Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit klar positiven Notierungen in die Sitzung gestartet und hat die frühen Gewinne im Verlauf des Vormittag noch deutlich ausgebaut. Nach zwei Wochen mit rückläufigen Kursen kommt es damit zu einer ersten Erholung, bei der aktuell die Marke von 7'800 Punkten wieder zurückerobert wird. Gestützt wird der Gesamtmarkt insbesondere von den beiden Pharma-Schwergewichten, aber auch die Banken setzen teilweise zu einem Rebound an.

Die jüngsten Konjunkturdaten würden bestätigen, dass die globale Konjunktur weiterhin gemächlich unterwegs ist, hiess es am Markt. Daran dürfte sich in naher Zukunft nicht viel ändern, was wiederum für eine Fortsetzung der expansiven Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken spreche. Die ZKB meint in einem Kommentar dazu, dass diese Geldpolitik "quasi das Sicherungsnetz für die Aktienmärkte" sei. Deshalb sei der Rückschlag der vergangenen zwei Wochen auch kein Vorbote einer grösseren Korrektur, sondern lediglich eine Fortsetzung des gewohnten Wechselspiels zwischen Risikoaversion und Risikoneigung.

SMI steigt über ein Prozent

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 11.45 Uhr 1,24% höher bei 7'831,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zieht um 1,16% auf 1'206,08 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,16% auf 8'465,80 Punkte. Von den 30 SMI/SLI-Titeln notieren bis auf Credit Suisse alle im Plus.

Credit Suisse büssen als einziger Verlierer 0,2% ein, dies im Vorfeld der Publikation des Erstquartalsergebnisses vom morgigen Dienstag. Wie CEO Tidjane Thiam bereits eingeräumt hat, dürfte die Bank im Quartal einen Verlust eingefahren haben. Dass das erste Quartal 2016 für Investmentbanken ein extrem schwieriges war, hat sich auch bei den US-Konkurrenten - oder am vergangenen Dienstag bei der UBS - gezeigt. CS brachen bereits in der verkürzten Vorwoche um knapp 8% ein, wobei die Verluste bei UBS (-9%) und Julius Bär (-7%) in etwa ähnlich ausfielen.

Letztere erholen sich indes zum Wochenstart etwas von diesen Abgaben, so legen UBS 1,5% zu und Julius Bär 1,9%. Die UBS wird ebenfalls am Dienstag die Generalversammlung abhalten.

Galenica gesucht

Am Dienstag stehen zudem die Quartalszahlen von Adecco auf dem Programm, der Titel steht derzeit mit einem Plus von 2,6% zusammen mit Galenica (+2,2%) an der Spitze aller Bluechips. Nachdem die Konkurrenz mit positiver Entwicklung in Frankreich überraschen konnte, dürfte auch Adecco mit positiven Impulsen aufwarten, so die Erwartung am Markt.

Das Gesundheitsunternehmen Galenica hat über das gemeinsam mit Fresenius Medical Care gehaltene Joint Venture vom US-Gesundheitsunternehmen Opko Health die Vermarktungsrechte für das Medikament Rayaldee übernommen, welches nach der Zulassung für die Behandlung von Dialysepatienten eingesetzt werden soll. In Analystenkreisen wird dieser Schritt als gute, wenn auch kleine Transaktion gewertet.

Gut gesucht sind darüber hinaus Kühne+Nagel (+2,0%) oder Roche (+1,8%). Letztere stützen damit den Gesamtmarkt noch etwas stärker als Novartis (+1,5%), während der Dritte der "grossen Drei", Nestlé (+0,9%), dem Gesamtmarkt etwas hinterherhinken. Für Novartis hat Goldman Sachs das Kursziel leicht zurückgenommen und gleichzeitig das Rating "Neutral" bestätigt.

Weiter sind auch Swiss Re (+2,0%) und Zurich (+1,7%) gesucht. Zurich wird wie Swiss Life (Aktie +0,5%) am kommenden Donnerstag über das erste Quartal berichten.

Im breiten Markt ziehen Zehnder (+0,1%) minim an. Das im Bereich Raumklima tätige Unternehmen will in der Türkei mit dem Bau einer neuen Fabrik die Kapazität für Badheizkörper deutlich erhöhen. Dies dürfte laut einem Kommentar der Bank Vontobel die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in den wichtigen europäischen Märkten Deutschland, Grossbritannien, Italien und Frankreich stärken.

Lastminute.com fallen mit einem markanten Plus von gut 9% auf. Das Unternehmen hat am Morgen erstmals eine Guidance für das Gesamtjahr publiziert. Hochdorf verteuern sich nach Bestätigung der bisherigen Guidance um 1,0%, dies im Anschluss an die ordentliche Generalversammlung vom vergangenen Freitag.

(AWP)