Vor allem die Index-Schwergewichte Roche und Nestlé hoben den Leitindex klar in den positiven Bereich, während sich ansonsten Gewinner und Verlierer in etwa die Waage hielten. Deutlich schlechter als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten hatten zudem gelpolitische Hoffnungen geweckt und die Märkte beflügelt, sagte ein Händler. Der SMI nähert sich allmählich wieder dem Jahreshoch an, dass bei 11'453 Punkte markiert wurde.

Generell sei die Stimmung der Anleger aber eher verhalten gewesen. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Unsicherheiten würden sie vor grösseren Risiken zurückschrecken, hiess es im Markt. Neben den Konjunkturdaten rückten zudem verstärkt Einzelwerte mit Zahlenpublikationen in den Fokus. Grösseren Abweichungen von den Erwartungen hatten dann teilweise grössere Verwerfungen in ganzen Branchensegmenten zur Folge. Dies führte etwa bei Firmen in den Bereichen Technologie, Pharma und auch Arbeitsvermittlung zu Rückgängen.

Der SMI schloss am Donnerstag 0,21 Prozent höher bei 11'390,64 Punkten und damit nur knapp unter Tageshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg 0,20 Prozent auf 1780,40 und der breite SPI gewann 0,21 Prozent auf 14'946,95 Zähler. Im SLI standen sich in gleich viele Gewinner und Verlierer gegenüber.

Vor allem die defensiven Schwergewicht Roche (+0,9 Prozent) und Nestlé (+0,4 Prozent) hoben den SMI am Ende noch klar ins Plus. Bei Roche wirkten sich insbesondere Medikamenten-Neuigkeiten positiv aus. Novartis (-0,1 Prozent) schlossen hingegen leicht schwächer. Laut Marktteilnehmern war die Stimmung im Pharmasektor dennoch eher getrübt. Die schwachen Quartalsberichte des deutschen Pharma- und Laborausrüsters Sartorius wurden als Indiz gedeutet, dass sich die Nachfrage von Kundenseite abgeschwächt hat. Im Sog wurden daher auch Lonza (-1,9 Prozent) klar tiefer gestellt.

Die Papiere von Adecco (-2,5 Prozent) fuhren den grössten Tagesverlust ein. Nach Publikation der Quartalszahlen des Mitbewerber Manpower ging es für die Aktien deutlich nach unten. Zwar konnte Manpower die Erwartungen im ersten Quartal erfüllen, der Ausblick auf die kommenden Quartale stimmte die Analysten aber pessimistisch, was auch auf Adecco abfärbte.

Ebenso standen Wachstums- und Technologiewerte vermehrt auf dem Verkaufszettel der Anleger. AMS Osram, Temenos und Logitech gaben zwischen 2,1 bis 1,6 Prozent nach. Einzig VAT stachen mit Zugewinnen von 2,6 Prozent positiv hervor und erholten sich damit wieder etwas von einer Kursschwäche in den vergangen Wochen. Auf die Stimmung der Technologiewerte drückte eine schwache Eröffnung der US-Technologiebörse Nasdaq. Hier enttäuschten insbesondere die schlechten Zahlen des E-Autobauers Tesla. Zudem seien die Technologiewerte durch einen vorsichtigen Quartalsausblick von Lam Research belastet worden, war im Markt zu hören.

Den grössten Tagesgewinn fuhren hingegen die Partizipationsscheine von Schindler (+2,6 Prozent) ein. Nach einem anfänglich volatilen Kursverlauf drehten die Papiere des Lift- und Rolltreppenbauers doch noch klar ins Plus. Bei allen wichtigen Kennzahlen konnte Schindler die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertreffen, einzig der Auftragseingang fiel etwa schlechter aus. Am Ende setzten sich doch die positiven Einschätzungen durch.

Bei den Finanzwerten zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Während die Versicherer Zurich (+1,4 Prozent), Swiss Re (+1,2 Prozent) zulegten, schlossen Swiss Life (-0,2) leicht tiefer. Auch die Bankenwerte waren unter Druck. So büssten UBS 1,7 Prozent ein und die Papiere der CS gaben sogar 2,4 Prozent nach. Julius Bär (-1,0 Prozent) konnten die Verluste etwas eindämmen und Partners Group (+0,3 Prozent) schlossen sogar leicht höher.

Im breiten Markt gewannen Phoenix Mecano (+3,4 Prozent) nach Quartalszahlen und einer höheren Dividende hinzu. Nach zunächst deutlichen Verlusten drehten Zur Rose (+0,9 Prozent) im späten Handel noch ins Plus. Anfänglich hatte sich das schrumpfende Geschäft im wichtigen deutschen Markt negativ ausgewirkt. In Deutschland hofft Zur Rose mit der Einführung des elektronischen Ärzterezepts auf massiv steigende Umsätze.

(AWP)