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Börsenwoche im Schnelldurchlauf

Swiss Re: Nun kassiert selbst der zuversichtlichste Aktienanalyst sein Rekordkursziel

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Kepler Cheuvreux geht in der Schweiz mit sieben Aktienfavoriten ins Börsenjahr 2026. Der cash Insider kennt die Namen und nimmt bei seinen diesjährigen Aktienfavoriten auf der Zielgeraden noch Anpassungen vor.

aktualisiert um 12:00
Von cash Insider
 Hauptsitz der Swiss Re (Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) in Zürich.

Hauptsitz der Swiss Re (Schweizerische Rückversicherungs-Gesellschaft) in Zürich.

Quelle: imago images/Geisser

Der cash Insider berichtet auch im Insider Briefing jeweils vorbörslich von brandaktuellen Beobachtungen rund um das Schweizer Marktgeschehen und ist unter @cashInsider auch auf X/Twitter aktiv.

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Es war eine Woche der geldpolitischen Entscheide – gleichzeitig aber auch eine ohne grössere Überraschungen. Während die amerikanische Notenbank ihre Leitzinsen zähneknirschend um 25 Basispunkte senkte, blieb es bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) tags darauf bei einem Nullentscheid. Weder das eine, noch das andere bewegte hierzulande die Aktienkurse nennenswert.

Noch konnte der Schweizer Aktienmarkt nicht wieder an sein Rekordhoch von Anfang Woche anknüpfen. Einmal mehr sind es vor allem die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis, welche sich als Bremsklotz erweisen.

Auch den erfolgsverwöhnten Aktionärinnen und Aktionären von Cicor Technologies bietet sich in diesen Tagen ein eher ungewohntes Bild: Für einmal führen die Valoren des Rüstungszulieferers nämlich nicht die Liste der Wochengewinner an, sondern jene der Wochenverlierer.

Am Mittwoch warteten die Neuenburger gleich mit zwei Hiobsbotschaften auf. Einerseits stösst das Übernahmeangebot für die britische TT Electronics bei deren Ankeraktionär DBAY auf Ablehnung. Mehr noch: Eigenen Angaben zufolge erwägt der Finanzinvestor – er hält gut 24 Prozent der Stimmen - sogar eine Gegenofferte. Ob es beim blossen Säbelrasseln bleibt, wird sich zeigen müssen.

Andererseits sieht sich Cicor gezwungen, die diesjährigen Finanzziele nach unten zu nehmen. Das Unternehmen strebt neuerdings einen operativen Jahresgewinn (EBITDA) zwischen 58 bis 62 Millionen Franken (bisher 62 bis 70 Millionen Franken) bei einem Jahresumsatz zwischen 600 und 620 Millionen Franken (bisher 620 bis 650 Millionen Franken) an – keine zwei Wochen nach dem diesjährigen Investorentag.

Dass die Neuenburger die tieferen Finanzziele in der Medienmitteilung mit dem schwachen Wirtschaftsumfeld sowie dem starken Franken begründen, macht die Sache auch nicht eben besser. Neu sind diese beiden Belastungsfaktoren jedenfalls nicht. Die Börse reagierte denn auch ungehalten und strafte die Aktien alleine am Mittwoch zeitweise mit einem Minus von 30 Prozent ab.

Der Börsenüberflieger Cicor ging diese Woche in den Sinkflug über (Quelle: www.cash.ch)

Analysten wie etwa Bernd Laux von der Zürcher Kantonalbank waren sichtlich bemüht, die Wogen zu glätten. Laux selbst verweist auf die beibehaltenen Mittelfristziele. Er hält die Investmentthese für intakt und preist die Valoren von Cicor wie bis anhin mit «Übergewichten» an. Der Analyst macht kein Geheimnis daraus, dass er im Kursrücksetzer eine günstige Einstiegsgelegenheit sieht.

Bereits Ende Oktober begegnete ich der Übernahmeofferte für TT Electronics mit folgenden Worten:

...und gab weiter zu bedenken...

Kommen wir auf Swiss Re zu sprechen. Das dürfte sich Firmenchef Andreas Berger wohl anders vorgestellt haben, als er am letzten Freitag zum Investorentreffen ins mondäne London lud – und das «Wer-ist-wer» der Finanzwelt dieser Einladung Folge leistete.

Um mehr als sechs Prozent ging es für die Aktien des Rückversicherers alleine an diesem Tag nach unten. Nachdem gleich mehrere Banken wie etwa die Citigroup, Oddo oder die Berenberg Bank bei ihren Kaufempfehlungen zurückruderten, beträgt das Minus mittlerweile sogar fast acht Prozent.

Dass sich jemand aus der Geschäftsleitung mal eben schnell für etwas mehr als 900'000 Franken Aktien des Rückversicherers anlachte, ging im allgemeinen Trubel unter. Und das, obwohl in hiesigen Börsenkreisen der Firmenchef höchst persönlich hinter der Transaktion vermutet wird.

Nun meldet sich auch die Basler Kantonalbank zu Wort. In einem mir zugespielten Kommentar zeigt sich der zuständige Analyst gleich in mehrfacher Hinsicht enttäuscht. Er spielt damit einerseits auf einmalige Kosten im Zusammenhang mit Modellanpassungen im Leben-Rückversicherungsgeschäft an, andererseits aber auch auf das nächstjährige Gewinnziel sowie auf den Umfang der geplanten Aktienrückkäufe.

Zur Erinnerung: Wie am Freitag bekannt wurde, strebt Swiss Re aus Zürich im kommenden Jahr einen Reingewinn von mindestens 4,5 Milliarden Dollar an. Ausserdem will der Rückversicherer jährlich für 500 Millionen Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Da viele Analysten bisher von einem Jahresgewinn in Höhe von 4,8 Milliarden Dollar und Aktienrückkäufen von jährlich bis zu einer Milliarde Dollar ausgegangen waren, ist der Aufschrei dementsprechend gross.

Auch der für die Basler Kantonalbank tätige Analyst sieht sich zu grösseren Umstellungen im Bewertungsmodell gezwungen. Er straft die Aktien von «Übergewichten» auf «Marktgewichten» ab und kassiert sein rekordhohes Kursziel von 185 Franken. Neuerdings gibt er letzteres noch mit 145 Franken an.

Man braucht kein profunder Kenner der Rückversicherungsindustrie zu sein, um erahnen zu können, dass nach einem schadenarmen Jahr wie 2025 mit Druck auf die Prämienansätze zu rechnen ist. Aus diesem Blickwinkel betrachtet erscheint mir das eher vorsichtige Gewinnziel Swiss Res bestimmt nicht falsch. Und wer weiss – vielleicht erweist sich dieses im Laufe des nächsten Jahres ja dann doch als (zu) konservativ...

Als die Kurse bei den Aktien von Givaudan gestern Donnerstag kurz nach 11 Uhr ins Rutschen gerieten, war die Verwirrung in hiesigen Börsenkreisen erst einmal gross. Nach und nach lichtete sich der Nebel und es kam aus, dass der Investors-Relations-Verantwortliche die diesjährigen Umsatzvorgaben anlässlich des sogenannten «Pre-Close-Calls» gegenüber Analysten nicht bestätigen wollte.

Dass sich ausgerechnet der für Jefferies tätige Analyst Chris Counihan als einer der ersten Vertreter seiner Berufsgruppe zum Kursdebakel äusserte, kommt nicht von ungefähr. Er hatte die Valoren des Aromen- und Duftstoffherstellers nämlich erst Mitte November mit einem Kursziel von 3800 (zuvor 3600) Franken von «Hold» auf «Buy» heraufgestuft.

In einem mir zugespielten Kommentar berichtet der Analyst, dass die hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr den Genfern das Leben im laufenden Quartal schwer gemacht habe. Im margenstarken Geschäft mit Feinduftstoffen habe das Wachstum gegenüber dem dritten Quartal etwas an Schwung verloren. Ausserdem sei man in gewissen Teilbereichen dem Wettbewerb seitens chinesischer Anbieter ausgesetzt gewesen, wie es weiter heisst.

Die Aktien von Givaudan erhielten diese Woche eine Kursdelle (Quelle: www.cash.ch)

Counihan selbst geht für die Zeit von Anfang Oktober bis Ende Dezember von einem organischen Umsatzwachstum auf Gruppenebene von 3,8 Prozent aus. Das wiederum liegt klar unter den durchschnittlich erwarteten 5,1 Prozent seiner Berufskollegen bei anderen Banken.

Interessant erscheint mir, dass man sich bei Jefferies sowohl bei der Kaufempfehlung als auch beim 3800 Franken lautende Kursziel auf eben diese Schätzungen abstützt. Sprich: Trotz oder gerade wegen der Zurückhaltung des IR-Verantwortlichen anlässlich des «Pre-Close-Calls» sind zumindest die Amerikaner fein raus.

Für Gesprächsstoff sorgte heute Freitag das Kursfeuerwerk bei den Aktien der UBS. Mit etwas mehr als 35 Franken kosten die Valoren der grössten Schweizer Bank so viel wie seit dem Frühsommer 2008 nicht mehr.

Wie zuerst die renommierte Neue Zürcher Zeitung berichtete, hat eine bürgerliche Parlamentarier-Gruppe um den Nationalrat und Branchenkenner Thomas Matter (SVP) einen Kompromissvorschlag in Sachen strengere Eigenmittelvorschriften ausgearbeitet. Der Vorschlag sieht zwar weiterhin eine vollständige Unterlegung der Auslandstöchter mit Eigenkapital vor, kommt der Grossbank allerdings etwa bei der Umsetzung der künftigen Vorschriften oder der Behandlung von Steuerguthaben entgegen. Die UBS selbst nimmt diesen Vorschlag erst einmal nur zur Kenntnis, sieht darin zumindest aber einen Schritt in die richtige Richtung.

Dass nun endlich Bewegung in diese Angelegenheit kommt, wird in hiesigen Börsenkreisen mit Blick auf die stark unterdurchschnittliche Aktienkursbilanz der letzten 12 Monate sehr begrüsst.

Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, lege ich den Entscheidungsträgern bei der UBS nahe, das leidige Thema «strengere Eigenmittelvorschriften» mit den im Raum stehenden Forderungen im Zusammenhang mit AT1-Pflichtwandelanleihen der Credit Suisse zu verknüpfen. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass das «Triumvirat» bestehend aus Finanzdepartement, SNB und Finma angesichts des drohenden Fiaskos nach dem negativen Entscheid des Verwaltungsgerichts in dieser Angelegenheit durchaus gesprächsbereit ist.

In der ganzen Diskussion um die AT1-Anleihen der Credit Suisse darf übrigens nicht vergessen gehen, dass diese unmittelbar vor der Finma-Verfügung vom März 2023 für nicht mal mehr 30 Cents je Dollar an Nominalwert gehandelt wurden. Dadurch liegt der tatsächliche finanzielle Schaden, welche die Gläubiger gegenüber der Eidgenossenschaft oder wem auch immer geltend machen können, weit unter den in den Medien herumgereichten 17 Milliarden Dollar.

Ein Kompromiss könnte etwa so aussehen: Die Politik in Bern kommt der UBS beim strengeren Eigenmittelregime entgegen, die Grossbank nimmt im Gegenzug einen Teil der AT1-Pflichtwandelanleihen der Credit Suisse wieder in die Bücher – wobei dieser Teil den zusätzlich benötigten Eigenmitteln angerechnet wird.

Firmenchef Sergio Ermotti könnte sich so als «Retter in der Not» inszenieren, welcher den Schaden von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahler abwendet, sollte das Bundesgericht den Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts in der «Causa AT1» stützen.

Vielleicht lichtet sich der Nebel nächste Woche weiter. Falls ja, dann mehr dazu am kommenden Freitag, wenn es wieder heisst: Die Börsenwoche im Schnelldurchlauf.

Der cash Insider nimmt Marktgerüchte sowie Strategie-, Branchen- oder Unternehmensstudien auf und interpretiert diese. Marktgerüchte werden bewusst nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft. Gerüchte, Spekulationen und alles, was Händler und Marktteilnehmer interessiert, sollen rasch an die Leser weitergegeben werden. Für die Richtigkeit der Inhalte wird keine Verantwortung übernommen. Die persönliche Meinung des cash Insiders muss sich nicht mit derjenigen der cash-Redaktion decken. Der cash Insider ist selber an der Börse aktiv. Nur so kann er die für diese Art von Nachrichten notwendige Marktnähe erreichen. Die geäusserten Meinungen stellen keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen an die Leserschaft dar.
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