Hintergrund der entstandenen Situation am Mittwoch waren Berichte, wonach US-Präsident Donald Trump den Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank Fed «schon bald» entlassen will. Jerome Powell ist Trump ein Dorn im Auge, weil er die Leitzinsen nicht wie gefordert senkt. In der Folge tauchten die Börsen rund um den Globus und der US-Dollar kam unter Druck.
Gleichzeitig setzte die Berichtssaison erste positive Akzente. Marktbeobachter warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen mit Verweis auf den von CNN errechneten «Fear and Greed Index», der im Moment bei 73 von 100 möglichen Punkten steht. Weil Anleger mit weiter steigenden Kursen rechneten, nähmen sie auch hohe Risiken in Kauf, erklärte ein Börsianer. Denn die dominierenden Themen blieben die gleichen: Zölle, Zinsen und die zunehmende wirtschaftliche Unsicherheit. Vor allem das Thema Inflation in den USA durch Zölle werde immer wichtiger, sagten Börsianer mit Blick auf die am Vortag publizierten Daten zur Teuerung.
Nach Eckdaten zum ersten Halbjahr zogen die Papiere des Vermögensverwalters Partners Group um satte 5,1 Prozent an. Die Innerschweizer haben von Januar bis Juni überraschend hohe Neugelder angezogen und die verwalteten Vermögen klar gesteigert.
Ebenfalls nach Zahlen verteuerten sich Richemont um 1,2 Prozent. Während die Schmucksparte überzeugte, waren die Uhrenumsätze im Berichtsquartal weiter rückläufig. Im wichtigen asiatischen Markt zeigte sich zumindest eine Stabilisierung und Analysten waren insgesamt zufrieden.
Für Swatch (+1,1 Prozent) ging es ebenfalls aufwärts. Hier warten Börsianer weiter auf die Zahlenvorlage, denn einen genauen Termin nennt der unter der Kontrolle der Familie Hayek stehende Konzern nie. Am morgigen Donnerstag rücken beide Werte ohnehin mit den Daten zu den Uhrenexporten in den Fokus.
UBS schlossen 0,2 Prozent tiefer. Im Tagesverlauf hatten positive Zahlen der US-Investmentbank Goldman Sachs noch deutliche Kursgewinne nach sich gezogen. Julius Bär büssten 1,4 Prozent ein.
Technologiewerte wie VAT (-3,5 Prozent) oder AMS Osram (-3,0 Prozent) gaben ebenfalls nach. Diesmal drückte der verhaltene Ausblick des Chipausrüsters ASML auf die Stimmung, hiess es im Handel. Zudem drohte Trump auch hier mit spezifischen Zöllen. Gegen den Trend stemmten sich Logitech mit plus 0,3 Prozent.
Ein zuversichtlicher Ausblick von Johnson & Johnson half den hiesigen Medizintechnikwerten nicht auf die Beine, wie ein Blick auf die Kursentwicklung bei Straumann (-0,9 Prozent) oder Sonova (+0,1 Prozent) zeigt. Auch Alcon büssten 0,2 Prozent ein.
In der zweiten Reihe sorgte eine grosse Aktienplatzierung für Verluste bei Implenia (-6,2 Prozent). Der langjährige Investor Rudolf Maag trennt sich von seinem Anteil in Höhe von 5,4 Prozent am Baukonzern.
Accelleron (+3,8 Prozent) setzten derweil ihren Höhenflug des Vortages in Reaktion auf die Eckdaten für das erste Halbjahr sowie den höheren Ausblick für 2025 fort.
(AWP/cash)