gehts zur Wochenmitte auch für die Grossbankenpapiere der Credit Suisse (+1,0%) und UBS (+0,8%). Julius Bär hinken mit +0,4 Prozent etwas hinterher.

Grössere Kursbewegungen sind allerdings eher im breiten Markt zu finden. Dort geben DKSH um 3,8 Prozent nach, nachdem ein Grossaktionär seine Papiere verkauft hat. (Lesen Sie den ausführlichen Börsenbericht am Mittag.)

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09:10

Der SMI startet positiv in den Tag. Die Vorgaben aus Übersee werden als grundsätzlich freundlich eingestuft, auch wenn sowohl in den USA als auch Asien die Märkte im späten Handel einen Teil ihrer vorherigen Gewinne abgaben.

Konkret rückt der Schweizer Leitindex in den ersten Handelsminuten um 0,4 Prozent auf 9289 Punkte vor. Der weitere Handelsverlauf dürfte sowohl hierzulande als auch in Europa aber eher zurückhaltend verlaufen, heisst es von verschiedenen Händlern. Am Abend nach Börsenschluss wird nämlich die US-Notenbank Fed das Protokoll ihrer letzten Sitzung veröffentlichen. "Investoren erhoffen sich ein besseres Verständnis über die Gründe für den doch recht abrupten Richtungswechsel des Fed", kommentiert ein Börsianer. Aber auch die Handelsgespräche zwischen den USA und China und die Brexit-Verhandlungen bleiben ein beherrschendes Thema.

Die Bluechips ziehen ziemlich gleichmässig an. Die Grossbanken Credit Suisse und UBS (je 0,4 Prozent) fallen etwas auf. Bei der Credit Suisse stützt eine Ratingerhöhung durch Berenberg. Allerdings zeigt sich der zuständige Experte trotz der Erhöhung auf "Hold" weiter eher skeptisch über möglicherweise zunehmende Risiken etwa bei den Kreditbeständen. Bei der UBS steht im Laufe des Nachmittags die Urteilsverkündung im Steuerprozess in Frankreich an.

Im breiten Markt stachen DKSH hervor (noch kein Kurs, vorbörslich aber -6,5 Prozent). Der Grossaktionär FFP, der bislang rund 5,9 Prozent der Aktien hielt, ist vollständig ausgestiegen. Die Aktien von GAM fallen um 0,3 Prozent. Wenn der Finanzdienstleister am Donnerstag Zahlen vorlegt, wird am Markt ein weiterer klarer Rückgang der verwalteten Vermögen befürchtet.

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08:20

Die laufenden Gespräche zwischen China und den USA haben an den asiatischen Börsen die Hoffnung auf ein Ende des Zollstreits genährt. In Tokio legte der Nikkei-Index am Mittwoch 0,6 Prozent auf 21.431 Punkte zu.

Der breiter gefasste Topix-Index gewann 0,4 Prozent. Seit Dienstag läuft eine neue Gesprächsrunde, mit Sitzungen auf höherer Ebene im Lauf der Woche. Konjunkturabhängige Werte wie Autoaktien waren besonders gefragt. Toyota kletterten um 1,4 Prozent, Mazda um 0,9 Prozent. Auch in China war die Börsenstimmung freundlich. In Schanghai ging es 0,3 Prozent nach oben. 

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08:15

Die ABB-Aktie (+0,6 Prozent) führt zusammen mit der Credit Suisse (+0,6 Prozent) das von Julius Bär errechnete Vorbörsen-Tableau an. Auch UBS (+0,4 Prozent) steigen. Bei der Grossbank wird heute allerdings noch ein Urteil im Milliarden-Steuerstreit mit Frankreich erwartet. Der SMI insgesamt legt vorbörslich um 0,15 Prozent auf 9270 Punkte zu. 

Am breiten Markt fallen Arbonia auf (+1,1 Prozent): Der Thurgauer Bauausrüster hat sich für wieder dividendenfähig erklärt. GAM (-0,8 Prozent) sind tiefergestellt, nachdem neue Milliardenabflüsse bekannt geworden sind.

Arbonia erklärt sich wieder für dividendenfähig

DKSH (-6,5 Prozent) sind deutlich tiefer gestellt, nachdem bekannt wurde, dass die Grossaktionäre der Peugeot-Familie sich offenbar von ihren Aktien trennen wollen. 

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07:40

Die Ölpreise haben sich am Mittwoch nur wenig bewegt. In einer vergleichsweise engen Handelsspanne stieg der Preis für US-Öl in der vergangenen Nacht zeitweise auf 56,39 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit auf den höchsten Stand seit November. Der Preis für Nordsee-Öl hielt sich in der Nähe des Dreimonatshochs, das zu Beginn der Woche erreicht worden war.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 66,36 Dollar. Das waren neun Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen zuletzt nur noch geringfügig um sechs Cent auf 56,15 Dollar.

Gestützt wurden die Ölpreise unter anderem durch eine Kürzung der Fördermenge durch Saudi-Arabien. Jüngste Meldungen deuten darauf hin, dass das führende Land der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) die Ölproduktion stärker als zuvor angekündigt gesenkt hat. Am Ölmarkt wurden damit Sorgen vor den Folgen des Handelsstreits zwischen China und den USA für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft und damit auch für die Nachfrage nach Rohöl gedämpft.

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07:25

Der Euro hat sich am Mittwoch wenig bewegt und damit die Kursgewinne vom Vortag gehalten. Am Morgen wird die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1337 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Stand wie am Vorabend. Auch zum Franken zeigt sich der Euro bei einem Stand von 1,1357 nur wenig verändert seit Dienstagabend. Der Dollar erhöht sich auf 1,0017 Franken nur minimal.

Am Dienstag hatte die Hoffnung auf einen geregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU dem Euro Auftrieb verliehen. Im Brexit-Streit suchen beide Seiten erneut nach einem Ausweg aus der verfahrenen Lage. Im Tagesverlauf will Premierministerin Theresa May in Brüssel Zugeständnisse erreichen, um den Austrittsvertrag im britischen Unterhaus doch noch ratifiziert zu bekommen und den angekündigten EU-Austritt ohne Chaos zu vollziehen.

Dagegen stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Erst am Abend dürfte das Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank (Fed) mit möglichen Hinweisen auf die weitere Entwicklung der Geldpolitik in den USA für neue Impulse am Devisenmarkt sorgen.

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06:40

Hoffnungen auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China haben am Mittwoch die Tokioter Börse angetrieben.

Der Nikkei der 225 führenden Werte stieg bis zum Vormittag um 0,7 Prozent auf 21'452 Punkte. Der breiter gefasste Topix gewann 0,5 Prozent auf 1613 Zähler. Die Handelsgespräche sollen in dieser Woche in Washington fortgesetzt werden.

Die enttäuschenden Export-Zahlen hätten die Börsianer dagegen ignoriert, sagten Händler. Die japanischen Ausfuhren brachen im Januar um 8,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum ein.

Bei den Einzelwerten legten Honda Motor um 2,4 Prozent. Der Autokonzern beendet seine Produktion in Grossbritannien.

(cash/AWP/Reuters)