Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 2,1 Prozent tiefer auf 29'296 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 3,8 Prozent auf 10'652 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 tauchte um 2,8 Prozent auf 3641 Zähler ab.

Die Börsianer hatten gehofft, schwache Arbeitsmarktdaten für September würden die Notenbank Fed zu behutsameren Zinserhöhungen bewegen. Der Anstieg der neu geschaffenen Stellen lag aber mit einem Plus von 263.000 über den Markterwartungen, und die Stundenlöhne stiegen wie prognostiziert um 0,3 Prozent. "Solange das Arbeitsangebot und -nachfrage auf diesem Niveau bleiben und die Inflation hoch ist, wird die Fed die Geldpolitik weiter straffen", kommentierte Rusty Vanneman, Chef-Anlagestratege bei Orion Advisor Solutions.

Öl unentwegt im Aufwind - Anleihen unter Druck

Zwei Tage nach einer deutlichen Förderkürzung der Opec+ erreichten die Ölpreise den höchsten Stand seit fünf Wochen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kosteten 98,17 Dollar je Barrel (159 Liter) - vier Prozent mehr als am Vortag. Die Sorte WTI verteuerte sich ebenfalls um 4,4 Prozent auf 92,38 Dollar. Auch die Verkaufsstimmung an den Weltbörsen wegen erneuter Zinssorgen nach US-Arbeitsmarktdaten konnte die Rally nicht bremsen. "Der Ölpreis dürfte auf hohem Niveau verharren. Denn die drei Energieagenturen werden wohl bestätigen, dass das Angebot aufgrund der Produktionskürzung im nächsten Jahr zu knapp ist", kommentierten die Analysten der Commerzbank.

Die erneuten Zinserhöhungsängste setzten auch den US-Staatsanleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen Bonds stieg auf 3,869 Prozent. Technologiewerte waren entsprechend auf Talfahrt. Die Papiere von Amazon, der Google-Mutter Alphabet und des Grafikkarten-Herstellers Nvidia fielen um bis zu acht Prozent. Eine steigende Inflation und höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

Halbleiter im Minus - Weihnachtsprognosen setzen Fedex zu

Unter Verkaufsdruck gerieten auch die Chip-Werte, nachdem der US-Halbleiterhersteller AMD enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte. Die Titel des Chip-Anbieters rutschten um fast 14 Prozent ab. Im Sog von AMD sanken auch die Aktien von Qualcomm, Intel, ON Semiconductors und Lam Research um 3,4 bis 7,7 Prozent. "Leute, die auf eine Art Wende bei den Chips gehofft hatten, geben diese Hoffnung langsam auf", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Der US-Branchenindex verlor 6,1 Prozent im grössten Tagesrückgang seit fast einem Monat.

FedEx-Titel büssten nach einem Reuters-Bericht über Pläne zur Senkung der Volumensprognosen 0,5 Prozent ein. Einem internen Memo zufolge wollen die Kunden des Logistikunternehmens dieses Jahr weniger Weihnachtspakete versenden.

(Reuters)