Ums gleich vorwegzunehmen: Die Wochenbilanz der Aktien im Swiss Market Index unterscheidet sich nicht deutlich vom Börsen-Abbild des ganzen letzten Monats. cash.ch hatte hier am Donnerstag über die Tops und Flops unten den Schweizer Aktien im ganzen September berichtet. Dynamik kam vor allem in den letzten tagen in den Handel.

Es war eine negative Dynamik, notabene. Der Swiss Market Index verliert in der letzten Septemberwoche und am ersten Oktobertag 2,5 Prozent (ganzer September: 6 Prozent). Keine Aktie erreichte seit Montag ein Plus. Tapering-Diskussion verbunden mit Inflations- und Zinsängsten, Evergrande-Schieflage und Anzeichen einer globalen Wachstumsverlangsamung drückten die Kurse diese Woche.

Am wenigsten verloren im SMI der defensive Wert Swisscom, der unter der Woche von einer Hochstufung gestützt wurde, und die UBS. Für die Grossbank sind steigende Langfrist-Zinsen (eine Entwicklung, die seit Wochen ihren Lauf nimmt) tendenziell gut fürs Geschäft.

Entwicklung der Aktien im Swiss Market Index in der Kalenderwoche 39 (Quelle: Bloomberg).

Am Schluss der SMI-Tabelle fungieren wie im ganzen Monat September Logitech (minus 10 Prozent) und Partners Group (minus 9 Prozent). Speziell beim Zuger Vermögensverwalter Partners Group, der sich auf Private-Equity-Anlagen spezialisiert, fallen die Diskussionen um die Straffung der Geldpolitik ins Gewicht.

Viele Investorinnen und Investoren stürzten sich in den letzten Jahren im Tiefzinsumfeld mangels Alternativen auf Private-Equity-Anlagen, was die Geschäfte von Partners Group ankurbelte und die Aktie in die Höhe schnellen liess. Mit dem Blick auf absehbar höhere Leitzinsen verliert die Aktien nun an Attraktivität. Auch am Freitag ist Partners Group mit einem Minus von 2,7 Prozent Hauptverlierer im SMI.

Eine andere Marktentwicklung spielt dagegen Burckhardt Compression in die Hände, dem Wochengwinner am breiten Markt mit einem Plus von 8 Prozent. Es ist der Ölpreis, der diese Woche ein Drei-Jahres-Hoch erreichte.

Analysten der Credit Suisse nahmen diese Woche auch eine positive Ersteinstufung der Aktie vor. Burckhardt profitiere von höheren Investitionen im Öl- und Gasbereich, so das Urteil. Dies treibe die Umsatzentwicklung an, und der steigende Anteil am Service-Geschäft stütze die Marge.

Wohl als Erleichterung nahmen Investorinnen und Inverstoren zur Kenntnis, dass Dufry keine (weitere) Kapitalerhöhung plant, wie CEO Julian Diaz diese Woche sagte. Zum Wochenplus von 5 Prozent trugen auch Meldungen von höheren Buchungsständen bei Airlines bei.

Entwicklung der Aktien im Swiss Index in der Kalenderwoche 39 (Quelle: Bloomberg).

Am Ende der Tabelle des Swiss Performance Index (Wochenminus 2,8 Prozent) finden sich Unternehmen aus dem erweiterten Halbleiterbereich: Inficon, VAT (beide minus 14 Prozent) und Comet (minus 13 Prozent) wurden nicht bloss vom generellen Ausverkauf bei Technologieaktien erfasst, sondern auch von einer negativen Branchenmeldung. US-Chipgigant Micron Technology enttäuschte am Dienstag mit seinem Ausblick und belastete damit den ganzen Sektor.

Bei Aktien wie Kühne+Nagel (minus 11 Prozent) oder Straumann (minus 10 Prozent) kam es zu klassischen Gewinnmitnahmen. Die Titel haben in diesem Jahr deutlich zugelegt.