Nach einem freundlichen Start schmolzen die Kurse sukzessive ab und rutschten in die Verlustzone. Zum Schluss konnte der Leitindex die Verluste noch eingrenzen. Händler vermissten Impulse, vor allem aus den USA. Denn dort blieben die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen. Zudem hätten sich viele Marktteilnehmer zurückgehalten, weil mit dem September ein schwieriger Börsenmonat angefangen habe, meinte ein Händler. Daher sei auch die positive Wirkung der guten Konjunkturdaten aus China rasch wieder verpufft.
Daneben habe auch die Entwicklung rund um die US-Notenbank Fed die Anleger verunsichert und das Geschäft gedämpft, hiess es weiter. Die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook durch Donald Trump und die erratische US-Zollpolitik hätten den Anlegern tiefe Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Zuletzt hatte allerdings ein US-Bundesberufungsgericht grosse Teile von Trumps Zöllen als unrechtmässig eingestuft. Derweil sei wegen der Regierungskrise in Frankreich der Börsenhimmel über Europa ebenfalls nicht wolkenlos, hiess es weiter. Sodann dürfte im Wochenverlauf der monatliche US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag zunehmend in den Fokus rücken.
Der Leitindex SMI schloss nach einem Tageshoch auf 12'238 Punkten um 0,09 Prozent tiefer mit 12'176,52 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, verlor 0,10 Prozent auf 2004,15 Zähler und der breite SPI 0,11 Prozent auf 16'889,15 Zähler. Im SLI schlossen 15 Titel höher, 15 tiefer und einer (Adecco) unverändert.
An der Spitze der SLI-Werte standen die Aktien von VAT (+2,8 Prozent auf 268,60 Fr.). Grund dafür war Goldman Sachs. Die USA-Bank hatte ihre Empfehlung für die Aktien des Vakuumventile-Herstellers auf «Kaufen» von «Neutral» geändert und das Kursziel um 7 auf 308 Franken erhöht. In ihrem Sog waren am breiten Markt auch die Anteile von Comet (+2,0 Prozent) und von Inficon (+0,6 Prozent) gefragt.
Nestlé (+0,1 Prozent), ein weiteres Schwergewicht, «rettete» sich knapp ins Plus.
Einen schwereren Stand hatten vor allem Finanzwerte wie die Versicherer Swiss Re (-1,7 Prozent), Zurich Insurance (-1,1 Prozent) und Swiss Life (-0,9 Prozent). Der Lebensversicherer wird am Mittwoch seine Halbjahreszahlen zeigen. Versicherer hätten europaweit einen schweren Stand gehabt, wie es weiter hiess.
Bereits am Dienstag legt der Vermögensverwalter Partners Group (-0,1 Prozent) Zahlen vor. UBS (-0,2 Prozent) und Julius Bär (-0,5 Prozent) rundeten das Bild schwächerer Finanzwerte in Erwartung der in den USA sinkenden Zinsen ab.
Im breiten Markt brachen die Burkhalter-Aktien (-12 Prozent) nach Halbjahreszahlen ein. Der Gebäudetechniker habe die Erwartungen bei der Profitabilität verfehlt, hiess es. Dies habe Gewinnmitnahmen ausgelöst, denn Burkhalter haben seit Jahresanfang um rund die Hälfte zugelegt.
Stadler Rail (+0,3 Prozent) hat mit einem Konsortium eine grosse Ausschreibung für einen grossen Teil des Berliner S-Bahn-Netzes gewonnen.
(AWP)