Der hellenische Staat verkauft seine 30-jährigen Bonds über Banken und bietet Anlegern eine Chance, mit die höchsten Renditen in der Eurozone zu erzielen. Griechenland folgt anderen europäischen Staaten, um niedrige Zinsen zur Finanzierung seines Pandemie-Konjunkturprogramms zu nutzen.

Die Transaktion zeigt, wie weit Griechenland in den letzten zehn Jahren gekommen ist. Am Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise im Jahr 2012 standen die 10-jährigen Renditen bei über 44 Prozent, das Land war von den internationalen Märkten abgeschnitten. Jetzt rentieren 10-Jährige unter 1 Prozent, was es der Regierung ermöglicht, sich wieder am langen Ende der Renditekurve zu versuchen.

“Dieser Verkauf griechischer Anleihen symbolisiert die Rehabilitation der Nation”, sagte Alexandros Malamas, ein Händler bei Piraeus Securities in Athen.

Rendite rund 18 Prozent

Für die Anleger haben griechische Anleihen bereits geliefert. Allein im vergangenen Jahr haben sie eine Rendite von rund 18 Prozent erzielt und sind damit laut Bloomberg Barclays Indices die besten Performer in der Region.

Griechenland verfügt über einen Bargeldpuffer von 30 Milliarden Euro und hat daher keinen kurzfristigen Mittelbedarf. Dennoch will die Regierung ihre Reserven aufstocken, da die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie grösser sind als erwartet.

Der Handel mit griechischen Anleihen bleibt allerdings dünn. Daten der griechischen Notenbank zeigen, dass der Umsatz auf dem Sekundärwertpapiermarkt (HDAT) im vergangenen Monat 2,6 Milliarden Euro betrug. Der Höchststand im September 2004 belief sich auf 136 Milliarden Euro. Daher ist die Syndizierung eine seltene Gelegenheit für Anleger, griechische Papiere überhaupt in die Hand zu bekommen.

BNP Paribas, Goldman Sachs., HSBC Holdings, JP Morgan Chase & Co. und die National Bank of Greece fungieren als gemeinsame Lead Manager für den Deal.

(Bloomberg)