Mit Also und Bossard rücken zwei Unternehmen in die zwölf Titel umfassende Auswahl vor, welche die Analysten schon seit längerem beobachten und von denen sie nun sagen: «Beide Unternehmen haben sowohl in Bezug auf die Gewinnentwicklung als auch in Bezug auf die Bewertung weiteres Steigerungspotenzial.»
Die Aktie des IT-Grosshändlers hat sich im laufenden Jahr nur mässig entwickelt. Sie sind um 4,2 Prozent gestiegen, während der Swiss Performance Index um 11,2 Prozent zugelegt hat. Deshalb aber sei die Bewertung von Also weiterhin attraktiv, schreibt die HB. Ihr sagt auch das Geschäftsmodell zu, das trotz der tiefen Margen lukrative Renditen auf dem eingesetzten Kapital zulasse. Zudem dürfte Also von wachsenden IT-Investitionen profitieren - hier wirkt sich unter anderem der Boom der Künstlichen Intelligenz positiv aus.
Auch die Valoren von Bossard stehen mit Notierungen um 173 Franken zurzeit deutlich unter den Hochständen der vergangenen Jahre - dies mit Folgen für die Bewertung: Die HB geht nun von einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 und einem Verhältnis von Unternehmenswert zu operativem Gewinn von 15 aus - was in den Augen der Analysten «einer sehr moderaten Bewertung entspricht».
Sie beurteilen das Unternehmen schon lange als sehr positiv, wie sie weiter schreiben. Etwa zeigen sie sich vom Management, der Strategie und vom Leistungsausweis überzeugt. «Mit einer mittelfristigen Optik sehen wir für die Aktien von Bossard daher von diesen Niveaus aus wieder ein klares Aufwärtspotential».
«Gewinne ins Trockene bringen»
Fast schon nahe liegend klingt unterdessen der Grund für den Ausschluss der R&S Group. Die HB will der Notiz vom Montag zufolge «Gewinne ins Trockene bringen». Anlass ist die vergleichsweise starke Entwicklung der Valoren. Sie haben zuletzt zwar nachgegeben, im laufenden Jahr insgesamt aber doch um rund 40 Prozent zugelegt und schneiden damit markant besser ab als der Gesamtmarkt.
Comet könnte am Kapitalmarkttag, der Mitte November stattfindet, die Mittelfristziele verschieben oder reduzieren, vermuten die HB-Experten. «Das wäre zwar keine Überraschung, aber in den letzten zwei Jahren hat sich für uns trotzdem VAT als klarer Favorit im Halbleiterbereich herauskristallisiert.»
Neben den neu aufgenommenen Aktien - Also und Bossard - befinden sich nach wie vor Dottikon, Cembra Money Bank, Interroll, Aryzta, Skan, Forbo, Metall Zug, Phoenix Mecano, Schweiter und Mikron auf der HB-Favoritenliste des Small- und Midcap-Segments. Bei diesen Titeln empfiehlt sich ein drei- bis fünfjähriger Anlagehorizont. Sie eignen sich aufgrund der zum Teil geringen Liquidität nicht zum Traden.
Ausserdem entwickeln sich einzelne dieser Aktien stark gegenläufig: Während Dottikon im Frühling und Sommer eine Kursrally durchlaufen hat, befindet sich Schweiter seit längerem auf Börsentalfahrt. Experten schätzen zwar den Fokus auf margenstarke Produkte und Kosteneffizienz. Doch die Konkurrenz auf den Endmärkten ist stark und die Preissetzungsmacht von Schweiter deswegen begrenzt. Vergleichsweise hoch ist mit über 5 Prozent jedoch die Dividendenrendite dieser Aktie.
Mit dieser kann wiederum Dottikon nicht mithalten. Dessen CEO, Markus Blocher, sagte jüngst sogar: «Wir zahlen erst eine Dividende aus, wenn wir keine Ideen mehr haben.» Indes hatte Dottikon mit den Zahlen zum Geschäftsjahr 2024/25 überzeugt, Umsatz und Gewinn lagen über den Erwartungen. Die Zürcher Kantonalbank schrieb von «unglaublich starken» Resultaten.