09:30

Der Dax hat im Feiertagshandel am Freitag seinen Aufwärtskurs fortgesetzt. Der deutsche Leitindex notierte zur Eröffnung knapp ein halbes Prozent höher bei 24'511,57 Punkten. Damit lag er nur knapp unter seinem Rekordhoch von 24'639,10 Zählern. Neu entflammte Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed nach den jüngsten Konjunkturdaten haben den Dax in dieser Woche um mehr als drei Prozent nach oben getrieben.

Nun dürften wegen der Haushaltssperre in den USA die Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Daten zum Arbeitsmarkt im September am Nachmittag ausfallen. Damit gehe den Börsianern zwar ein bedeutender Teil ihres Kompasses verloren, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Umgekehrt kommen vom Arbeitsmarkt aber auch keine Daten, die Anleger enttäuschen und die Rally zu Fall bringen könnten.» Auch der heutige Feiertag in Deutschland dürfte dem Experten zufolge keine grossen Auswirkungen haben, da ein grosser Teil des Börsenumsatzes von Investoren ausserhalb Deutschlands getätigt wird.

Gefragt bei den Einzelwerten waren unter anderem die Aktien von Nemetschek, die um 2,3 Prozent auf 112,60 Euro zulegten. Die Experten der Privatbank Berenberg hatten die Titel des Bau- und Architektur-Softwareanbieters auf «Buy» nach zuvor «Hold» hochgestuft. Das Kursziel hoben sie auf 125 von 117 Euro an.

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09:10

Der Schweizer Aktienmarkt steuert am Freitag auf einen positiven Wochenabschluss zu. Positive US-Vorgaben könnten dem SMI zu seinem sechsten Gewinntag in Folge verhelfen. Denn an der Wall Street schüttelten die Indizes am Vorabend ihr Minus zum Börsenschluss in Europa ab und drehten beflügelt von der anhaltenden KI-Phantasie ins Plus. «Viele sprechen schon von einer KI-Blase. Aber eine Blase ist per Definition keine, bis sie platzt», kommentierte eine Händlerin. Und derzeit werde der Anstieg an den Börsen von der Angst etwas zu verpassen genährt.

Grosse Impulse sind für den heutigen Handelstag nicht zu erwarten. Denn das eigentliche Highlight der Woche, der US-Arbeitsmarktbericht, wird aufgrund des Shutdowns in den USA nicht wie geplant veröffentlicht. Da damit zunächst ein Unsicherheitsfaktor wegfällt, dürfte dem SMI sein kräftiges Wochenplus von aktuell gut vier Prozent kaum mehr zu nehmen sein.

Kurz nach Handelsstart legt der Schweizer Leitindex SMI 0,25 Prozent auf 12'454 Punkte zu.

Roche (+0,39 Prozent) könnten dank positiver Nachrichten an die kräftigen Gewinne der letzten Tage anknüpfen. Die FDA hat die Zulassung für die Kombination von Tecentriq mit Lurbinectedin bei kleinzelligem Lungenkrebs als Erstlinien-Erhaltungstherapie zugelassen.

Auch Konkurrent Novartis (+0,65 Prozent) könnten dank der allgemein besseren Stimmung bei Pharmawerten den Aufwärtskurs fortsetzen.

Derweil bleiben UBS (+1,09 Prozent) im Gespräch. Einerseits ist die Grossbank laut Medienberichten womöglich über einen Fonds von der Insolvenz des grossen US-Autozulieferers First Brands betroffen. Derweil berichtet die «FT», dass SVP und FDP sowie die Schweizerische Bankiervereinigung an einem Kompromiss arbeiten, um die strengeren Eigenmittelvorgaben für die UBS deutlich abzuschwächen.

Bei Holcim (-0,6 Prozent) äusserten sich gleich zwei Analysehäuser. Sowohl Goldman Sachs als auch Jefferies senken ihre Kursziele für den Zementhersteller leicht. Beide raten aber unverändert zum Kauf der Titel vor dem in drei Wochen anstehenden Zwischenbericht zum dritten Quartal.

In der zweiten Reihe überraschten Also (+0,21 Prozent) mit einer Verkleinerung der Konzernleitung auf vier von acht Mitgliedern. Der Chemiekonzern Clariant (-0,54 Prozent) sieht sich unterdessen mit weiteren Schadensersatzklagen im Zusammenhang mit Ethylen-Preisabsprachen konfrontiert.

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08:55

Die Ölpreise haben am Freitag etwas zugelegt. Sie erholten sich damit ein wenig von den Verlusten der vergangenen Handelstage. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete 64,69 US-Dollar. Das waren 58 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI mit Auslieferung im November stieg um 58 Cent auf 61,06 Dollar.

Seit Wochenbeginn droht den Rohölnotierungen aber weiter die schwächste Wochenbilanz seit Juni. Anleger am Ölmarkt warten weiterhin auf die Beratungen einiger Mitglieder von Opec+ am Wochenende. Im Raum stehen Spekulationen über eine weitere Angebotserhöhung des Ölkartells. Das habe die Preise im Verlauf der Woche belastet, hiess es von Marktbeobachtern. Die Opec wies aber darauf hin, dass noch nichts entschieden sei.

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08:08

Der Schweizer Aktienmarkt (SMI) wird im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,54 Prozent höher auf 12’427 Punkten indiziert. Alle SMI-Titel werden im Plus erwartet. Die Kursgewinne reichen dabei von +0,75 Prozent (Partners Group) bis +0,16 Prozent (Swisscom).

Auch der breite Markt dürfte fester in den Tag starten – mit einem Plus von 1,18 Prozent. Die höchsten Abschläge werden bei den Aktien von Clariant (-1,28 Prozent) und Landis+Gyr (-0,29 Prozent) prognostiziert. Die restlichen Titel bewegen sich im grünen Bereich mit einer Bandbreite von +1,00 Prozent (Also) und +0,19 Prozent (Sunrise).

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08:00

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Holcim: Jefferies senkt auf 77,60 von 81,30 Franken mit Buy.

Holcim: Goldman Sachs senkt auf 74 von 75 Franken mit Buy.

Kardex: UBS senkt auf 353 von 356 Franken mit Buy.

SIG: Barlays bis 10 (18) Franken mit Overweight.

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07:48

Der Dax wird am Freitag der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen in den Handel starten. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex 1,3 Prozent höher bei 24'422,6 Punkten geschlossen.

Die Börsenanleger in Europa liessen die Sorgen über den teilweisen Stillstand der US-Verwaltung vorerst hinter sich. Am Freitag wird an der Frankfurter Aktienbörse trotz des Einheitsfeiertags gehandelt. Wichtige Termine stehen jedoch nicht an.

Wegen der Haushaltssperre in den USA dürfte die Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Daten zum Arbeitsmarkt im September ausfallen. Wenn in dem Haushaltsstreit nicht noch schnell eine Einigung gefunden wird und weitere wichtige Daten auf sich warten lassen, müsste die US-Notenbank Fed praktisch im Blindflug auf die nächste Zinssitzung zusteuern.

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07:00

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06:20

Der Schweizer Aktienmarkt gemessen am SMI indiziert bei der Bank IG vor Handelsstart 0,4 Prozent höher bei 12'461 Punkten.

Für den letzten Handelstag der Woche werden sowohl konjunkturell als auch unternehmensseitig nur wenige Nachrichten erwartet.

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05:15

Die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung in den USA gibt den asiatischen Aktienmärkten Auftrieb. Die Furcht vor den Folgen eines «Shutdown» der US-Regierung ist in den Hintergrund getreten. Weiheng Chen, globaler Anlagestratege bei J.P. Morgan Private Bank, sagte, die Anleger schienen bereit zu sein, Washington Zeit zur Lösung des Problems zu geben. «Vorerst konzentrieren sich die Anleger weiterhin stärker auf die möglichen Auswirkungen des Zinssenkungszyklus der Fed, die Handels- und Einwanderungspolitik, Wirtschaftsdaten und die Unternehmensgewinne», sagte Chen.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 45'584,5 Punkte zu und der breiter gefasste Topix notierte 1,2 Prozent höher bei 3125 Zählern. Die Börse Shanghai bleibt wegen der chinesischen Nationalfeiertage weiterhin geschlossen.

In Japan blicken die Anleger gespannt auf die Wahl des neuen Vorsitzenden der Regierungspartei an diesem Wochenende. Von der Entscheidung hängt ab, wer der nächste Ministerpräsident wird. Zudem werden damit die Weichen für die Haushalts- und Geldpolitik gestellt. Im Mittelpunkt des Rennens um den Vorsitz der Liberaldemokratischen Partei (LDP) steht die Frage, ob die privaten Haushalte entlastet werden sollen oder ob die Haushaltsdisziplin Vorrang hat.

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04:00

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,2 Prozent auf 147,59 Yen und legte leicht auf 7,1190 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückte er etwas auf 0,7975 Franken vor. Parallel dazu blieb der Euro fast unverändert bei 1,1726 Dollar und zog leicht auf 0,9351 Franken an.

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03:30

Die Ölpreise legen nach vier Verlusttagen in Folge leicht zu. Dennoch steuern sie auf den grössten Wochenverlust seit Ende Juni zu. Auf Wochensicht verbilligte sich die Nordseesorte Brent um 8,3 Prozent und die US-Sorte WTI um 7,6 Prozent.

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 64,32 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,4 Prozent fester bei 60,69 Dollar.

Die Furcht der Händler vor einem Überangebot hatte die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit mehreren Monaten gedrückt. Im Fokus steht ein Treffen der Opec+ am Wochenende. Dort könnte Insidern zufolge eine Förderanhebung um bis zu 500'000 Barrel pro Tag beschlossen werden. «Sollte die Opec+ am Wochenende tatsächlich eine Anhebung um 500'000 Barrel pro Tag ankündigen, dürfte dies eine ausreichend grosse Erhöhung sein, um den Rohölpreis wieder nach unten zu schicken, zunächst auf 58,00 Dollar, bevor die diesjährigen Tiefststände im Bereich von 55,00 Dollar getestet werden», sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG.

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23:50

Beflügelt vom Trendthema «Künstliche Intelligenz» (KI) hat sich der Rekordlauf an der überwiegend mit Technologiewerten bestückten Nasdaq-Börse am Donnerstag fortgesetzt. Der marktbreite S&P 500 sprang zum Handelsstart ebenfalls auf ein Rekordhoch, gab seine Gewinne aber rasch wieder ab. Auslöser der Tech-Rally war ein kolportierter kräftiger Bewertungsanstieg des ChatGPT-Anbieters OpenAI.

Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann letztlich 0,37 Prozent auf 24'892,8 Punkte, nachdem er zum Börsenauftakt noch deutlich über 24'900 Punkte gestiegen war. Der S&P 500 legte um 0,06 Prozent auf 6715,4 Zähler zu. Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial pendelte um seinen Vortagsschluss und stieg letztlich um 0,17 Prozent auf 46'519,7 Punkte.

Etwas ausgebremst wurden die wichtigen US-Indizes vom Regierungsstillstand. Seit Mittwoch ist ein Teil der US-Regierung lahmgelegt, weil sich Republikaner und Demokraten im Kongress nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Dieser sogenannte «Shutdown» führt dazu, dass in den Vereinigten Staaten seither keine Konjunkturdaten von den Regierungsbehörden mehr veröffentlicht werden. Damit entfielen an diesem Donnerstag die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie der viel beachtete Auftragseingang für die Industrie. Am Freitag könnte zudem der Arbeitsmarktbericht für den Monat September ausbleiben.

Dass die vom Dienstleister ADP zur Wochenmitte veröffentlichten September-Daten im privaten Arbeitssektor schwach gewesen waren, lässt allerdings so manchen Anleger auf weitere Zinssenkungen hoffen. Die Wahrscheinlichkeit für einen nächsten solchen Schritt wird laut dem Indikator FedWatch-Tool inzwischen bei 99 Prozent gesehen. Die US-Notenbank wird neue geldpolitische Entscheidungen Ende Oktober bekannt geben.

Eine der gefragtesten Branchen an diesem Handelstag war die der Technologiewerte. Für Käufe sorgten Neuigkeiten zu OpenAI. Gemessen an einer neuen Platzierung von Belegschaftsanteilen wird das Unternehmen Kreisen zufolge nun mit rund einer halben Billion US-Dollar bewertet und hat damit SpaceX als bislang weltweit wertvollstes Start-up abgehängt. Vor einem halben Jahr hatte die Bewertung noch bei rund 300 Milliarden Dollar gelegen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

Entsprechend legten Aktien aus dem KI-Bereich zu. Nvidia setzten ihren Rekordlauf fort und stiegen um 0,9 Prozent. Der Börsenwert des führenden Anbieters von KI-Chips und des auf dieser Basis weltweit teuersten Unternehmens klettert damit in Richtung 5 Billionen Dollar.

Die Rally von Lam Research ging ebenfalls weiter mit plus 2,9 Prozent. Seit September ist der Kurs der Aktie des Herstellers von Wafer-Fertigungsanlagen damit nun um fast 50 Prozent gestiegen.

AMD knüpften mit plus 3,5 Prozent an ihre Vortagsgewinne an. Am Vortag im späten Handel hatten die Papiere bereits Rückenwind bekommen, nachdem «Semafor Media» berichtet hatte, dass sich der Chiphersteller Intel mit Konkurrent AMD in Gesprächen befinde, um diesen als Kunden für sein Fertigungsgeschäft zu gewinnen. Die Intel-Aktie, die am Vortag um rund 7 Prozent hochgesprungen war, legte um weitere 3,8 Prozent zu.

Tesla büssten nach deutlichen Gewinnen zum Handelsstart dagegen 5,1 Prozent ein. Der Schlussspurt bei US-Subventionen für den Kauf von Elektroautos hatte Tesla nach Monaten sinkender Verkäufe einen Absatzrekord beschert. Ein Analyst sprach von zwar «besser als erwartet ausgefallenen Zahlen» des E-Autoherstellers, die aber nur «ein Rückblick» seien. In der Zukunft seien die Auswirkungen von Gesetzesänderungen auf den Markt für handelbare Emissionszertifikate wichtig und die Nachfrage nach E-Autos in einem nicht mehr subventionierten US-Markt.

Rivian sackten um 7,4 Prozent ab. Dieser E-Autohersteller engte seine Prognosespanne für die Auslieferung von Fahrzeugen in diesem Geschäftsjahr an das untere Ende ein.

Die Aktien des Kreditauskunfthauses Equifax gaben um 8,5 Prozent nach und die von Transunion um 10,6 Prozent, während Fico um 18 Prozent hochsprangen. Der Datenanalyseanbieter Fair Isaac (Fico) kündigte ein neues Vertriebsmodell an, mit dem Bewertungskennzahlen zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit direkt und ohne die grossen Kreditagenturen an Wiederverkäufer vermittelt werden können.

(cash/AWP/Reuters)

Monique Misteli Ringier
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