11:40

Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich robust. Gemessen am SMI verbessert er sich um 0,32 Prozent. Der Leitindex steht bei 12'199 Punkten.

Es herrsche vor den Zahlen des Chip-Giganten Nvidia aber spürbare Zurückhaltung, heisst es am Markt. Denn die Erwartungen seien wie üblich sehr hoch, und der Einfluss sei nicht nur auf die Tech-Branche, sondern auf die Börsen weltweit enorm. «Und jede Gewinnserie reisst einmal - die Frage ist nur, wann», kommentiert ein Händler. Der US-Techriese habe durchaus das Potenzial, einen Trend zu kippen. «Am Abend wissen wir dann, ob Nvidia wirklich das krönende Ende der US-Berichtssaison ist.»

Zudem sei das gesamte Umfeld alles andere als stabil, so Börsianer weiter. Zu nennen sind da die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank sowie neue Zolldrohungen von Trump in Richtung China. «Und beide Themen haben eins gemeinsam, nämlich Crash-Gefahr», heisst es im Handel. Frische Impulse durch Konjunkturdaten gibt es jedenfalls erst am Freitag. Dann stehen unter anderem der PCE-Preisindex sowie der Chicago Einkaufsmanagerindex und das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan an.

Hauptgesprächsthema ist hierzulande der CEO-Wechsel beim Genfer Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (-0,7 Prozent). Nach 20 Jahren im Amt tritt Gilles Andrier zurück. Für Analysten kommt der Schritt als solcher nicht ganz überraschend, die Wahl eines externen Nachfolgers allerdings schon. So spricht denn auch die ZKB von einer «grossen Personalrochade». Der geplante Wechsel von Andrier auf den Posten des Verwaltungsratspräsidenten zeugten indes wie auch die mittelfristigen Finanzziele von Kontinuität, ergänzt JPMorgan.

Unterstützung erfährt der SMI derweil von den drei Schwergewichten, denn sowohl die beiden Pharmakonzerne Novartis (+0,7 Prozent) und Roche GS (+0,1 Prozent) als auch der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (+0,1 Prozent) halten sich im Plus. An der Indexspitze sind derweil die beiden Uhrenhersteller Swatch (+1,7 Prozent) und Richemont (+1,2 Prozent) zu finden.

Am Indexende wiederum sind ebenfalls gemischte Branchen vertreten: Schlusslicht bilden die Aktien der SIG Group (-2,7 Prozent), gefolgt von Adecco (-2,2 Prozent) und Geberit (-1,0 Prozent). Auch Lonza (-1,0 Prozent) und Schindler (-0,9 Prozent) sind unter den Verlierern.

Die Technologietitel zeigen sich am «Nvidia-Tag» wenig bewegt: VAT (-0,3 Prozent) bewegen sich kaum vom Fleck und auch Logitech (+0,2 Prozent) wagen sich nicht richtig aus der Deckung. In der zweiten Reihe fallen AMS Osram (-1,4 Prozent) und Inficon (-0,5 Prozent) zurück, Comet (-2,4 Prozent) leiden zusätzlich unter einer Abstufung durch die UBS.

Grössere Bewegung gibt es in der zweiten Reihe bei Titeln mit Halbjahreszahlen: So sacken Stadler Rail (-8,8 Prozent) ab. Der Zugbauer steigerte zwar Umsatz und Gewinn, enttäuschte aber insbesondere beim Auftragseingang.

Die Aktien von Accelleron (-3,4 Prozent) fallen ebenfalls zurück. Für negative Überraschung sorgte hier die Reduktion der Margenprognose im Gesamtjahr - besonders, nachdem das Unternehmen erst Mitte Juli die Umsatzguidance für das Gesamtjahr massiv nach oben geschraubt hatte.

Positiv fiel indes die Börsenreaktion auf das Semesterergebnis von Peach Property (+4,6 Prozent) aus. Der Immobilieninvestor hat seinen Verlust eingedämmt.

Für Erleichterung sorgte auch eine Nachricht bei Cosmo (+6,9 Prozent). Das Spezialitätenpharma-Unternehmen hat nach einem ersten Rückschlag nun doch die Empfehlung des EU-Ausschusses für sein Aknemittel Winlevi erhalten.

Die Aktien des Flughafen Zürich (+0,7 Prozent) setzen ihren seit April anhaltenden Aufwärtstrend fort. Nach den gut aufgenommenen Zahlen am Vortag schrauben nun einige Analysten ihre Kursziele nach oben.

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11:20

Die Commerzbank rutscht nach einer Herabstufung zeitweise ans Dax-Ende. Die Titel geben in der Spitze um 3,3 Prozent nach, nachdem Goldman Sachs die Einstufung auf «Sell» von zuvor «Neutral» gesenkt hat.

Die Goldman-Analysten revidierten auch ihre Empfehlung für die Deutsche Bank auf «Neutral» von zuvor «Buy». Die Titel von Deutschlands grösster Bank geben knapp drei Prozent nach.

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11:00

Die Aktien von Stadler Rail büssen 8,7 Prozent ein und stehen bei 20,72 Franken. In den ersten beiden Handelsstunden waren sie bis auf 20,62 Franken gefallen und haben ein Vier-Wochen-Tief erreicht.

Die Anleger verkaufen die Valoren, nachdem der Zugbauer am Mittwochmorgen die Halbjahreszahlen vorgelegt hat. Stadler Rail hat im ersten Semester zwar mehr umgesetzt und operativ mehr verdient. Das Ergebnis fiel aber nicht durchgängig positiv aus.

 

Die Geschäftsentwicklung von Stadler werde weiterhin durch die widrigen Wetterereignisse des Vorjahres beeinträchtigt, die zu Störungen in den Lieferketten geführt hätten, schreibt die Bank Vontobel. Die Ergebnisse für das erste Halbjahr liessen eine Abschwächung der Auftragslage erkennen, während die Produktionsleistung zunehme. «Folglich sind die Cashflows stark negativ», so der zuständige Experte.

Die Vorgaben blieben weitgehend unverändert, wobei die Margen für 2025 weiterhin schwach seien, führt der Analyst aus. «Umsatz und Rentabilität dürften bis 2026 weiter anziehen, sodass es noch einige Zeit dauern wird, bis das Unternehmen seine Fähigkeit unter Beweis stellen kann, seinen Auftragsbestand in Shareholder Value umzumünzen.»

10:55

Nach dem Ausverkauf bei französischen Aktien und Anleihen legen Anleger trotz der anhaltenden politischen Unsicherheit eine Verschnaufpause ein.

Der französische Blue-Chip-Index CAC40 zieht leicht an, nachdem er am Vortag um rund zwei Prozent auf den niedrigsten Stand seit drei Wochen abgerutscht war.

Die Aktien der Grossbanken BNP Paribas und Societe Generale bleiben dagegen weiter unter Druck. Vor allem französische Banken waren unter die Räder gekommen, weil der Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Francois Bayrou im kommenden Monat das Aus droht.

«Sobald wir Klarheit über das Misstrauensvotum haben, könnten sich im Bankensektor einige Kaufgelegenheiten ergeben», kommentierte Christoph Berger von Allianz Global Investors.

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10:30

Die Aussicht auf einen Wechsel an der Unternehmensspitze treibt Porsche an. Die Aktien legen um 3,5 Prozent zu und lassen damit die übrigen Dax-Werte deutlich hinter sich.

Volkswagen-Chef Oliver Blume will einem Bericht zufolge seinen Spitzenposten bei der Sportwagentochter Porsche abgeben. Derzeit laufe die Suche nach einem Nachfolger für Blume bei dem Stuttgarter Autobauer, berichtete die «Wirtschaftswoche» am Mittwoch unter Berufung auf Insider. Blumes Doppelrolle sei von Anfang an als Makel gesehen worden, kommentierte ein Händler.

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09:50

Die Aktien von Comet tauchen 1,6 Prozent auf 177,20 Franken. Sie setzen den Verfall, der Mitte Juli bei 291 Franken eingesetzt hat, fort.

Am Mittwoch weht der Gegenwind aus den Büros der UBS. Der zuständige Analyst stuft die Aktien des Technologieunternehmens auf Neutral von Buy zurück und senkt das Kursziel auf 194 von 272 Franken.

Die Nachfrage im Halbleiterbereich entwickle sich schwächer als erwartet, schreibt der Experte. Die Unternehmen seien weiterhin zurückhaltend mit Investitionen und auch im kommenden Jahr sei nur mit einem niedrigen einstelligen Wachstum zu rechnen.

Damit fehle Comet der operative Hebel, um die Margen nachhaltig steigern zu können, so der Experte weiter. Insgesamt seien die Chancen und Risiken im aktuellen Aktienkurs adäquat reflektiert.

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09:35

Der Schweizer Aktienmarkt steht gemessen am SMI 0,22 Prozent höher. Der Leitindex notiert bei 12'188 Punkten.

Grosse Impulse gibt es nicht und die späte Erholung an der Wall Street am Dienstagabend scheint Anlegern hierzulande nicht auszureichen, um sich vor den Zahlen des Chip-Giganten Nvidia stärker zu positionieren.

Die Erwartungen an die nachbörslichen Nvidia-Ergebnisse sind wie üblich sehr hoch. «Das Ergebnis bzw. die Marktreaktion darauf kann aufgrund der Grösse und Bedeutung von Nvidia sogar einen Trend kippen», sagte eine Händlerin. Daneben schwelen der sich zuspitzende Machtkampf zwischen Trump und der US-Notenbank Fed sowie neue Zolldrohungen des US-Präsidenten gegen China. Marktbewegende Konjunkturdaten wie US-Preisdaten oder wichtige Stimmungsindikatoren stehen erst am Freitag auf der Agenda.

Givaudan (-1,8 Prozent) fallen ans Indexende. Beim Aromen- und Duftstoffhersteller geht eine Ära zu Ende: Nach 20 Jahren im Amt tritt CEO Gilles Andrier im kommenden Frühling nun zurück und wird auf den Posten des VR-Präsidenten wechseln. Neben dem Nachfolger Christian Stammkoetter gab das Unternehmen auch neue Mittelfristziele bekannt. Dass der neue Chef von aussen kommt, überrascht viele Analysten.

Grösste Gewinner im SLI sind derweil Swatch (+2,2 Prozent) und Richemont (+1,1 Prozent).

In der zweiten Reihe stechen Stadler Rail (-6,3 Prozent) und Accelleron (-6,0 Prozent) nach Zahlen hervor. Cosmo (+5,8 Prozent) legen zu nach guten Produktenews.

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09:15

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

Swissquote: Deutsche Bank senkt auf 610 (620) Fr. - Buy
Sandoz: Deutsche Bank erhöht auf 55 (48) Fr. - Buy
Galenica: Vontobel erhöht auf 83 (82) Fr. - Hold
Comet: UBS senkt auf Neutral (Buy) - Ziel 194 (272) Fr.
Implenia: Research Partners erhöht auf 52 (48) Fr. – Halten
Flughafen Zürich: Jefferies erhöht auf 240 (234) Fr. – Hold
Flughafen Zürich: Barclays erhöht auf 262 (255) Fr. – Overweight
Flughafen Zürich: Vontobel erhöht auf 270 (250) Fr. – Buy
Skan: Berenberg senkt auf 80 (93) Fr. – Buy

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09:05

Der SMI verbessert sich um 0,23 Prozent auf 12'188 Punkte.

Gewinner im Schweizer Leitindex sind UBS (+0,6 Prozent), Kühne + Nagel (+0,9 Prozent) sowie Richemont (+0,9 Prozent). Unter Druck stehen Givaudan (-2,1 Prozent) sowie Holcim (-0,3 Prozent) und Geberit (-0,2 Prozent).

Unterdessen rückt der SPI um 0,17 Prozent auf 16'925 Punkte vor. Gefragt sind Orior (+3,1 Prozent), Idorsia (+1,7 Prozent) und Bioversys (+1,6 Prozent). Verkauft werden Stadler Rail (-3,4 Prozent) und Belimo (-2,2 Prozent).

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08:05

Der SMI steht im vorbörslichen Handel bei Julius Bär 0,08 Prozent höher. 

Fast alle Titel des Leitindex legen zu. Besonders gefragt sind die Aktien der UBS (+0,53 Prozent). Die Ausnahme bildet Givaudan, dessen Anteilsscheine 1,55 Prozent einbüssen.

Der breite Markt verzeichnet ein Plus von 0,09 Prozent. Gewinner ist Cosmo (+2,61 Prozent). Verluste müssen Accelleron (-3,4 Prozent), Comet (-2,4 Prozent) und Stadler Rail (-1,9 Prozent) hinnehmen.

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07:25

Der deutsche Leitindex Dax wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Mittwoch mit Gewinnen starten. Am Dienstag war er 0,5 Prozent niedriger mit 24'152 Punkten aus dem Handel gegangen.

Anleger blicken auf die Prognose der GfK und des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) zur deutschen Konsumentenstimmung für September. Laut Experten dürfte sie sich leicht eintrüben. Die von Reuters befragten Fachleute gehen von einem Rückgang des Barometers auf minus 22,0 von minus 21,5 Punkten aus. Damit würde sich die Konsumlaune bereits den dritten Monat in Folge eintrüben.

Mit Spannung erwartet werden auch die Geschäftszahlen des US-Chipkonzerns Nvidia. Der weltgrösste Anbieter von Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI) legt seinen Geschäftsbericht für das zweite Quartal vor. Im Fokus der Anleger dürfte das China-Geschäft stehen, nachdem die US-Regierung dem Unternehmen den Verkauf bestimmter Prozessoren in die Volksrepublik gegen eine Umsatzbeteiligung von 15 Prozent gestattet hat.

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06:20

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,39 Prozent höher bei 12'209 Punkten.

Am Mittwoch folgen weitere Halbjahresergebnisse. Zahlen liefern unter anderem Stadler Rail, Plazza, Peach Property, Accelleron und Vaudoise.

Nvidia, der weltgrösste Anbieter von Hochleistungsprozessoren für Künstliche Intelligenz (KI), legt seine Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor. Im Fokus der Anleger dürfte das China-Geschäft stehen, nachdem die US-Regierung dem Unternehmen den Verkauf bestimmter Prozessoren in die Volksrepublik gegen eine Umsatzbeteiligung von 15 Prozent gestattet hat. Zugleich drängt die Regierung in Peking ihre Technologiekonzerne jedoch, die Käufe aus Sicherheitsgründen zu begrenzen.

Analysten erwarten für das abgelaufene Quartal einen Umsatzsprung um fast 53 Prozent auf 45,83 Milliarden Dollar. Die Bruttomarge dürfte jedoch wegen des weniger profitablen China-Geschäfts unter Druck geraten.

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06:10

Der Dollar kostet 80,51 Rappen (+0,11 Prozent), der Euro wird zu 93,55 Rappen gehandelt (+0,01 Prozent)

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04:35

Die Verunsicherung über die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed und das Warten auf die Quartalszahlen des Chip-Giganten Nvidia haben die Anleger in Asien am Mittwoch zögern lassen.

In Tokio stieg der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 42'530 Punkte, während der breiter gefasste Topix um 0,1 Prozent auf 3'069 Zähler nachgab. Die chinesischen Börsen zeigten sich uneinheitlich. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewann 0,3 Prozent auf 4'466 Punkte, die Börse in Shanghai verlor hingegen 0,1 Prozent auf 3'864 Stellen.

In China drückten enttäuschende Konjunkturdaten auf die Stimmung. Die Gewinne der Industrieunternehmen fielen im Juli den dritten Monat in Folge, diesmal um 1,5 Prozent. Anhaltend schwache Nachfrage und Deflationsdruck belasteten die Unternehmen trotz staatlicher Stützungsmassnahmen.

«Die Eskalation der Zölle in diesem Jahr könnte den ohnehin schon starken Kostenwettbewerb angesichts der Überkapazitäten noch verschärfen», sagte Lynn Song, Chefvolkswirtin für China bei ING. «Daher liegt ein Grossteil der Verantwortung bei der Politik, die Binnennachfrage in diesem Jahr zu stützen, um diesen Bremseffekt auszugleichen.»

Im Fokus der Anleger stand zudem der Streit um die Unabhängigkeit der US-Notenbank. US-Präsident Donald Trump hatte am Montag die Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook angeordnet. Die Märkte rechneten nun mit früheren und schnelleren Zinssenkungen. Vor den am Abend erwarteten Zahlen des Chipherstellers Nvidia hielten sich viele Investoren mit grösseren Wetten zurück.

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03:10

Im asiatischen Devisenhandel legte der Dollar zum Yen um 0,2 Prozent auf 147,71 Yen zu. Zur Schweizer Währung notierte er ebenfalls 0,2 Prozent fester bei 0,8046 Franken. Der Euro fiel um 0,1 Prozent auf 1,1627 Dollar und zog zum Franken leicht auf 0,9353 an.

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02:15

Am Rohstoffmarkt zeigten sich die Ölpreise kaum verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 67,24 Dollar. Der Preis für US-Öl der Sorte WTI notierte bei 63,24 Dollar. Die Märkte warten auf neue US-Zölle auf Importe aus Indien, dem drittgrössten Ölverbraucher der Welt.

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23:55

Die Anleger haben am Dienstag ihre politischen Bedenken an den US-Börsen abgeschüttelt. Neue Zollandrohungen der Trump-Regierung sowie Sorgen um die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed hatten nach den Kursverlusten vom Vortag zunächst für Zurückhaltung gesorgt, doch im Schlusshandel konnten sich alle wichtigen Indizes ins Plus absetzen.

Der Dow Jones Industrial näherte sich seinem Freitagsrekord wieder etwas, indem er um 0,30 Prozent auf 45'418 Zähler stieg. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,41 Prozent auf 6'466 Punkte zu und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,43 Prozent auf 23'525 Punkte nach oben.

Die politischen Themen rankten sich erneut um Donald Trump. In einem sich zuspitzenden Machtkampf mit der Notenbank teilte der US-Präsident mit, dass Fed-Gouverneurin Lisa Cook mit sofortiger Wirkung aus ihrem Amt im Vorstand entlassen wird. Auch beim Thema Zölle gab sich Trump aggressiv. Er drohte China mit Strafzöllen von bis zu 200 Prozent, falls Peking sein Land nicht zuverlässig mit Magneten aus seltenen Erden beliefert. Ausserdem will er sich gegen Länder zur Wehr setzen, die eine Digitalsteuer erheben.

Aus dem Technologiesektor konnte das Schwergewicht Nvidia mit einem Anstieg um 1,1 Prozent etwas dazu beitragen, dass es die Indizes letztlich ins Plus schafften. Im KI-Bereich gehen Anleger also durchaus mutig an die Quartalszahlen heran, die am Mittwoch nach Börsenschluss von dem Chipriesen erwartet werden. Das Rekordniveau bleibt bei Nvidia in Reichweite.

An der Dow-Spitze legten Boeing um 3,5 Prozent zu. Wie US-Handelsminister Howard Lutnick nach einem Treffen zwischen Trump und dem südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung sagte, erwägt die Fluggesellschaft Korean Air Lines, Flugzeuge von Boeing sowie Triebwerke von GE Aerospace zu bestellen. Dessen Aktien gewannen 2,75 Prozent. Auch andere Werten aus der Flugzeugindustrie legten zu.

Unter den Standardwerten im Dow kamen die Aktien von Unitedhealth im späten New Yorker Aktienhandel mit 1,5 Prozent unter Druck. Belastet wurden sie von einem Bericht über die Ausweitung einer Untersuchung durch das US-Justizministerium.

Am breiten Markt legten Eli Lilly um fast sechs Prozent zu, nachdem der Pharmakonzern einen Studienerfolg mit einer Abnehmpille verbucht hat. Im Gegensatz zu einer ersten Studie, die Anfang August enttäuschte, kam das Unternehmen einer Zulassung des Medikaments Orforglipron in einer zweiten Studie wieder näher. Abnehmpillen gelten als Schlüssel dazu, um mehr Patienten auf einem Markt zu erreichen.

Um zwei Prozent stiegen im Technologiesektor noch die AMD-Aktien, während IBM um 1,3 Prozent zulegten. Die beiden Technologie-Konzerne bauen ihre bestehende Partnerschaft im Bereich Quantencomputing aus. Dies sorgte auch bei anderen Werten aus diesem Bereich für Rückenwind. So zogen Ionq um 5,4 Prozent an.

Auch Übernahmen blieben ein Thema. AT&T will für rund 23 Milliarden Dollar Frequenz-Lizenzen des Satellitenkommunikationsunternehmens Echostar kaufen. Während AT&T um 0,6 Prozent nachgaben, sprangen die Echostar-Titel um gut 70 Prozent nach oben.

Nochmals herbe Verluste einstecken mussten die Aktionäre des Getränkekonzerns Keurig Dr Pepper angesichts der Übernahme des Tee-Produzenten JDE Peets, die am Vortag schon den Kurs stark unter Druck gebracht hatte. Er sackte nochmals um fast sieben Prozent auf das niedrigste Niveau seit eineinhalb Jahren ab. Analystin Andrea Teixeira von JPMorgan sprach von einem «teuren Weg» zu mehr Grösse.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)

Reto Zanettin
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