Dabei wirkte sich auch die weiter angefachte KI-Fantasie rund um den Milliarden-Deal zwischen OpenAI und AMD positiv auf Schweizer Techwerte aus. Daneben profitierten hiesige Gesundheitswerte von einer generellen europäischen Branchenstärke. Grundsätzlich verlief der Handel relativ ruhig, wie es am Markt hiess. So reagierten die Anlegerinnen und Anleger vorerst eher gelassen auf den Rücktritt des neuen französischen Premierministers Sébastien Lecornu und den Shutdown in den USA. Mit der Regierungskrise in Frankreich werde «eine gewisse französische Finanzkrise mit einem weiteren kräftigen Anstieg der Renditen für französische Staatsanleihen» allerdings möglich, sofern sich in Paris keine Lösung abzeichne, hiess es in einem Kommentar.

Ausserdem verzögere der US-Regierungsstillstand wichtige Konjunkturdaten, merkte die Union Bancaire Privée an. Sie erwartet daher in diesem Jahr noch zwei Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank, um der konjunkturellen Abschwächung entgegenzuwirken. Dass die Nervosität am Markt etwas gestiegen ist, zeigte das Angstbarometer der Börse, der VSMI. Der Index legte um 5,2 Prozent zu. Ausserdem setzte Gold seinen Aufwärtstrend fort.

Der Leitindex SMI schloss mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 12'551,36 Punkten, nachdem er am Nachmittag bei 12'564 Zählern das Tageshoch markiert hatte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Titel enthalten sind, stieg um 0,56 Prozent auf 2038,78 Punkte und der breite SPI um 0,48 Prozent auf 17'292,08 Zähler. Im SLI legten alle bis auf sieben Titel zu.

An oberster Stelle wurden die Titel von VAT (+5,4 Prozent auf 371 Fr.) durch die Nachricht einer milliardenschweren Partnerschaft zwischen AMD und OpenAI beflügelt. Damit näherte sich der Vakuumventil-Hersteller seinem Jahreshoch von 375 Franken an. Am breiten Markt sprangen auch Comet (+3,3 Prozent) und Inficon (+2,6 Prozent) hoch.

Gefragt waren zudem Gesundheitswerte wie Sonova (+1,1 Prozent), Straumann (+0,9 Prozent) oder Lonza (+0,7 Prozent). Beim Generikaspezialist Sandoz (+3,7 Prozent) war im Markt von Umschichtungen aus anderen europäischen Pharmaaktien zu hören. Der Hautpflegespezialist Galderma (+1,6 Prozent) erhielt derweil von einer Hochstufung durch Vontobel auf «Buy» von «Hold» Rückenwind. Die beiden Pharmariesen Roche und Novartis zogen um je 0,6 Prozent an und damit etwas verhaltener als in der Vorwoche.

Zu den Gewinnern gehörten ausserdem die Versicherer Swiss Re (+3,2 Prozent), Swiss Life (+1,6 Prozent) und Zurich (+1,1 Prozent). Swiss Re profitierten dabei laut Marktbeobachtern von einer künftig höheren Ausschüttungsquote des Rivalen Hannover Re.

Auf der anderen Seite büssten Richemont (-1,9 Prozent) trotz positiver Analystenkommentare an Wert ein. Auch Swatch (-1,2 Prozent) gaben nach. Händler verwiesen darauf, dass die beiden Luxusgüterwerte in der Vorwoche mehr als vier bzw. knapp zwei Prozent zugelegt hatten. Zudem wurden die Luxuswerte an der französischen Börse CAC vom Rücktritt des Premiers belastet.

In den hinteren Rängen nahmen DocMorris (+4,9 Prozent) nach guten Daten der Konkurrentin Redcare an Fahrt auf. Auch Barry Callebaut (+2,7 Prozent) rückten vor. Das Going-Private sei noch nicht endgültig vom Tisch, hiess es bei Kepler Cheuvreux.

(AWP)