Der Gesundheitskonzern Galenica will durch den Verkauf von bis zu 86 Prozent seines abgespaltenen Apothekengeschäfts bis zu 1,68 Milliarden Franken (1,57 Milliarden Euro) einsammeln, wie das Unternehmen aus Bern am Freitag mitteilte. Die Aktien von Galenica Sante
Der Erlös soll ins zweite Standbein des Konzerns, das Pharmageschäft Vifor Pharma, fliessen. Mit dem Geld will Vifor unter anderem die 1,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme der US-Biotechfirma Relypsa refinanzieren. Mittelfristig will Galenica das Apothekengeschäft, das 2016 auf einen Umsatz von drei Milliarden Franken kam, vollständig veräussern.
Sante-Präsident Jörg Kneubühler hatte die Firma vergangene Woche als Dividenden-starkes Unternehmen beworben: 2018 dürfen die Aktionäre mit 80 Franken pro Aktie rechnen. In den Jahren danach lautet das Ziel, mehr als 65 Prozent des Gewinns auszuschütten. Zu den derzeit rund 500 Apotheken sollen jährlich bis zu 15 neue hinzukommen.
Ebner und Stoffel profitieren
Über einen Geldsegen aus dem Börsengang freuen dürfen sich neben Galenica-Grossaktionär und Präsident Etienne Jornod auch die beiden Investoren Martin Ebner und Remo Stoffel. Sie besitzen Reuers-Daten zufolge Galenica-Pakete von 17 und acht Prozent.
Galenica Sante ist einer der grössten Börsengänge in der Schweiz seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008. Vor gut zwei Jahren hatte der Telekomkonzern Sunrise 2,3 Milliarden Franken eingesammelt, 2013 erlöste die Konsumkreditbank Cembra 1,1 Milliarden Franken. Vergangenes Jahr hatten fünf Unternehmen ihr Debüt auf dem Schweizer Börsenparkett gefeiert. Experten rechnen dieses Jahr mit einer ähnlichen Zahl von Börsengängen.
Der Sante-Börsengang liegt in den Händen von Citigroup, Credit Suisse und UBS. Mit an Bord sind auch Deutsche Bank, Baader Bank, Bank am Bellevue, Bank Vontobel und Zürcher Kantonalbank (ZKB).
(Reuters)