Am Donnerstag debütierte die Firma Medmix, ein Hersteller von hochpräzisen Verabreichungsgeräten, in Zürich. Im ersten Halbjahr 2021 waren lediglich Montana Aerospace und Polypeptide hinzugekommen. Im Jahr 2020 hatten nur zwei Firmen den Sprung an die Schweizer Börse SIX gewagt. Dank eines Schlussspurts könnten es im laufenden Jahr insgesamt rund zehn Neuzugänge sein, der höchste Wert seit 2018.

Im Folgenden eine auf Angaben der Firmen und von Insidern gestützte Übersicht über die Börsen-Kandidaten:

Mögliche Neuzugänge an der Six bis Ende 2021:

Chronext (Online-Luxusuhrenhändler, Zug)

Erstnotiz: Erwartet am 8. Oktober

Preisspanne: 16 bis 21 Franken

Emissionsvolumen: Bis zu 230 Millionen Franken erwartet

Börsenwert: Bis zu 680 Millionen Franken erwartet

Begleitende Banken: Jefferies, UBS, Bank of America, Deutsche Bank

Brusa Elektronik (Stromwandler für Elektroautos, Sennwald)

Erstnotiz: Im Oktober erwartet

Emissionsvolumen: Offen

Börsenwert: Bis zu eine Milliarde Franken erwartet

Begleitende Banken: Bank of America, BNP Paribas,

Barclays, Zürcher Kantonalbank, Commerzbank

Skan Holding  (Reinraumausrüstung für Pharmafirmen, Allschwil)

Erstnotiz: Im vierten Quartal erwartet

Emissionsvolumen: Rund 200 Millionen Franken erwartet

Börsenwert: Knapp unter einer Milliarde Franken erwartet

Begleitende Banken: Credit Suisse und Berenberg

Bemerkung: Die Beteiligungsgesellschaft BV Holding will mit Skan ihre letzte verbleibende Beteiligung verkaufen und an die SIX bringen. Die eigenen Titel will BV dann von der Börse BX Swiss nehmen.

Trifork (Software, Schindellegi)

Erstnotiz: Unklar

Bemerkungen: Trifork ist Anfang Juni an die Börse Kopenhagen gegangen mit dem Ziel einer Doppelnotiz an der SIX. Angesichts des Streits um die gegenseitige Anerkennung der Börsen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) legte die Firma diesen Plan auf Eis. Denkbar ist nun eine Zweitnotierung in der Schweiz.

VT5 (Special Purpose Acquisition Vehicle, Freienbach)

Erstnotiz: Unklar

Begleitende Banken: Credit Suisse und UBS

Bemerkungen: Die Mantelgesellschaft des aktivistischen Fonds Veraison stand im Frühjahr kurz vor dem Börsengang, scheiterte dann aber am Widerstand der Finanzmarktaufsicht (Finma). Seitdem hat die SIX ihr Zulassungs-Regelwerk überarbeitet und wartet auf grünes Licht der Finma, von dem der erste Börsengang eines Spacs in der Schweiz abhängt.

Kinarus (Pharmafirma, Basel)

Erstnotiz: Unklar

Bemerkungen: Kinarus will sich durch die im Flugzeugmanagement tätige Perfect Holding übernehmen lassen und durch eine sogenannte Reverse-take-over-Transaktion an die Börse. An der Transaktion wird nach Angaben von Perfect gearbeitet und das Projekt soll den Aktionären in den nächsten Monaten zur Genehmigung vorgelegt werden. Der "Finanz und Wirtschaft" zufolge hofft Kinarus auf einen Börsenwert von mindestens 100 Millionen Franken.

Geplante Börsengänge von Schweizer Unternehmen im Ausland:

Syngenta (Agrochemiekonzern, Basel) will bis Ende des Jahres an den STAR Market der Börse Shanghai. Mit einem angepeilten Emissionsvolumen von umgerechnet rund zehn Milliarden Dollar wäre das einer der weltweit größten Börsengange des Jahres. Syngenta dürfte inklusive Schulden mit rund 60 Milliarden Dollar bewertet werden. Zu einem späteren Zeitpunkt ist eine Zweitnotierung in Zürich, London oder Hongkong möglich.

Erfolgte Börsengänge von Schweizer Unternehmen im Ausland:

On Holding (Laufschuh-Hersteller, Zürich). Die Firma, an der auch Tennisspieler Roger Federer beteiligt ist, debütierte am 15. September an der New Yorker Börse. 31,1 Millionen Class-A-Aktien wurden zu 24 Dollar platziert und schlossen am ersten Handelstag mit 35 Dollar.

Sportradar (Sportdaten-Anbieter, St. Gallen). Das Unternehmen debütierte am 14. September an der US-Technologiebörse Nasdaq. 19 Millionen Class-A-Aktien wurden zu 27 Dollar platziert und schlossen am ersten Handelstag mit 25,05 Dollar.

Sophia Genetics (Biotechnologiefirma, Lausanne und Boston). Das Unternehmen debütierte am 23. Juli an der US-Technologiebörse Nasdaq. 13 Millionen Aktien wurden zu 18 Dollar platziert.

(Reuters)