Swiss Re und Zurich Insurance Group gelten an der Schweizer Börse als die unangefochtenen Dividenden-Könige. Nicht ohne Grund: In den letzten Jahren prasselte ein wahrer Geldregen auf die Aktionäre der beiden Versicherungskonzerne nieder.

In einer Strategiestudie der Credit Suisse zum Thema dividendenstarke Aktien schneiden die beiden Vorzeigeunternehmen nun aber unerwartet schlecht ab. Sowohl Swiss Re als auch die Zurich Insurance Group erzielen im Rahmen des Ermittlungssystems gerademal zwei von sechs möglichen Punkten. Damit befinden sich die Versicherungskonzerne allerdings in bester Gesellschaft: Auch andere gerne genannte Dividendenperlen wie Banque Cantonale Vaudoise, Valora oder Swisscom erhalten von der Grossbank nur magere zwei Punkte.

Vorsicht vor voreiligen Schlüssen

Auf sechs von sechs möglichen Punkten kommen Adecco und Novartis. Den Studienverfassern zufolge werden die beiden im Swiss Market Index vertretenen Firmen die Dividende bis Ende 2017 um jährlich mindestens 8 Prozent steigern und weisen jetzt schon eine Rendite von mindestens 2,5 Prozent auf.

Ausserdem liegt die Ausschüttung dieser Unternehmen nicht über 60 Prozent des Jahresgewinns. Dazu kommt, dass die Eigenkapitalrendite mindestens 12 Prozent, das Gewinnwachstum 8 Prozent oder mehr und das Verhältnis von Nettoverschuldung zum operativen Gewinn (EBITDA) nicht mehr als 1,5 betragen.

Erwähnenswert ist, dass nur gerade der Westschweizer Stellenvermittler Adecco schon anlässlich der beiden letzten Erhebungen vom 4. Januar und vom 21. Oktober 2013 die maximale Punktzahl erreichen konnte. Dennoch werden seine Valoren bei der Grossbank schon seit geraumer Zeit nur mit „Neutral“ und einem 12-Monats-Kursziel von 79 Franken eingestuft.

Jetzt auf die Aufsteiger setzen?

Für die Credit Suisse zählen neben den Aktien von Adecco und Novartis auch jene von Geberit und Partners Group zu den heimlichen Dividenden-Stars. Die beiden letzteren Unternehmen erzielen immerhin fünf von sechs Punkten.

Seit der letzten Strategiestudie zum Thema Dividendenperlen konnte gemäss den Autoren vor allem Sulzer Boden gutmachen. Nicht zuletzt dank dem Verkauf von Sulzer Metco an OC Oerlikon hat das Winterthurer Industriekonglomerat drei Punkte dazugewonnen. Damit liegt es jedoch gerademal im Mittelfeld. Besser sieht es für Georg Fischer und OC Oerlikon aus. Sie beide haben ein bis zwei Punkte gut gemacht und gehören nun der Gruppe von Unternehmen mit fünf von sechs möglichen Punkten an.

Dass sowohl Georg Fischer als auch OC Oerlikon bei der Credit Suisse auch offiziell mit "Outperform" zum Kauf empfohlen werden, ist vermutlich mehr als nur ein Zufall.