Ende letzten Jahres sah es noch gut aus: Beschwingt von (seltenen) Gewinnmeldungen kletterte die Tesla Aktie bis Mitte Dezember auf rund 376 Dollar. Nur im vergangenen August – auf ihrem Allzeithoch – war die Aktie mit 380 Dollar noch mehr wert. Seitdem kennt der Kurs allerdings nur eine Richtung: nach unten.

Aktuell kostet die Nasdaq-kotierte Aktie noch 185 Dollar. Ein Kursverlust von knapp 50 Prozent (siehe Chart unten). Vor allem kritische Analysten-Kommentare über die Absatzentwicklung der Tesla-Modelle lassen den Kurs des Elektroautospezialisten sinken (cash berichtete).

Tesla-Aktie im freien Fall: Deshalb ziehen Anleger bei Tesla den Stecker

Wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, einzusteigen? Das wollte cash in einer am 28. Mai 2019 lancierten Umfrage von den Leserinnen und Lesern wissen. Das Resultat ist deutlich: Von den knapp 5000 Teilnehmenden halten 77 Prozent den Kauf der Tesla-Aktie zum jetzigen Zeitpunkt für eine schlechte Idee. Nur 23 Prozent gaben an, jetzt einsteigen oder zukaufen zu wollen.

In der Kommentarspalte unseres Artikels über den Sinflug der Tesla-Aktie meldeten sich entsprechend überwiegend skeptische Stimmen. So ist für Leser "Holger Narrog" Tesla ein "notorisch defizitärer und mittlerweile hoch verschuldeter Elektromobilbauer". Tesla stehe vor zahlreichen Herausforderungen, die das Unternehmen regelmässig nicht einzulösen vermöge. cash-Leser «Torpedo» formuliert es noch unverhohlener: "Tesla ist in Wahrheit pleite". Man solle seine Anteile verkaufen, solange es überhaupt noch etwas dafür gebe, lautet der Rat.

Tatsächlich hat Tesla grosse Probleme, profitabel zu werden. Seit seinem Börsengang 2010 hat das Unternehmen in lediglich drei Quartalen einen Gewinn erwirtschaften können. Im ersten Quartal 2019 betrug der Verlust zuletzt rund 700 Millionen Dollar. Den Spruch, Tesla verbrenne zwar kein Benzin, aber dafür Geld, eilt dem Unternehmen weiterhin nach.

Der Kurs der Tesla-Aktie seit dem 15. Dezember 2018 (Grafik: cash.ch). 

Allerdings: Es kommen auch positive Stimmen von der cash-Leserschaft, wenn auch in geringerem Ausmass. So glaubt "Leonie Herbert" weiterhin an die Zukunftsträchtigkeit des Elektroautobauers. Tesla baue nicht nur Elektro-Autos, sondern auch Batterien, was ein riesiger Zukunftsmarkt sei. Und: Man biete nicht einfach nur Autos sondern ein ganzes Mobilitätskonzept. Damit sei man anderen Autoherstellern um Jahre voraus.

In der Tat hat sich Tesla in der Vergangenheit am Markt riesige Sprünge gemacht. So bietet die Automarke mittlerweile mit einem SUV, einer Limousine und dem Mittelklassewagen Model 3 eine breite Palette von Modellen an. Neben der Entwicklung von Autos und eigenen Batterien ist Tesla auch im Bereich autonomes Fahren Vorreiter in der Branche.

Die Anleger goutieren das zurzeit nicht. Der Kursverlauf der letzten Tage zeigt bisher keine Erholung.