Börsengewitter voraus: Bank sieht Aktienkurse um mehr als 20 Prozent fallen

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Dem Schweizer Aktienmarkt gelang ein geradezu beeindruckender Start ins Börsenjahr 2023. Beim Swiss Market Index (SMI) errechnet sich seit Jahresbeginn ein Plus von gut fünf Prozent, beim breiter gefassten Swiss Performance Index (SPI) eines von fast sechs Prozent. Für den SMI Midcaps Index (SMIM) ging es sogar um gut acht Prozent nach oben.

Das Nachsehen haben all jene Strategen, welche noch im Dezember vor einem Kursdebakel an den europäischen Aktienmärkten warnten. Ich denke da etwa an die mahnenden Worte der Strategen der UBS oder der Bank of America.

In einem mir zugespielten Strategiepapier melden sich letztere erneut zu Wort. Wer nun denkt, dass sich die Autoren um den Chefdenker Sebastian Rädler geläutert geben, der irrt. In Erwartung einer Wirtschaftslaute als direkte Antwort auf den restriktiveren geldpolitischen Kurs führender Zentralbanken sehen sie die Aktienkurse in Europa um gut 20 Prozent purzeln.

Für die Strategen steht fest, dass der Stoxx Europe 600 Index – dieser steht für die Aktien der 600 grössten europäischen Unternehmen – dabei um 15 Prozent schlechter als der Weltaktienindex abschneidet. Sie setzen deshalb auch weiterhin auf defensive Aktien von Nahrungsmittel- und Pharmaherstellern, wie sie etwa bei uns am Schweizer Aktienmarkt zu finden sind.

Wenn man Rädler und seinen Mitautoren etwas nicht vorwerfen kann, dann dass sie ihre Meinung wie eine Fahne im Wind ändern. Als ich Ende Dezember meine Schweizer Aktienfavoriten für 2023 kürte, schrieb ich folgendes:

Wenn die halbe Finanzwelt mit einer kalten Dusche für die Aktienmärkte rechnet, heisst das nicht zwangsläufig, dass auch wirklich eine solche droht. Wenn zu viele Strategen von ein-und-demselben Szenario ausgehen, kommt es oft anders als gedacht. An der Börse verhält es sich genauso wie in einer Grossküche: Zu viele Köche verderben den Brei.

...und...

Das lässt hoffen, wobei ich mir von der ersten Januar-Woche wertvolle Erkenntnisse für das gesamte Aktienjahr 2023 verspreche. Über die sogenannte "Januar-Regel" habe ich in den letzten Jahren ja eingehend geschrieben.

Mehr zum Thema am nächsten Donnerstag, wenn ich eine erste Zwischenbilanz für den Januar ziehe.

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Während andere Banken ihre Schweizer Aktienfavoriten für die kommenden Monate noch im alten Jahr kommunizierten, haben sich die Stifel-Analysten ganz schön viel Zeit gelassen. Erst jetzt melden sie sich mit ihrer "Best Ideas List" zu Wort.

Die Liste umfasst sieben Aktien, wobei es sich mit jenen von Novartis (Kursziel 97 Franken) und Richemont (Kursziel 155 Franken) bloss um zwei Vertreter aus dem SMI handelt. Den Basler Pharmakonzern wähnen die Analysten an einem Wendepunkt. Impulse versprechen sie sich von der geplanten Abspaltung der Generikatochter Sandoz nach demselben Strickmuster wie zuvor schon Alcon. Bei Richemont heben die Experten hingegen die Wachstumsaussichten im lukrativen Schmuckgeschäft sowie die starke Marktstellung im Geschäft mit hochpreisigen Uhren hervor. Dadurch sei der Luxusgüterhersteller besser für einen Wirtschaftsabschwung gerüstet als andere Anbieter. Der zuständige Analyst hat sein Kursziel für die Richemont-Aktien erst kürzlich von ursprünglich 140 auf 155 Franken angehoben.

Mit den Partizipationsscheinen von Schindler (Kursziel 210 Franken) ist ein dritter Schweizer Blue Chip auf der Favoritenliste zu finden, wenn auch nicht aus dem SMI. Bei Stifel wird der hohe Gewinnbeitrag aus dem Service- und Après-Vente-Geschäfts hervorgehoben. Dieses steuert beim Liftbauer mehr als die Hälfte zum Jahresgewinn bei. Ausserdem erhofft man sich eine Belebung in China.

Ähnlich lesen sich die Argumente des Brokers für die Valoren des Markterweiterungsspezialisten DKSH (Kursziel 90 Franken), wobei diese neben den guten Wirtschaftsaussichten für Asien auch von weiteren Verbesserungen im operativen Geschäft profitieren sollten.

Bei den Aktien von Stadler Rail (Kursziel 42 Franken) dreht sich hingegen alles um den künftig deutlich höheren freien Cashflow sowie um die erwartete Gewinnbelebung. Dass der Zugbauer aus dem thurgauischen Bussnang am Tropf öffentlicher Investitionen hängt, könnte im Fall eines Wirtschaftsabschwungs von Vorteil sein.

Die Aktien des Pumpenspezialisten Sulzer (Kursziel 95 Franken) und des Medienhauses TX Group (Kursziel 190 Franken) runden die sieben Namen starke Favoritenliste ab. Sulzer befindet sich in einer sich selbst verordneten Strategiefindung. Die Analysten gehen davon aus, dass diese mit einer steigenden Bewertung einhergeht. Bei der TX Group stehen hingegen die hohe Substanz und die zu erwartende Belebung im Werbemarkt im Vordergrund.

Wie die Schweizer Aktienfavoriten einiger anderen Banken werde ich aus eigener Neugierde auch jene von Stifel im Auge behalten.