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Börsenwoche im Schnelldurchlauf

Diese drei Schweizer Aktien trotzen der Börsenschwäche

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Der cash Insider kommentiert die wichtigsten Börsenereignisse. Diese Woche: Roche in ungewohnter Rolle, Sinneswandel der UBS bei VAT, Dätwyler überzeugt - Und: US-Bank zieht bei AMS Osram die Reissleine.

aktualisiert um 12:10
Von cash Insider
Ein Roche-Mitarbeiter bei einer Präsentation.

Ein Roche-Mitarbeiter bei einer Präsentation.

Quelle: ZVG

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Das Handelsgeschehen präsentiert sich uns gegenüber so launisch wie selten zuvor. Nicht wenige der diesjährigen Schweizer Börsenüberflieger mussten in den letzten Tagen ganz schön Federn lassen. Ich denke da etwa an die Aktien der Baselbieter Idorsia (Jahreshöchst 4,85 Franken, Letztbezahlter 3,22 Franken), der beiden Rüstungszulieferer Cicor Technologies (Jahreshöchst 229 Franken, Letztbezahlter 186 Franken) und Montana Aerospace (Jahreshöchst 32,65 Franken, Letztbezahlter 22,70 Franken) oder auch an jene der Tiefbauspezialistin Implenia (Jahreshöchst 70 Franken, Letztbezahlter 60,40 Franken).

Nur zwei Aktien aus der Schweiz sind momentan schlichtweg nicht zu bremsen. Gerade jene von Allreal und BB Biotech feiern schon seit Wochen fast täglich neue (Jahres-)Höchstkurse. Während Allreal als Immobilienbeteiligungsgesellschaft zu den Gewinnern der stark rückläufigen Franken-Zinsen zählt, profitiert das Investment-Vehikel BB Biotech vom wiedererwachten Interesse der Anleger an Unternehmen aus der Biotechnologieindustrie.

Der hiesigen Börse eine willkommene Stütze ist auch Roche. Dank einer Umstufung ging das Schwergewicht schon am vergangenen Freitagabend als SMI-Wochensieger hervor. Dabei wurde dem für die Deutsche Bank tätigen Pharmaanalysten Emmanuel Papadakis unbewusst die Rolle des «Königsmachers» zuteil. Ausgerechnet er, der zuvor während 14 langen Monaten zum Verkauf der Genussscheine riet, stufte diese mit einem überarbeiteten Kursziel von 265 (zuvor 235) Franken von «Sell» auf «Hold» herauf.

Nach ermutigenden Zwischenergebnissen einer Studie zum Brustkrebsmittel Giredestrant erhöht Papadakis sein Kursziel gleich nochmals – und zwar auf 325 (zuvor 265) Franken. Er sieht sich in seiner generellen Skepsis gegenüber dieser Wirkstoffklasse spätestens jetzt eines Besseren belehrt. An seinem «Hold» lautenden Anlageurteil will der Pharmaanalyst indes festhalten.

Es zeichnet sich ab, dass Roche auch diese Woche wieder als Gewinner bei den grosskapitalisierten Unternehmen hervorgehen wird. Das Plus von mehr als zehn Prozent seit vergangenem Freitag macht das Schwergewicht sogar zum einzigen SMI-Titel mit positiven Vorzeichen bei der Kursentwicklung.

Damit findet sich die Pharma- und Diagnostikgruppe aus Basel in einer ungewohnten Rolle wieder: Die des SMI-Zugpferds. Knapp 300 Punkte steuerten die Genussscheine in den vergangenen zwei Wochen zur Indexentwicklung bei.

Seit gut zwei Wochen zeigt die Kursentwicklung bei den Valoren von Roche steil nach oben (Quelle: www.cash.ch)

Dem jüngsten Kursfeuerwerk eher skeptisch begegnet übrigens Fabian Wenner bei der Bank Julius Bär. Der bekannte Pharmaanalyst macht keinen Hehl daraus, dass er die Zuversicht der Börse in Sachen Giredestrant nicht teilt. Der aktuelle Optimismus des Marktes erscheine angesichts des bisherigen Misserfolgs in der Zweitlinientherapie, fehlender Ergebnisse in der Erstlinientherapie und der starken Konkurrenz durch andere Medikamente mit demselben Wirkmechanismus übertrieben und verfrüht, wie Wenner schreibt. Er hält diese Reaktion für verfrüht und überschwänglich und stuft die Genussscheine wie bis anhin mit «Hold» und einem Kursziel von 280 Franken ein.

Ich erkläre mir die etwas gar extreme Börsenreaktion nicht zuletzt auch damit, dass insbesondere die mächtigen Grossinvestoren bei Roche bis vor wenigen Wochen noch sträflich unterinvestiert waren und von den jüngsten Forschungserfolgen «contre pied» erwischt wurden.

Die UBS liess gestern Donnerstag mal wieder ihre Muskeln spielen. Nach einer Heraufstufung von «Neutral» auf «Buy» mit einem Zwölf-Monats-Kursziel von 380 (zuvor 285) Franken durch den für die Grossbank tätigen Analysten Joern Iffert gewannen die Aktien der VAT Group zeitweise bis zu neun Prozent. Jene von Dätwyler kamen sogar in den Genuss zweistelliger Gewinne, nachdem sein Vorgesetzter Sebastian Vogel auch diese Valoren von «Neutral» auf «Buy» heraufgestuft und das Zwölf-Monats-Kursziel auf 173 (zuvor 143) Franken erhöht hatte.

Insbesondere die Kaufempfehlung für die Valoren der VAT Group überrascht schon sehr, schlug der UBS-Analyst doch nur eine Woche zuvor eher vorsichtige Töne an. Er rechne bei KI-Datencentern zwar auf Jahre hinaus mit einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent. Dennoch sehe er beim Vakuumventilehersteller keinen Raum für steigende Kurse, schrieb Iffert damals.

Diese Zeilen lassen die kräftige Erhöhung des Zwölf-Monats-Kursziels von gestern Donnerstag um fast 100 Kursfranken in einem etwas anderen Licht erscheinen – genauso wie die Tatsache, dass die diesjährigen Gewinnschätzungen für das Vorzeigeunternehmen aus dem Rheintal um acht Prozent zusammengestrichen und jene für die beiden Folgejahre bloss um bis zu drei Prozent nach oben angepasst werden.

An die geballte Marktmacht der «neuen» UBS mit ihren 6900 Milliarden Dollar an Kundenvermögen muss ich mich erst noch gewöhnen. Dass sie mit ihren Umstufungen bei den betroffenen Aktien sogar für zweistellige Kursbewegungen sorgen kann, beeindruckt mich jedenfalls immer wieder aufs Neue...

Bleiben wir doch noch kurz bei Dätwyler. Am vergangenen Mittwoch lud die Industriegruppe zum diesjährigen Investorentag – und wusste prompt zu überzeugen. Nicht nur der für die UBS tätige Chefanalyst Sebastian Vogel ist voller Lobes. Auch sein Berufskollege Bernd Laux bei der Zürcher Kantonalbank gewinnt den tiefgehenden Einblicken in das Geschäftsmodell, das Portfolio und die Finanzziele des Konzerns für die kommenden drei bis fünf Jahre vorwiegend positive Aspekte ab. Seines Erachtens hat das Unternehmen unter seinem Firmenchef Volker Cwielong seine Hausaufgaben gemacht. Das wiederum zahle sich zunehmend aus. Der Analyst wähnt Dätwyler am Beginn einer mehrjährigen Wachstumsphase, begleitet von deutlichen Margenverbesserungen. Auch er preist die Aktien deshalb mit «Übergewichten» zum Kauf an.

Mich freut das natürlich sehr, ist Dätwyler doch fester Bestandteil meiner Schweizer Aktienfavoriten für 2025.

Aktienkurszerfall bei AMS Osram über die letzten drei Jahre (Quelle: www.cash.ch)

Auf eine rabenschwarze Woche blicken die Aktionärinnen und Aktionäre von AMS Osram zurück. Rund um die Veröffentlichung des Zahlenkranzes für das dritte Quartal herum löste sich gut ein Viertel des Börsenwerts in Luft auf. Rückblickend war es dem Sensorenhersteller nur aufgrund einmaliger Faktoren möglich, die Analystenerwartungen erfüllen zu können. Und auch der Ausblick für das Schlussquartal weiss nicht zu überzeugen.

Gut steht nun Blackrock da. Wie ich schon am Montag berichtete, trat der weltgrösste Vermögensverwalter kurz vor den Zahlen auf die Bremse und trennte sich noch zu Kursen von 10 Franken und mehr von Aktien.

Unangenehme Fragen muss sich hingegen Jefferies-Analyst Janardan Menon gefallen lassen. Nachdem er die Valoren von AMS Osram seit Mitte Dezember 2023 unentwegt zum Kauf angepriesen hat, verliert er nun die Geduld mit dem Sensorenhersteller. Der Analyst geht von «Buy» auf «Hold und streicht gleichzeitig das Kursziel auf 8,30 (zuvor 14) Franken zusammen. Er begründet diesen Schritt damit, dass die Belebung beim Umsatz und den Margen an Schwung verliert. Ausserdem hält er die auf den Weg gebrachten Bilanzverbesserungen für eingepreist.

Neugierig wie ich bin, habe ich mal eben kurz in meinen Unterlagen nachgeschaut: Kosteten die Aktien im Dezember 2023 um die 22 Franken, sind dieselben Valoren mittlerweile für weniger als 8 Franken zu haben.

Mit Blick auf nächste Woche gilt mein persönliches Interesse einerseits dem Zwischenbericht von Julius Bär für die ersten zehn Monate, andererseits aber auch dem Investorentag des Stellenvermittlers Adecco. Mehr zu diesen beiden Themen am kommenden Freitag, wenn es wieder heisst: Die Börsenwoche im Schnelldurchlauf.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
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