Der Swiss Market Index hat im November 4,9 Prozent zugelegt. Auch die Leistung des breit gefassten Swiss Performance Index mit seinen 202 Mitgliedern kann sich im November sehen lassen. Es resultiert ein Plus von 3,9 Prozent.
Was die relativ einfache Interpretation zulässt: Der November war ein Monat der Anleger-Vorsicht. Anlässich des rund eine Woche dauernden Ausverkaufs bei Technologie-Aktien in den USA flüchteten Investoren in sicherere, will heissen, defensivere Werte.
Ein Blick auf die Leistung von Einzelaktien verdeutlicht dies: Die Aktie von Nvidia verlor im November 11 Prozent, Salesforce 12 Prozent. Die Unsicherheit über die Nachhaltigkeit der Tech-Aktien-Hausse übertrug sich auch auf den Schweizer Markt. Mit einem Minus von 7 Prozent ist Logitech das Schlusslicht im SMI im November. Ungenügend sind auch die Titel von ABB, Partners Group und Swiss Re, welche je rund 3 Prozent verlieren.
Roche mit einem Glanzmonat
Einen Glanzmonat hatte dagegen Roche mit einem Anstieg von 19,6 Prozent. Es ist wohl eine der besten Monatsperformances des Genussscheines in den letzten Jahren. Die höhere Risikoaversion der Anleger zeigt sich auch in den Zuwächsen bei den defensiven Titel Novartis (plus 5 Prozent) und Nestlé (plus 4 Prozent).
Der Anstieg bei Roche hievte den Genusschein im November zugleich auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Und mit einer Marktkapitalisierung von 250 Milliarden Franken hat sich Roche einen deutlicheren Abstand zu den Verfolgern Novartis (220 Milliarden Franken) und Nestlé (205 Milliarden Franken) geschaffen.
Der Grund für die Roche-Hausse liegt dabei nicht nur in der defensiven Ausrichtung des Titels, sondern basiert auch auf Medikamenten- und Studienerfolgen. Wesentliche Treiber waren dabei Forschungserfolge der Mittel Fenebrutinib gegen Multiple Sklerose und Giredestrant gegen eine sehr häufige Form von Brustkrebs.
Vor allem die Ergebnisse zu Giredestrant «verändern alles», so ein Analyst von Intron Health, der sein Kursziel für die Roche-«Bon» auf 370 Franken hochzog. Andere Experten sind indes etwas weniger euphorisch, was sich darin äussert, dass der Kurs des Genussscheins nun etwa der aktuellen Notierung von 309 Franken entspricht.

Performance des Swiss Market Index im November 2025.
Am breiten Markt sticht die November-Performance von SHL Telemedicine von 69 Prozent hervor, was die mit Abstand beste Leistung aller Schweizer Aktien bedeutet. Der Anstieg des israelischen Telemedizin-Anbieters hat allerdings weniger operative Gründe. Die unprofitable Gesellschaft hat letzte Woche mit der angekündigten Kapitalerhöhung begonnen. Und zur Urteilsfindung hilft auch ein Blick auf die Börsenkunsthistorie des Unternehmens. Vor vier Jahren erreichte der Titel fast 20 Franken, heute sind 1,25 Franken übrig geblieben.
Bemerkenswert ist auch der Zuwachs von Barry Callebaut von 23 Prozent, das bedeutet Platz drei in der November-Tabelle im SPI. Die Aktie des weltgrössten Schokoladenherstellers hat sich nach dem April-Absturz während der «Liberation-Day-Tage» kontinuierlich hochgerappelt und steht nun auf dem höchsten Stand seit Anfang Dezember 2024. Nachdem die Firma lange unter den hohen Kakaopreisen gelitten hatte, meldeten sich Analysten im November wieder vermehrt mit Kaufempfehlungen und Kurszielerhöhungen, darunter Berenberg oder Goldman Sachs.
Auslöser dieser Neubeurteilungen waren die Jahresergebnisse von Anfang November. Trotz sinkender Verkaufsmengen konnte Barry Callebaut den Betriebsgewinn steigern und seine Verschuldung reduzieren. Dabei profitierte der Konzern von Einsparungen, der Beruhigung der Kakao-Preise und einem besseren Produktemix.
Enttäuschend verlief der November dagegen für die Aktie von R&S Group, dem «Runner-Up» am Schweizer Aktienmarkt noch im Ersthalbjahr: Minus 33 Prozent und der drittletzte Platz in der SPI-Tabelle. Allein am 6. November verlor die Aktie des Trafoherstellers nach einer Gewinnwarnung 26 Prozent. Von diesem Absturz hat sich der Titel bislang nicht erholt.
Schlechte Halbjahreszahlen und gekappte Mittelfristziele rissen auch die Aktie des Elektronikkomponenten-Herstellers Lem im November in die Tiefe. Das Minus von 33 Prozent ist dabei nur ein Teil des Abwärtsstrudels, in dem sich die Aktie befindet. Im Vergleich zum Zwischenhoch im Juli resultiert ein Einbruch von über 50 Prozent. Und von den fast 2700 Franken, welche die Aktie vor vier Jahren erreichte, ist heute noch knapp ein Zehntel übrig.
Völlig anders vorgestellt haben sich die Verantwortlichen von SMG (Swiss Marketplace Group) den Verlauf der Aktie nach dem Börsengang von Mitte September. 21 Prozent verlor der Titel in diesem Monat, zeitweilig waren es sogar deutlich mehr. Der Ausverkauf der Tech-Aktien weltweit ab dem 11. November waren der schon zuvor sinkenden Aktie sicher nicht zuträglich.

Kursperformance des Swiss Performance Index im November 2025.

