Nach fünf Verlusttagen in Folge gelang dem Leitindex damit auch zum Wochenschluss kein positiver Handelstag. Geprägt wurde die Stimmung von vorsichtigen Hoffnungen auf eine Verhandlungslösung im Krieg zwischen Israel und dem Iran, nachdem US-Präsident Donald Trump einen Entscheid über einen Eintritt der USA in den Krieg erst in zwei Wochen angekündigt hatte.
Die Meinungen blieben aber geteilt, ob Trump mit einem militärischen Eingreifen tatsächlich so lange warten würde: «Bereits an diesem Wochenende könnten die USA Ziele des iranischen Atomprogramms angreifen», befürchtete ein Marktanalyst. Die Aufmerksamkeit ging vor allem nach Genf auf ein Treffen mehrerer europäischer Aussenminister mit dem iranischen Aussenminister. Im Fokus blieb aber auch die US-Zinspolitik: Fed-Mitglied Christopher Waller deutete in einem US-Sender an, dass eine Zinssenkung in den USA doch etwas schneller erfolgen könnte als bisher erwartet.
Der SMI schloss bei 11'871,32 Punkten und damit praktisch auf dem Schlusskurs vom Vortag. Für die Gesamtwoche resultiert damit ein Rückgang im SMI von 2,2 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte am Freitag 0,08 Prozent zu auf 1940,44 Zähler und der breite SPI verlor 0,01 Prozent auf 16'447,82 Stellen. Im SLI schlossen 15 Titel im Minus, 14 im Plus und einer (SIG) unverändert.
Die deutlichsten Avancen im SMI entfielen auf die Holcim-Aktien (+2,1 Prozent). Ab nächstem Montag werden die Aktien des Zementkonzerns ohne das unter dem Namen «Amrize» abgespaltene Amerika-Geschäft gehandelt. Die Aktionäre erhalten dann für jede Holcim-Aktie auch eine von Amrize. Die Käufer spekulierten darauf, dass die Summe aller Teile mehr ergebe als das aktuelle Ganze, hiess es.
Gesucht waren auch Versicherungstitel, wobei vor allem die Titel des Rückversicherers Swiss Re (+1,5 Prozent) zulegen konnten. Deutliche Kursaufschläge gab es für die Titel des Augenheilspezialisten Alcon (+1,4 Prozent). Das Unternehmen gab die Markteinführung einer neuen Intraokularlinse in Kanada bekannt.
Gegensätzlich entwickelten sich die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont (+0,7 Prozent) und Swatch (-1,9 Prozent). Während sich Richemont von Verlusten des Vortages erholen konnten, litten die Aktien der Konkurrentin Swatch unter einer Verkaufsempfehlung und Kurszielsenkung der Analysten von Oddo BHF.
Bei den Finanzwerten konnten auch die Aktien der Privatbank Julius Bär (+0,8 Prozent) zulegen. Die Titel der Grossbank UBS (+0,6 Prozent), die zuletzt deutlich von den Forderungen der Schweizer Politik nach einer höheren Eigenmittelausstattung belastet wurden, gingen ebenfalls mit Aufschlägen aus dem Handel.
Mit Abschlägen gingen zudem die Titel des Schokoladeherstellers Lindt&Sprüngli (-0,7 Prozent) aus dem Handel, die noch zur Wochenmitte neue Höchstkurse verzeichnet hatten. Sonova (-1,0 Prozent) litten unter einer negativen Analystenstudie. Die Barclays-Experten reduzierten ihr Rating für die Aktien des Hörgeräteherstellers auf «Underweight» von bisher «Equalweight».
Am breiten Markt profitierten die Titel des Chemiekonzerns Clariant (+1,7 Prozent) von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs. Deutlich abwärts ging es mit den Titeln des Biotech-Unternehmens Relief Therapeutics (-6,5 Prozent), nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA einen Antrag für einen Produktkandidaten abgelehnt hatte.
(AWP)