Nach einem verhaltenen Start und zeitweise knapp positiven Notierungen ist der SMI dabei am Nachmittag vor allem auch wegen der Schwergewichte etwas deutlicher ins Minus gefallen. Nach drei Tagen mit steigenden Kursen hat sich damit der Leitindex wieder etwas weiter von der Marke bei 12'000 Punkten entfernt. Insgesamt verlief das Geschäft aber noch in ruhigen Bahnen: «Es ist Ferienzeit, da läuft erwartungsgemäss nicht viel», sagte ein Händler.
An der Newsfront wird diese Woche allerdings noch einiges los sein: In den kommenden Tagen werden hierzulande rund 40 Firmen ihre Ergebnisse vorlegen, darunter Schwergewichte wie Nestlé und Roche. International werden insbesondere die Zahlen von Alphabet und Tesla am Mittwoch sowie die EZB-Zinssitzung vom Donnerstag als Gradmesser für die Stimmung erachtet. Insgesamt würden sich die Märkte weiterhin im Spannungsfeld zwischen den geopolitischen Unsicherheiten, geldpolitischer Zurückhaltung und der richtungsweisenden Berichtssaison bewegen, hiess es dazu in einer Einschätzung von «Capital.com».
Die grössten Einbussen verzeichneten konjunktursensitive Werte wie Amrize und Adecco (je -1,5 Prozent) sowie aus dem Gesundheitsbereich Sonova (-1,5 Prozent), Lonza (-1,4 Prozent) und Roche (-1,1 Prozent). Die GS von Roche wurden dabei im Vorfeld der Zahlen vom kommenden Donnerstag von Rückschlägen in der Pipeline etwas gebremst.
So hat die Roche-Tochter Genentech von der US-Arzneimittelbehörde FDA erneut einen ablehnenden Entscheid für eine zusätzliche Indikation für ein Krebsmittel erhalten. Und bei einer Studie mit dem COPD-Medikament Astegolimab wurden die Ziele in einer Phase III Studie nicht erreicht.
Zu den schwächeren Aktien gehörten zudem Richemont (-1,2 Prozent). Seit dem Anstieg am vergangenen Mittwoch im Anschluss an die Umsatzzahlen im ersten Quartal ging es mit der Aktie den dritten Handelstag in Folge bergab. Seit Jahresbeginn steht bei Richemont nur noch ein knappes Plus von etwas mehr als 1 Prozent zu Buche.
Gesucht waren am Montag hingegen einige Finanzwerte. So beendeten Julius Bär (+1,5 Prozent) und Swiss Re (+1,7 Prozent) den Handel mit den stärksten Kursgewinnen. Swiss Re erhielten dabei von Zahlen des Konkurrenten Munich Re am Nachmittag nur vorübergehend zusätzliche Unterstützung. Kursgewinne verzeichneten auch Partners Group (+0,5 Prozent) und UBS (+0,8 Prozent).
Auch ABB (+0,7 Prozent) und Schindler (+1,4 Prozent) gehörten zur erweiterten Spitzengruppe. Mit ABB ging es seit dem Kurssprung um beinahe 10 Prozent vom vergangenen Donnerstag dank starker Halbjahreszahlen weiter aufwärts. ABB und Schindler seien zwei Unternehmen, die in der Vorwoche gute Ergebnisse veröffentlicht hätten und nun dank positiver Kommentare von Anschlusskäufen profitierten, sagte dazu ein Händler.
Markant waren die Abgaben bei weiteren Industrieaktien wie Carlo Gavazzi (-6,2 Prozent) oder Cicor (-8,1 Prozent). Letztere haben allerdings im bisherigen Jahresverlauf den Kurs in etwa verdreifacht und erst am vergangenen Freitag ein neues Jahreshoch markiert.
(AWP)