Nach einem impulslosen Vormittagshandel reagierte der Leitindex SMI zunächst zwar positiv auf den mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht, gab die Gewinne in der Folge aber vor allem wegen schwacher Pharma-Schwergewichte wieder ab. In den USA wurden im Juni deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, gleichzeitig ging die Arbeitslosenquote überraschend zurück.

Die Angst, die Zollpolitik Trumps könne eine Rezession der US-Wirtschaft auslösen, sei damit noch einmal kleiner geworden, meinte ein Marktanalyst. Eine Zinssenkung durch das Fed im Juli sei allerdings wohl ebenfalls vom Tisch. Derweil bleibt der Zollkonflikt der USA mit der EU und zahlreichen weiteren Ländern mit der «Deadline» vom 9. Februar im Fokus der Märkte. EU-Präsidentin Ursula von der Leyen erklärte am Donnerstag vor den Medien, dass man bis dahin zumindest auf eine Grundsatzeinigung hoffe.

Der SMI schloss um 0,12 Prozent im Minus bei 11'978,36 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Aktien enthalten sind, gab 0,03 Prozent auf 1968,71 Zähler nach und der breite SPI verlor 0,05 Prozent auf 16'617,16 Stellen. Im SLI schlossen 17 Titel im Plus, 13 im Minus und einer (VAT) unverändert.

Für das leichte Minus der Indizes verantwortlich waren vor allem die schwachen Pharma-Schwergewichten Novartis (-1,7 Prozent) und Roche (GS -1,0 Prozent). Novartis teilte am Morgen mit, dass sein Schuppenflechtemittel Cosentyx in einer Phase III-Studie für eine bestimmte Indikation die gesetzten Ziele nicht erreicht habe. Damit dürften erhoffte zusätzliche Umsätze mit dem Medikament in Frage gestellt sein, hiess es bei Analysten.

Noch deutlichere Kursabgaben entfielen auf die Titel des Bauchemiekonzerns Sika (-2,0 Prozent). Klar tiefer schlossen aber auch weitere Titel aus dem Gesundheitssektor, darunter die Titel des Ausgenheilmittelkonzerns Alcon (-1,6 Prozent), des Zahntechnikunternehmens Straumann (-1,1 Prozent) oder des Hörgeräteherstellers Sonova (-0,6 Prozent).

Dagegen rückten die Aktien des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (+0,6 Prozent auf 79,59 Franken) wieder näher an die Marke von 80 Franken heran. Die Analysten der Bank of America bekräftigten am Donnerstag ihre Kaufempfehlung für die Titel des Westschweizer Konzerns und erhöhten ihr Kursziel auf 100 Franken.

Zulegen konnte auch eine Reihe von zyklischen Titeln, darunter diejenigen des Liftherstellers Schindler (+0,3 Prozent) und des Industriekonzerns ABB (+0,9 Prozent). Aufwärts ging es auch für die Titel des Personaldienstleisters Adecco (+0,8 Prozent). Offenbar hätten Leerverkäufer damit begonnen, ihre Short-Positionen bei den europäischen Stellenvermittlungsaktien zu reduzieren, hiess es im Markt.

In der Gunst der Anleger stand zudem eine Reihe von Finanzwerten, wie etwa die Titel der Grossbank UBS (+0,7 Prozent) oder die Aktien des Privatmarktspezialisten Partners Group (+1,0 Prozent). Julius Bär (-0,3 Prozent) schlossen allerdings tiefer. Das Morgan Stanley-Aktienresearch senkte das Kursziel für die Titel des Zürcher Vermögensverwalters und bekräftigten das «Underweight»-Rating. Nach den jüngsten Kreditrückstellungen stehe nun das Update zur Kreditüberprüfung im Fokus, kommentierte die zuständige Analystin.

Zu den deutlichsten Gewinnern bei den Bluechips zählten die Versicherungstitel Swiss Life (1,2 Prozent) Zurich (+1,7 Prozent) und Swiss Re (+2,0 Prozent). Im Handel wurde dabei auf eine vom britischen Versicherungssektor ausgehende generelle Branchenstärke verwiesen.

Am breiten Markt legten DocMorris (+6,6 Prozent) nach einer längeren Phase mit massiven Kursverlusten wieder klar zu. Neuen Rückenwind lieferten starke Vorabzahlen des Konkurrenten Redcare Pharmacy. Der Baukonzern Implenia (+2,2 Prozent) konnte neue Aufträge bekanntgeben.

Abgaben erlitten dagegen die BLKB-Zertifikate (-1,3 Prozent). Die Kantonalbank gab einen Abschreiber von über 100 Millionen Franken auf ihre Online-Tochter Radicant bekannt. Der CEO wie auch der Bankratspräsident gaben ihren Abgang per 2026 bekannt. Das Staatsinstitut stellte aber auch für 2025 stabile Ausschüttungen an die Zertifikatsinhaber und an den Kanton in Aussicht.

(AWP)