Mit einem gewissen Argwohn betrachte der Konzern die Turbulenzen, die an den Märkten in letzter Zeit  beobachtet worden sind. Sollte sich eine grössere Korrektur einstellen, wäre dies eine Gefahr: "Eine neue Finanzmarktkrise ist für uns das Hauptrisiko", sagt CEO Patrick Frost im cash-Video-Interview anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses 2017.

Für die Swiss Life ungemütlich wäre aber auch eine neue Immobilienkrise. Knapp ein Fünftel des 160 Milliarden umfassenden Anlageportefeuilles des Konzerns bestand Ende 2017 aus Immobilien. Die Swiss Life ist einer der wichtigsten Player und Investoren am Schweizer Immobilienmarkt.

Zinsen dürften steigen

Eine Immoblienkrise könnte etwa durch höhere Leitzinsen ausgelöst werden - im Falle eben, dass die Schweizerische Nationalbank den aktuellen Negativzins von -0,75 Prozent aufgibt und die Zinsen wieder ins positive Terrain vorrückt. "Höhere Zinsen würden uns aber wiederum im Versicherungsgeschäft helfen", sagt Patrick Frost.

Die tiefen Zinsen bringen Versicherer weltweit unter Druck, auch wenn die Swiss Life diesen Druck mithilfe der Bilanzbewirtschaftung und dem Abbau klassischer Garantieversicherungen im Produktangebot in den vergangenen Jahren abfedern konnte. Bereits in den vergangenen zwei Jahren hat Swiss Life davon profitiert, dass die Marktzinsen im Obligationenhandel angestiegen sind. Auch der höhere Aktienkurs wird damit in Verbindung gebracht: Dieser hat sich seit Mitte 2016 um die Hälfte gesteigert.

"Ich erwarte, dass die Zinsen dieses Jahr weiter leicht anziehen", sagt Frost. Höhere Zinsen wären vor allem für die Neugeschäftsmarge der Swiss Life zuträglich, sagt Frost. Diese Kennzahl misst den Wert des Neugeschäfts eines Lebensversicherers: Bei der Swiss Life stieg dieser Wert seit 2014 von 1,8 auf 2,5 Prozent. 

Ausschüttungsquote bis 50 Prozent

Am Markt für Aufsehen hat auch gesorgt, dass der Lebensversicherer seine Dividende von 11 auf 13,50 Franken pro Aktie erhöhen will. Diese Ankündigung hat am Dienstag auch dazu beigetragen, dass die Swiss-Life-Aktie gut in den Tag startete und zu den am meisten gesuchten SMI-Titeln gehörte.

Mit 13,50 Franken Dividende käme Swiss Life auf eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent. Dies ist zwar ein ansprechender Wert, liegt aber unter den als "Dividendenperlen" gefeierten SMI-Versicherern Zurich (5,7 Prozent Rendite) und Swiss Re (5,1 Prozent). Für CEO Frost ist indessen eine höhere Dividende denkbar.

"Wir haben eine Dividendenpolitik, nach der wir 30 bis 50 Prozent des Gewinns ausschütten", sagt Patrick Frost dazu. Aktuell betrage die Ausschüttungsquote 46 Prozent: Es bestehe also noch Raum nach oben. Investitionen können zwar prinizipell die Dividendenpolitik beeinträchtigen, sagt Frost. Da die Swiss Life bei Übernahmen aber eher zurückhaltend sei, stünden etwaige Zukäufe weiteren Dividendenerhöhungen nicht im Wege.

Im cash-Video-Interview äussert sich Patrick Frost auch zum so genannten Fee-Geschäft, welches das Ergebnis 2017 positiv beeinflusst hat. Zudem nennt er einen Termin, zu dem sich der Konzern neue Ziele setzen will.