Je unsicherer die Lage an den Finanzmärkten, desto wichtiger die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen im Portfolio. Das zeigt sich seit dem «Liberation Day» am 2. April eindrücklich. Die Aktienmärkte haben die kurzfristigen Kursverluste wieder aufgeholt, Gold ist am Donnerstag ebenso wie Bitcoin auf ein neues Allzeithoch geklettert. Auf der anderen Seite verzeichneten Obligationenanleihen, der Dollar oder der Euro Verluste.

Die ausgewogene Streuung über Anlagenklassen hinweg ist unabdingbar, da sich nicht alle Vermögenswerte gleich entwickeln. Das lässt sich an der jüngsten Performance des Bitcoins oder Gold im Vergleich zu den US-Aktienmärkte ablesen. Der S&P 500 Index notiert seit Jahresbeginn unverändert - das ist ob der neuen US-Zölle gar nicht schlecht. In Franken resultiert umgerechnet jedoch ein Verlust von etwas mehr als 10 Prozent - verursacht durch die schwache US-Währung.

Wer hingegen Bitcoin oder Gold zu seinen Positionen zählt, kann sich auch in Franken über ein Kursplus freuen. In Dollar gerechnet beträgt der Kursanstieg beim Bitcoin 17 Prozent und in Franken 5,9 Prozent. Das gelbe Edelmetall hat wie der älteste Kryptotoken in Franken (+14,7 Prozent) weniger zugelegt als auf Dollarbasis (+26,3 Prozent). Das Fazit ist klar: Es zahlt sich aus, nicht alle Eier in denselben Korb zu legen. 

Entscheidend ist stets die Gesamtarchitektur des Portfolios. Ziel ist es, unterschiedliche Ertragsprofile und Zyklen über Währungen und Anlageklassen zu kombinieren, um die Widerstandsfähigkeit des Depots gegenüber verschiedenen Marktszenarien zu erhöhen. Zur gezielten Verfeinerung können die folgenden vier Produkte eine sinnvolle Depotergänzung sein: 

1) «GlacierShares Nasdaq Iceland ETF»

Den hiesigen Anlegerinnen und Anlegern dürften Firmen wie Alvotech (Hersteller von Biosimilars), Amaroq Minerals (Minenexplorationsgesellschaft in Grönland), Bakkafrost (färöischer Lachsproduzent), Oculis Holding (Biotechunternehmen im Bereich Augenkrankheiten), Embla Medical (digitale Gesundsheitslösungen) oder JBT Corporation (Technologiedienstleister für Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie) kein Begriff sein. Das ist nicht erstaunlich: Diese Unternehmen gehören zu den Titeln mit der höchsten Marktkapitalisierung an der isländischen Börse.

Der «GlacierShares Nasdaq Iceland ETF» bietet den Zugang zum isländischen Aktienmarkt. Der ETF bildet den «MarketVector Iceland Global Total Return Net Index» ab. Die isländische Wirtschaft weiss ähnlich wie die Schweiz mit einigen Vorzügen aufzuwarten. Die Insel ist reich an Nahrungsmitteln und Energieressourcen, was ein langfristig stabiles Wirtschaftswachstum zulässt. Im Bereich der erneuerbaren Energie ist Island dem europäischen Festland voraus und bezieht 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien.

Aus den Turbulenzen der Finanzkrise, als das Land nahe dem Staatsbankrott stand, ging es gestärkt heraus und überzeugt mit politischer und wirtschaftlicher Stabilität. Island belegt Platz 1 im Global Peace Index und bietet ein sicheres Investitionsumfeld inmitten globaler Unsicherheit. Die Lage macht Island als strategischen Partnern attraktiv: Unabhängig von der EU, aber mit direktem Zugang zum EU-Binnenmarkt über den EWR, profitiert Island von einem reibungslosen Handel und einer wirtschaftlichen Integration mit Europa und behält gleichzeitig seine regulatorische Unabhängigkeit. Als Mitglied der NATO, der EFTA und des Schengen-Raums unterhält Island zudem enge Handelsbeziehungen zu den USA als auch zu Europa.

Der Börsenindex «Iceland Allshare Index» hat in den letzten zehn Jahren den Swiss Performance Index (SPI) geschlagen. Auf Frankenbasis beläuft sich das Plus im SPI unter Berücksichtigung der Dividendenzahlungen auf annualisierte 6,0 Prozent, während der Iceland Allshare Index um 8,5 Prozent pro Jahr vorrückte. 

2) «Bantleon Global Convertibles Fund»

Wandelanleihen sind eine Kombination aus Obligationenanleihe und Aktien. Einerseits erhält der Inhaber einer Wandelanleihe einen festen Zinssatz, sofern der Inhaber das Recht nicht ausübt, den investierten Anleihebetrag in Aktien zu einem zum Voraus definierten Preis umzuwandeln. Entsprechend bringen Wandelanleihen eine höhere Rendite mit sich als klassische Obligationenanleihen. Auf der anderen Seite schwanken die Kurse von Wandelanleihen wesentlich weniger stark als der Aktienkurs eines Unternehmens. Das Kurspotenzial ist deswegen auch kleiner, als wenn direkt in Aktien investiert wird. 

Das Management des «Bantleon Global Convertibles» basiert auf einem benchmarkorientierten Ansatz. Die Anleihen werden mittels einer klassischen Bottom-up-Analyse aus dem gesamten globalen Wandelanleihenuniversum ausgewählt, wobei Anleihen mit asymmetrischem Risiko-Rendite-Profil bevorzugt werden. Es bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich Kreditqualität, Aktiensensitivitäten und Sektoren. 

3) «BNP Paribas Tracker Zertifikat Platinum»

Während Gold immer neue Rekordstände erreicht, hinken die weissen Edelmetalle Silber, Palladium und Platin dem Markt hinterher. Anleger scheinen angesichts der zunehmenden Zollspannungen und der anhaltenden Unsicherheit noch nicht bereit zu sein, alternative Edelmetalle als Gold-Proxy-Handel zu nutzen, schreibt die UBS in einer Kundennotiz am Dienstag.

Allerdings führe das eingeschränkte Angebot dieser Metalle selbst unter Berücksichtigung der Nachfrageschwäche weiterhin zu Defiziten an den Märkten. Diese angespannteren Marktbedingungen dürften die Preise von Palladium, Platin und Silber letztlich stützen. Die Experten der UBS sehen insbesondere bei Silber und Platin bis zum Jahresende Aufholpotenzial. Das «BNP Paribas Tracker Zertifikat Platinum» bildet die Entwicklung des Platinpreises ab.

4) «ZKB-Tracker-Zertifikat Dynamisch auf Future Trends Basket»

Der Glanz der grossen sieben US-Techaktien - sogenannte «Magnificent Seven» - ist in den letzten Monaten etwas erblasst. Eine Krise ist es nicht, eher eine Konsolidierungsphase. Denn wider erwarten konnten die sieben Unternehmen im ersten Quartal mit guten Abschlüssen aufwarten - nicht herausragend wie 2024, aber solide. Das lässt sich an den Gewinnrevisionen ablesen. Im Schnitt reduzierten die Analysten die zukünftigen Gewinnerwartungen nur geringfügig um 1,2 Prozent nach unten, wie Daten von Factset zeigen. Das Gewinnwachstum der Gruppe dürfte sich 2025 auf 15,9 Prozent (2024 35,6 Prozent) belaufen.

Die Auswahl der richtigen Technologietitel ist anspruchsvoll, denn wer hat schon das goldene Händchen, in den richtigen Techtitel zum bestmöglichen Zeitpunkt zu investieren und obendrauf geografisch den richtigen Markt auszuwählen. Mit dem «ZKB Tracker Zertifikat Future Trends Basket» erübrigt sich diese Frage für Investierende. Die Schwergewichte Apple, Amazon, Nvidia, Salesforce oder SAP sind fester Bestandteil dieses Zertifikates ebenso wie die bekannten Wachstumsunternehmen Fortinet, Linde, Logitech, Lonza, Novo Nordisk, Straumann oder Visa. Die Disruptoren finden sich in Albemarle, Airbnb, Mercadolibre, der Private-Equity-Firma Partners Group oder Swissquote. Die Titelselektion basiert auf einer Fundamentalanalyse unter Einbezug verschiedener Bewertungsmodelle. 

Thomas Daniel Marti
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