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Schweizer Aktienmarkt

CS-Fonds-Manager dünnen ihre Schweizer Beteiligungen aus: Hat das etwas zu bedeuten?

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Die Fondstochter der Credit Suisse fällt bei mehreren Schweizer Firmen als Verkäuferin von Aktien auf. Weshalb es dieses Phänomen im Auge zu behalten gilt. - Und: Zwei frühere Bellevue-Kader kaufen bei Gurit zu.

28.03.2023   12:00
Von cash Insider
Der Hauptsitz von Temenos in Genf.

Der Hauptsitz von Temenos in Genf.

Quelle: Screenshot GoogleMaps

Der cash Insider berichtet im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf Twitter aktiv.

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Die mediale Bühne gehört einmal mehr den beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse. Es werden immer neue Details über die Abfolge der Geschehnisse bekannt, die in ihrer Gesamtheit wohl zur grössten Bankenrettung in der Geschichte unseres Landes führten.

Allerdings geht im medialen Trubel unter, dass sich Credit Suisse Funds zuletzt gleich bei mehreren Firmen aus der Schweiz als Verkäuferin von Aktien zu erkennen geben musste. Jüngstes Beispiel ist die Beteiligungsreduktion bei Kuros auf unter 3 Prozent. In der Spitze hielt die Fondstochter einst sogar mal knapp 12 Prozent am kleinen Pharmaunternehmen.

Kursentwicklung der Temenos-Aktien seit Januar (Quelle: www.cash.ch)

Für Gesprächsstoff sorgt in Börsenkreisen vor allem aber die Beteiligungsreduktion bei Temenos. Keine zwei Wochen ist es her, dass sich die Fonds-Manager der Credit Suisse gegen den hauseigenen Analysten stellten und bei der Genfer Bankensoftware-Schmiede mit etwas mehr als 3 Prozent ins Grossaktionariat aufstiegen.

Ich schrieb damals folgendes:

...und weiter...

Nun haben sie ihr Aktienpaket – ebenso überraschend – wieder auf unter 3 Prozent reduziert. Und auch an Schweiter Technologies hält die Fondstochter der Credit Suisse erstmals seit Februar vor einem Jahr wieder weniger als 3 Prozent .

Zugegeben: Solche Offenlegungsmeldungen sind nicht eben ungewöhnlich. Üblicherweise halten sich die Aktienkäufe und -verkäufe jedoch die Waage. Hat die Fondstochter etwa mit Rücknahmen zu kämpfen? Noch wäre es meines Erachtens verfrüht, um von den Beteiligungsveränderungen auch wirklich solche Rückschlüsse zu ziehen. Dennoch werde ich andere mir bekannte Firmenbeteiligungen in den nächsten Tagen im Auge behalten. Ich denke da etwa an Gurit, Cembra Money Bank oder auch an Mobilezone.

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Hansjörg Graf hat sein Gurit-Paket auf 5,1 Prozent ausgebaut. Das geht aus einer Offenlegungsmeldung an die SIX Swiss Exchange hervor. Graf war erst im Mai letzten Jahres mit 3,7 Prozent eingestiegen.

Die Beteiligungserhöhung folgt nur wenige Tage auf eine ebensolche durch Martin Bisang. Letzterer hält ziemlich genau 25 Prozent am Zulieferer namhafter Windkraftanlagenhersteller wie etwa der nordischen Vestas Wind Systems.

Kursentwicklung der Aktien von Gurit im mehrjährigen Vergleich (Quelle: www.cash.ch)

Interessant ist, dass Graf und Bisang eine gemeinsame Vergangenheit haben: Beide waren einst massgeblich an der Bank am Bellevue beteiligt. Es ist anzunehmen, dass dabei – über das Geschäftliche hinaus - eine tiefe Freundschaft entstand. Anders als Graf ist Bisang bei Gurit schon seit 2007 mit an Bord.

Was genau die beiden ehemaligen Bellevue-Kader mit ihren Gurit-Paketen im Schilde führen, ist nicht bekannt. Bekannt ist, dass der Verbundstoffspezialist gerade im Windkraftbereich mit einer ziemlichen Flaute zu kämpfen hat. Erst vor wenigen Wochen überraschte das Unternehmen deswegen nicht nur mit enttäuschenden Vorgaben für dieses Jahr, sondern auch mit einem Dividendenverzicht.

Gurit geht für das laufende Jahr von einer operativen Marge (EBIT) von 2 bis 5 Prozent bei einem Umsatz zwischen 450 und 510 Millionen Franken aus. Analysten waren zuvor durchschnittlich von einer operativen Marge in Höhe von 5,4 Prozent bei einem Jahresumsatz von 569 Millionen Franken ausgegangen. Angesichts dieser riesigen Diskrepanz überrascht es mich nicht, haben die Aktien seither gut 20 Prozent an Kurswert eingebüsst.

Noch haben die bekanntgewordenen Beteiligungserhöhungen der beiden Grossaktionäre den Aktien nicht sonderlich geholfen. Da keine meldepflichtigen Schwellenwerte in unmittelbarer Nähe liegen, können sie ihre Pakete ausbauen, ohne sich als Käufer zu erkennen geben zu müssen – ausser sie suchen denn gezielt die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit...

 

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.

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