Das neue Jahr wird besser als das alte - oder sogar besser als die zurückliegenden Jahren. Das gilt laut der Helvetischen Bank (HB) für manch eine Schweizer Aktie. Die Experten des Zürcher Geldhauses haben ihre Schweizer Aktienfavoriten für 2026 zusammengestellt. Darunter befinden sich: Nestlé, Givaudan, Partners Group und Amrize.
Total sechs Titel hat die HB ausgewählt. Sie wiesen aufgrund attraktiver Bewertungen, stabiler Cashflows oder operativer Wendepunkte ein überdurchschnittliches Risiko-Rendite -Profil, so die generelle Begründung.
Im Einzelnen: Mit Nestlé kommt eine Aktie zum Handkuss, die den Anlegern seit Jahren Sorgen bereitet. Schleppendes Wachstum, Fehltritte des Führungspersonals und wiederkehrende Negativmeldungen haben dem Lebensmittelkonzern und dessen Aktie zugesetzt.
Im Herbst wechselte der CEO erneut. Laurent Freixe-Nachfolger Philipp Navratil gilt als direkter, ambitionierter und ergebnisorientierter Manager. Unter ihm wehe nun wieder ein frischer Wind in Vevey, schreibt die HB. «Wachstum, Effizienz, Leistungsbereitschaft und Portfoliooptimierung rücken in den Vordergrund.» Zudem seien die Valoren wegen der Dividendenkontinuität und einer inzwischen moderaten Bewertung attraktiv.
Mit Givaudan und Partners Group erscheinen zwei Verlierer des Jahres 2025 in den HB-Top-Picks. Beide Titel büssten seit Anfang Jahr rund 20 Prozent ein, während der Swiss Market Index gut 12 Prozent vorrückte.
Für den Duftstoffhersteller Givaudan sprechen laut der HB das Umsatzwachstum sowie die Marktanteilsgewinne der vergangenen Jahre. Dabei sei auffällig, «dass Givaudan die Wachstumsraten seiner grossen internationalen Konkurrenten regelmässig und deutlich übertrifft». Angesichts des gefallenen Aktienkurses sehen die Experten nun ein umso grösseres Potenzial für die kommenden Jahre.
Die Valoren der Partners Group verbinden, so heisst es, Aufholpotenzial mit einer attraktiven Dividende - aktuell liegt die Dividendenrendite bei 4,4 Prozent. Zudem: Die Nachfrage nach alternativen Anlagen im privaten Bereich halte an, und die inzwischen wieder tieferen Zinsen sowie der florierende IPO-Markt spielten dem Geschäftsmodell der Partners Group in die Hände, führt die HB in ihrem Kommentar von Mitte Woche aus.
Amrize erneut auf einer Favoritenliste
Nicht Holcim, sondern Amrize - auch die Helvetische Bank setzt auf das Unternehmen, das von CEO Jan Jenisch geleitet wird und nach der Abspaltung von Holcim im Juni separat an die Börse ging. Schon die Bank Vontobel und die Zürcher Kantonalbank haben diese Wahl getroffen.
Die Selektion in die HB-Aktienfavoriten erfolgt, nachdem die Aktie von Amrize wohl zugelegt, aber schwächer abgeschnitten hat als die Valoren von Holcim.
2025 schwächelte der US-Immobilienmarkt zwar, «mit tieferen Zinsen und einem brummenden Infrastrukturgeschäft dürften diese Sorgen 2026 jedoch bald der Vergangenheit angehören», sagen die Fachleute der im Zürcher Seefeld beheimateten Bank voraus.
Last, but not least: Auch die SPI-Werte SGS und Skan haben es in die HB-Favoritenliste geschafft. Der Warenprüfkonzern liefere «konstant gute Zahlen». Zudem sei das Tempo in Bezug auf kleine Übernahmen mit 20 Transaktionen im Jahr 2025 deutlich beschleunigt worden, was sich mittelfristig auszahlen sollte. Die Experten sehen den fundamentalen Wert der Aktie bei über 100 Franken. So hoch stand sie zuletzt im Mai 2022.
Für Skan werden die kommenden zwölf Monate «zum Jahr der Offenbarung», prognostizieren die Experten. «Wir gehen davon aus, dass ein Grossteil der aufgeschobenen Projekte nun endlich realisiert werden kann, was zu einem starken Anstieg des Umsatzes und der Gewinne führen müsste», heisst es.
Für das Börsenjahr 2025 hatte die Helvetische Bank die Titel von Aryzta, Cembra Money Bank, Forbo, SGS und Straumann bevorzugt. Nach «heterogener» Performance dieser Aktien wurde die Favoritenliste nun gründlich überarbeitet.

