Der Leitindex SMI stieg nach einem etwas verhaltenen Start bald schon merklich an und bewegte sich dann auf dem leicht höheren Niveau bis zum Schluss mehr oder weniger seitwärts. Weiterhin waren es vor allem die Hoffnungen auf sinkende Zinsen in den USA, welche für Kursgewinne sorgten. Etwas gebremst wurde der hiesige Markt einzig von einigen defensiven Titeln, die im aktuellen Umfeld wenig gefragt waren.
Schwache US-Daten und diverse Äusserungen von US-Notenbankern hatten in den letzten Tagen die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung in den USA bei der nächsten Fed-Sitzung in zwei Wochen auf mittlerweile rund 85 Prozent getrieben, entsprechend legten Aktien zuletzt fast weltweit zu. Allzu viel dürfte an den Märkten diese Woche allerdings nicht mehr passieren. Am (morgigen) Donnerstag sind die US-Börsen wegen «Thanksgiving» geschlossen, zudem dürften sich wohl auch viele Marktteilnehmer in den USA den Freitag als Brückentag gönnen. Entsprechend ausgedünnt werde der Handel vor dem Wochenende dann wohl sein, kommentierten Händler.
Der SMI gewann 0,40 Prozent auf 12'822,24 Punkte und schloss damit bereits zum sechsten Mal in Folge höher. Dass die allgemeine Nervosität zuletzt wieder abgenommen hat, zeigte sich etwa am Angstbarometer VSMI, das allein heute um fast 9 Prozent rückläufig war.
Der 30 Titel umfassende SLI legte um 0,47 Prozent auf 2072,09 Punkte zu, wobei 20 Titel höher und zehn tiefer schlossen. Der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) avancierte mit +0,42 Prozent auf 17'615,97 Zähler in ähnlicher Grössenordnung.
Zudem hätten die Anleger ihre Angst vor dem Platzen der KI-Blase gerade wieder fast komplett abgeschüttelt, meinte ein anderer Händler, obwohl zuletzt auch die EZB davor gewarnt habe. Auch Chip-Titel aus der zweiten Reihe wie AMS Osram (+1,5 Prozent), Comet (+0,4 Prozent) oder Inficon (+0,8 Prozent) waren entsprechend gefragt.
Ansonsten waren weitere Wachstumswerte weit oben in der Tabelle zu finden wie etwa ABB (+1,8 Prozent) oder Galderma (+2,1 Prozent). Letztere bauten damit die starken Vortagesgewinne im Rahmen einer Hochstufung auf 'Buy' durch eine renommierte Bank weiter aus. Die Titel der UBS (+1,3 Prozent) legten derweil ebenfalls klar zu. Berichte, wonach die Wertberichtigungen auf Fonds mit First-Brands-Exposure nur rund 10 Prozent vom NAV ausmachen würden, seien als beruhigend aufgenommen worden, hiess es hier.
Gesucht waren mit Julius Bär (+0,8 Prozent) und Partners Group (+0,7 Prozent) weitere Finanzwerte, und auch Versicherungstitel wie Swiss Life, Swiss Re und Zurich, die alle rund 1 Prozent zulegten, hielten sich sehr gut. Die grossen Pharmatitel Novartis (+0,7 Prozent) und Roche (-0,2 Prozent) entwickelten sich derweil in die entgegengesetzte Richtung.
Am Schluss der Blue-Chips-Tabelle standen fast den ganzen Tag Straumann (-2,2 Prozent). Die Titel des Basler Zahnimplantate-Herstellers fanden damit auch am Tag nach der Investorenpräsentation vom Dienstag noch keinen Halt. Vor allem die Analysten der Citigroup äusserten sich in einem Kommentar negativ bzw. sprachen von Abwärtsrisiken sowohl für die kurz- als auch die mittelfristigen Wachstumserwartungen. Auf das allgemeine Sentiment drückte zudem eine grössere Verkaufstransaktionen aus dem Management/Verwaltungsrat über 3,5 Millionen Franken.
Ansonsten fielen ausserdem vor allem Adecco (-11,4 Prozent) negativ auf. Der Personalvermittler hielt am Mittwoch einen Investorentag ab, wobei sich die Befürchtungen auf eine weitere Dividendenkürzung gefestigt hätten, hiess es aus dem Handel. Swissquote (+3,4 Prozent) profitierten derweil von einer positiven Studie der Bank of America. Und Kuros (+8,4 Prozent) wurden von spekulativen Käufen im Vorfeld der Piper Sandler Healthcare Conference angetrieben. Bei Montana Aero (+7,1 Prozent) ging die jüngste Erholungsbewegung weiter.
(AWP)
