Der "Stoxx Europe 600 Banks Index", der 38 börsenkotierte europäische Banken umfasst, fiel am Freitag bis 1,7 Prozent, was dem tiefsten Stand seit der Einführung des Index im Jahr 1991 entspricht. Seit Jahresbeginn liegt der Index 44 Prozent im Minus.

Die britische HSBC, die französische BNP Paribas und die italienische Intesa Sanpaolo trugen am Freitag am stärksten zum Rückgang des Index bei. Die Aktien der Credit Suisse und der UBS fallen rund 2 beziehungsweise 3 Prozent.

Der britische "FTSE 350 Banks Index" fiel um 1,3 Prozent und wird voraussichtlich auf dem niedrigsten Stand seit Oktober 1992 schliessen. Bei den britischen Banken spielt auch das Brexit-Risiko eine Rolle.

"Wir stehen vor der nächsten Reise, und wir könnten sehen, dass die europäischen Banken weiter an Wert verlieren, obwohl sie bereits auf Rekordtiefs sind", sagt Goodbody-Analyst John Cronin.

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Er verweist auf eine grössere Unsicherheit wegen möglicherweise steigender Forderungsausfällen bei den Banken im Zug der Pandemie. Eine potenziell langsamere wirtschaftliche Erholung erhöht zudem die Wahrscheinlichkeit noch tieferer Zinsen in Europa. Die Gewinnmargen der Banken werden schon seit einiger Zeit durch fallende Zinssätze gedrückt.

Selbst eine neue Welle von Fusionen und Übernahmen in Europa und die potenzielle Dividendenrendite konnten die Aktien der Babnken bisher nicht wiederbeleben.

(Bloomberg/cash)