Die deutlichen Abgaben an der Wall Street zum Auftakt setzte die Dividendenpapiere im späten Geschäft stärker unter Druck. Dort werden die hohen Bewertungen von Technologieaktien zunehmend hinterfragt. Am Vortag hatten besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten für eine Stimmungsaufhellung an den Märkten gesorgt.
Gleichzeitig wirke sich der US-Shutdown immer stärker auf die Wirtschaft der Vereinigten Staaten aus, sagten Ökonomen. Auch das Thema Zölle bleibe präsent, hat sich doch der Supreme Court der USA in einer Anhörung eher skeptisch zur Zollpolitik von Donald Trump geäussert. Beobachter warnen allerdings vor zu viel Euphorie - für eine Entscheidung dürfte sich das Gericht Zeit nehmen. Und im Falle einer Niederlage Trumps dürfte die US-Regierung nach Wegen und Mitteln suchen, die Zölle doch noch durchzusetzen.
Der Swiss Market Index (SMI) büsste 0,52 Prozent auf 12'298,86 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,59 Prozent auf 2010,74 und der breite SPI 0,56 Prozent auf 16'989,38 Zähler. Im SLI standen 21 Verlierer 9 Gewinnern gegenüber.
Nach Zahlen verkauft wurden hingegen Zurich Insurance (-0,4 Prozent). Am Markt war von Gewinnmitnahmen die Rede. Die Versicherer seien gut gelaufen, sagte ein Händler und verwies auf die ebenfalls schwächeren Swiss Re (-1,2 Prozent). Auch UBS büssten 1,3 Prozent ein.
Amrize führten mit minus 3,6 Prozent die Verlierer an. Die Papiere fallen Ende Monat aus dem MSCI Global Standard Index, dies könnte Verkäufe von «Index-Trackern» und Fonds zur Folge haben, wird befürchtet. Da auch Holcim (-1,4 Prozent) klar im Minus schlossen, könnte es sich bei der Schwäche zusätzlich um ein Sektorproblem gehandelt haben, hiess es.
Im breiten Markt schossen Adecco nach Zahlen um 6,3 Prozent in die Höhe. Der Personalvermittler ist auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und steht kurz davor, dem Rivalen Randstad die weltweite Marktführerschaft wieder abzunehmen. Mit den starken Zahlen seien zudem Leerverkäufer auf dem falschen Fuss worden, sagte ein Händler.
Dagegen büssten Georg Fischer satte 9,5 Prozent an Wert ein. Grund dafür war vor allem eine Ratingsenkung der UBS nach einem Investorentages des Industriekonzerns. Die Grossbank hat ihre Empfehlung direkt auf «Sell» von zuvor «Buy» reduziert.
Dagegen legten Lastminute (+6,9 Prozent) und Züblin (+2,7 Prozent) nach Zahlen deutlich zu. Und Barry Callebaut (+6,6 Prozent) profitierten nach den am Vortag gezeigten Zahlen von Anschlusskäufen.
(AWP)
