Ohne jeden Zweifel: Das Börsenjahr 2025 war für die Banken, Broker und Vermögensverwalter ein äusserst ertragreiches. Das zeigt die Entwicklung bei der Schweizer Börse SIX. Die Anzahl der Transaktionen hatte bereits per Ende November 2025 Gesamtjahresniveau von 2024 übertroffen. Die Folge davon: Die Schweizer Börse und mit ihr viele Finanzinstitute erreichen heuer bei der Anzahl Transaktionen von Wertschriften das beste Jahr seit 2021.
Verantwortlich dafür ist vor allem Donald Trump. Mit seiner Handelspolitik und insbesondere dem sogenannten «Liberation Day» Anfang April stellte er die Märkte auf den Kopf. Es kam zu Panik: Der Swiss Market Index zum Beispiel verlor innert vier Handelstagen 14 Prozent an Wert - bis dann eine Aufholjagd einsetzte, die dem Schweizer Leitindex einen neuen Rekordstand und ein Jahresplus von bislang über 13 Prozent einbrachte.
Auch mit deutlich gestiegenen Handelsaktivitäten zeigt ein Blick auf Listen der meistgehandelten Aktien im Jahr 2025, dass grosskapitalisierten Titel nach wie vor am beliebtesten sind. Mehr noch: Kleinere Aktien oder Titel mit viel Spekulationspotenzial sind in den Top Ten der meistgehandelten Aktien 2025 beim Finanzportal cash.ch beziehungsweise bei dessen Partner bank zweiplus im Vergleich zu den Vorjahren kaum mehr zu finden.
Die Rangliste hat dabei einen repräsentativen Wert: Sie ähnelt derjenigen von andern Finanzdienstleistern sowie der Aktien-Handelsumsätze der SIX, wie frühere Vergleiche gezeigt haben.
Befanden sich 2024 noch Kuros oder Meyer Burger in den «Top Ten» oder 2023 ebenfalls Meyer Burger (auf Position 1...) und DocMorris (an vierter Stelle), ist heuer mit Idorsia bloss noch ein kleinerer Titel unter den zehn meistgehandelten Aktien. Mit einem Zuwachs von fast 400 Prozent ist die Aktie des Baselbieter Biopharmaunternehmens die beste Schweizer Aktie in diesem Jahr. Anleger setzen auf den Turnaround, der unter der neuen Chefin Srishti Gupta möglicherweise gelingen kann.
Auf den ersten zwei Rängen gab es im Vergleich zum letzten Jahr keine Änderung. Nach wie vor ist die UBS die meistgehandelte Aktie der Schweiz. In die Gänge kam der Titel an der Börse allerdings erst in den letzten Wochen, weil sich bei der Frage der künftigen Kapitalausstattung der Bank auf politischer Seite Kompromisslösungen abzeichnen. Die UBS ist mit einem Zugewinn von 32 Prozent zweitbeste SMI-Aktie in diesem Jahr.
Bei Nestlé zeigt sich ein Silberstreif am Horizont. Mit einem Plus von 7 Prozent erzielt der Nahrungsmittelhersteller 2025 die erste positive Jahresleistung nach drei Minusjahren. 2024 sank die Aktie 20 Prozent, zuvor 10 Prozent im 2023 und 16 Prozent im 2022. Der neue Chef Philipp Navratil wird im nächsten Jahr Resultate liefern müssen.
Meistgehandelte Schweizer Aktien bei cash im Jahr 2024:
1. UBS
2. Nestlé
3. Swiss Re
4. Roche
5. Holcim
7. Sika
8. Idorsia
9. Novartis
10. Sandoz
Eine grossen Sprung nach vorne gemacht hat Holcim auf Rang fünf. Im letzten Jahr war die Aktie des Bauriesen noch auf Platz neun der meistgehandelten Schweizer Aktien. Das Vorwärtsrücken zeigt, wie ein Thema die Handelsaktivitäten einer Aktie beflügeln kann. Die Abspaltung des Nordamerika-Geschäftes, das seither als Amrize an der SIX und an der US-Börse als eigene Aktie gehandelt wird, trieb die Aktie ab Mitte Jahr dermassen an, dass sie nun mit einer Performance von rund 70 Prozent beste Aktie des SMI ist - und insgesamt neuntbeste Schweizer Aktie 2025.
Mit Sika befindet sich im Vergleich zu 2023 und 2024 ein neuer Name in den Top Ten der meistgehandelten Schweizer Aktien. Die Volumen sind indes hauptsächlich aufgrund von Veräusserungen zustande gekommen. Die Aktie des Baustoffherstellers, welche auf dem tiefsten Stand seit fünf Jahren handelt, ist mit einem Minus von 24 Prozent schlechtester SMI-Titel in diesem Jahr.
Der Trend zu den grosskapitalisierten Aktien (oder: «Large Caps») ist im wilden Börsenjahr 2025 auch bei den ausländischen Titeln abzulesen. Tech-Aktien mit Zocker-Charakter wie Plug Power und Coinbase (2023) oder Super Micro (drittmeistgehandelte Aktie 2024) fehlen auf der Liste im 2025.
Mehr noch: Mit Ausnahme des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall (Platz zwei) und dem dänischen Pharmaunternehmen Novo Nordisk sind nur grosse US-Techkonzerne auf der Liste der meistgehandelten Auslandsaktien - ein Ausdruck dafür, wie stark die Wachstumsfantasien um die Künstliche Intelligenz diese Firmen auch im 2025 beflügelt haben. Der Chiphersteller Nvidia belegt wie 2024 den ersten Platz.
Meistgehandelte ausländische Aktien bei cash im Jahr 2024:
1. Nvidia
2. Rheinmetall
3. Tesla
4. Palantir
5. Microsoft
6. Alphabet
7. Meta
8. Amazon
9. Novo Nordisk
10. Apple
Bemerkenswert ist der Aufstieg des US-Datenanalyse-Unternehmens Palantir. Im 2023 war die Firma noch gar nicht auf der Liste, im letzten Jahr schon auf Platz 6, heuer auf Platz 4. Die hohe Bewertung des Unternehmens hält die Investoren nicht davon ab, die Aktie in immer höhere Sphären zu treiben. In diesem Jahr gewann die Aktie 145 Prozent dazu, im letzten waren es gar 330 Prozent.
Die hohen Handelsaktivitäten von Rheinmetall (Platz 2) stellt die gestiegene Nachfrage nach Rüstungsgütern in Europa unter Beweis. Die Aktie ist von rund 600 Euro im Januar bis zeitweilig auf fast 2000 Euro im September gestiegen. Seither ist der Titel etwas zurückgekommen, weist aber noch immer eine Jahresleistung von 145 Prozent auf. Die Nachfrage nach Rüstungsgütern wird auch nach einem möglichen Waffenstillstand in der Ukraine hoch bleiben.
Die Aktie von Novo Nordisk, die zum ersten Mal auf der Liste der zehn meistgehandelten ausländischen Aktien steht, hat ein äusserst durchzogenes Jahr hinter sich. Anfang des Jahres war Novo Nordisk noch das höchstkapitalisierte Unternehmen Europas. Doch schon Ende Februar ging der Aktie der Schnauf aus und klappte zusammen. Dies wegen der zunehmend schlechteren Meldungen zu den einst als revolutionär geltenden Abnehmmitteln wie Wegovy und Ozempic.
Billigere Konkurrenzprodukte und die Erkenntnis, dass Mittel des US-Konzerns Eli Lilly mittlerweile bessere klinische Daten aufweisen, setzen Novo Nordisk (und den Anlegern) zu. Oder wie es eine Analystin der Deutschen Bank formulierte: Novo Nordisk sei «eine der schmerzhaftesten Erfahrungen ihrer beruflichen Laufbahn».

