Die Marktteilnehmer warten mit Spannung auf das Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an diesem Freitag, das eine mögliche Weichenstellung im Ukraine-Krieg sein kann. Preisdaten aus den USA hatten nur vorübergehend kursbremsende Wirkung. In den Vereinigten Staaten hatten die Erzeugerpreise unerwartet stark angezogen. Die jüngst noch gestiegenen Zinssenkungshoffnungen erhielten dadurch wieder einen kleinen Dämpfer.
Der EuroStoxx 50 erreichte am Donnerstag den höchsten Stand seit fünf Wochen. Am Ende des Tages gewann der Leitindex der Euroregion 0,86 Prozent auf 5'434,70 Punkte. An den Börsen ausserhalb des Euroraums ging es ebenfalls nach oben. Der Schweizer SMI kletterte erstmals seit Ende Juli wieder über die Marke von 12'000 Punkten und schloss mit plus 0,19 Prozent auf 12'001,61 Zählern. Der britische FTSE 100 legte um 0,13 Prozent auf 9'177,24 Punkte zu.
Unter den Einzelwerten standen mit hohem Verlust die Titel des niederländischen Zahlungsdienstleisters Adyen im Fokus. Da im ersten Halbjahr wegen der durch die Zolldrohungen ausgelösten Probleme weniger Zahlungen als erwartet abgewickelt wurden, ist in diesem Jahr die bisher angestrebte Wachstumsbeschleunigung unwahrscheinlich. Analysten sprachen von einer Enttäuschung, auch wenn der Markt schwächere Halbjahreszahlen zuvor eingepreist habe. Anfangs gut ein Fünftel tiefer, gelang es den Papieren, die Verluste auf rund 5 Prozent einzudämmen, womit sie im EuroStoxx der mit Abstand schwächste Wert blieben.
Für die Anteile des Rückversicherers Swiss Re ging es um 3,5 Prozent bergab. Der Konzern hatte den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert und die Erwartungen von Analysten übertroffen. Swiss-Re-Chef Andreas Berger sieht den Konzern auf gutem Weg zum angepeilten Jahresgewinn. Die Kursschwäche begründeten Marktteilnehmer mit Gewinnmitnahmen.
Auch bei Valneva machten Anleger etwas Kasse. Die Aktien verloren auf dem letzten Platz im französischen Leitindex Cac 40 6,1 Prozent. Robuste Geschäftszahlen hatten die Titel des Impfstoffherstellers jüngst auf den höchsten Stand seit Anfang 2024 getrieben, womit sie allein im August um mehr als die Hälfte zugelegt hatten.
Die Papiere von Rolls-Royce untermauerten mit einem Rekordhoch ihre starke Jahresentwicklung einmal mehr. Zum Schluss gewannen sie 1,9 Prozent. Der britische Triebwerkhersteller überzeugte in diesem Jahr am Markt mit zuversichtlichen Prognosen. Am Donnerstag erhöhte Analyst Ian Douglas-Pennant von UBS das Kursziel auf 1375 Pence sowie seine Schätzungen für den freien Barmittelzufluss im Jahr 2028. Er hat überdurchschnittlich hohe Erwartungen mit Blick auf die Preise und die Profitabilität.
(AWP/cash)