Das ist an den Märkten passiert
...75 Basispunkte (!!!). Hatten sich schon im Juni an die Geldpolitik gewandt. Damals allerdings mit bescheideneren Forderungen. Absender sind vorwiegend demokratische Senatsmitglieder. Wird da etwa Wahlkampf betrieben…?
New Yorker Börse macht anfängliche Verluste im Sitzungsverlauf teilweise wett. Gewinnmitnahmen bei Nvidia, Apple und Co. Morgiger Zinsentscheid das allgegenwärtige Thema. Richtet die Fed mit der grossen Kelle an? Politischer Druck ist jedenfalls da. US-Aktienfutures heute früh im asiatischen Handel gut behauptet. Dortige Börsen uneinheitlich. Geben Europa und der Schweiz den Weg vor.
Sämtliche 20 SMI-Aktien vorbörslich zumindest etwas im Plus, angeführt von Richemont, UBS und Logitech. Bei den Nebenwerten können sich Clariant, Julius Bär und Barry Callebaut positiv in Szene setzen. Siegfried einzige Aktie mit rückläufigen Kursen.
Diese Aktien schlagen vorbörslich aus
Gewinner:
Clariant +3.2% (Liegenschaftenverkauf)
Barry Callebaut +2.5% (Aufstufung)
Verlierer:
Siegfried -0.3% (Abstufung)
Das sind die heutigen Schlagzeilen, Gerüchte und Kursziele
Swatch Group: BNP Paribas geht auf UNDERPERFORM (Neutral) bis 150 (190) Fr. Warnt vor einer hartnäckigen Nachfrageschwäche in China.
Siegfried: Stifel geht auf HOLD (Buy) bis 1190 (1170) Fr. Aktie gut gelaufen und reif für eine Pause.
Alcon: UBS erhöht auf 93.50 (92) Fr. mit BUY. Kleinere Schätzungsanpassungen im Hinblick auf das kommende Jahr.
Barry Callebaut: Barclays geht auf OVERWEIGHT (Underweight) bis 1800 (1450) Fr. Turnaround erscheint machbar.
Clariant: Verkauf der Liegenschaft "Industrial Park Fechenheim" führt zu Buchgewinn in Höhe von rund 70 Mio Fr. Kepler Cheuvreux bleibt für BUY bis 15 Fr. und Oddo sogar für OUTPERFORM bis 18 Fr.
Comet: Aktie für die UBS ein Kauf bis 365 (380) Fr. Schätzungsanpassungen in Folge vorsichtigerer Annahmen für die Halbleiterindustrie.
DocMorris: Morgan Stanley ist für EQUAL-WEIGHT bis 40 (69) Fr. Marktanteilsgewinne fallen der Versandapotheke schwerer als gedacht. Aktie gestern zeitweise mit prozentual zweistelligen Verlusten.
Dormakaba: Stifel erhöht auf 600 (540) Fr. mit HOLD. Im Vergleich mit Rivale Assa Abloy besteht bei den Margen noch Luft nach oben.
Helvetia: Hybridanleihe wird zum erstmöglichen Zeitpunkt zurückbezahlt.
Interroll: Kepler Cheuvreux geht auf REDUCE (Hold) bis 2450 (2650) Fr. Grosse E-Commerce-Projekte lassen weiterhin auf sich warten.
Julius Bär: Keefe Bruyette & Woods geht auf OUTPERFORM (Market Perform) bis 62 (67) Fr. Jüngst beobachteter Kursrückgang geht zu weit.
Kardex: Kepler Cheuvreux ist für HOLD bis 280 ("55) Fr. Talsohle bei den Aufträgen wurde durchschritten.
Lindt&Sprüngli: Barclays geht auf OVERWEIGHT (Equal Weight) bis 120'000 (110'000) Fr.
Novartis: Brustkrebsmittel Kisqali mit ermutigenden Studienergebnissen. Kepler Cheuvreux bleibt für BUY bis 104 Fr.
Richemont: Aktie für Barclays ein Kauf mit OVERWEIGHT bis 147 (150) Fr.
Derivate: Auffällige Käufe in den Call-Warrants BAPZJB und BARIJB auf Barry Callebaut.
6 Kommentare
Biden sollte vor Ende seiner Präsidentschaft zwei Dinge unbedingt noch unter Dach und Fach bringen: (1) Die Fed komplett unabhängig machen von der Politik (minds. so wie die SNB, besser noch darüber hinausgehend) und (2) die obersten Gerichtshof die Flügel stutzen (Verbot, Poliktik zu machen und eine Amtszeitbeschränkung einführen). Es reicht, dass die USA inzwischen eine Zwei-Parteien-Diktatur in Legislative und Exekutive ist, es braucht keine weiteren autokratischen Elemente im US Staat.
75 bps ? Wieso nicht gerade 200 bps und dann sind wir diesem Theater los :-) ?
;-) Eine gute Idee.
Natürlich wird Wahlkampf betrieben, allerdings sollte man nicht vergessen, dass die Beeinflussung seitens von Trump, die Leitzinssenkung nach dessen "Wahlerfolg" zu verschieben, auch stattfand.
Ja, Trump liess ja sogar durchblicken, dass er den Fed-Chef feuern werde, sollte er nochmals gewählt werden. Diese politische Einflussnahme gefällt mir gar nicht. Zentralbanken sollten unabhängig bleiben - auch wenn das gerade im Fall der EZB wohl Wunschdenken bleibt.
Bei der EZB kann man's zumindest insofern verstehen, dass die EU immer noch in einem politischen Prozess des Zusammenwachsens ist, aus dem man volkswirtschaftliche (als auch nationale) Aspekte nicht vollständig ausklammern kann. Meine Erwartung ist aber, dass die EZB über die Zeit unabhängiger wird - eine Erwartung, die vermutlich enttäuscht wird, je stärker populistische Parteien an die Macht kommen. Es ist schon spannend, dass die Populisten, die immer den freien Bürger und freien Markt progagieren, die ersten sind, die sich der staatlichen Machtzentren wie Zentralbanken und Gerichten bemächtigen. Soviel zu deren Aufrichtigkeit.