Nach den Verlusten der Vorwoche war der Leitindex SMI zunächst mit leichten Avancen gestartet. Kursverluste bei den beiden Pharmaschwergewichten Roche und Novartis verstärken allerdings im weiteren Verlauf den Abwärtsdruck. Der Sorgenfaktor Nummer eins ist nach wie vor das Coronavirus.

So waren die Börsen Chinas an diesem Montag nach der verlängerten Neujahrspause erstmals seit Ausbruch des Virus wieder geöffnet und gaben markant nach. Interventionen von Notenbank und Wertpapieraufsicht haben Schlimmeres verhindert. Zudem waren Wirtschaftsdaten aus China etwas besser ausgefallen, was die Gemüter beruhigte.

 

 

Darüber hinaus mehren sich die Stimmen, die etwas mehr Besonnenheit anmahnen. So sollte die Epidemie in den nächsten 10 Tagen das Hoch erreicht haben, ist von verschiedenen Seiten zu hören. Wie ein Händler vorrechnet, war es in der Vergangenheit zudem oft so, dass es beispielsweise in den USA nach starken Rallyes im Zeitraum November bis Januar zu einer kleinen Februar-Korrektur kam. In diesem Jahr sorge das Coronavirus für zusätzlichen Druck.

Der Leitindex SMI notiert gegen 11.00 Uhr mit -0,22 Prozent bei 10'604,10 Punkten knapp über seinem bisherigen Tief bei 10'603 Punkten. Das Tageshoch liegt bei 10'653 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, verliert 0,22 Prozent auf 1'624,20 Zähler und der umfassende SPI 0,19 Prozent auf 12'847,12 Zähler. Von den 30 SLI-Titeln geben mittlerweile 16 nach, zehn legen zu und vier sind unverändert.

Enttäuschungen werden abgestraft

Wie schon in den letzten Tagen zu beobachten war, werden Enttäuschungen in dem aktuellen Umfeld abgestraft. Dieses Mal trifft es die Aktien von Julius Bär mit -4,2 Prozent. Die Zürcher Bank hat mit einem leicht enttäuschenden Geschäftsergebnis 2019 aufgewartet. Bis auf den Betriebsertrag, der im Rahmen der Konsenserwartungen lag, verfehlt der bereinigte Konzerngewinn selbst die pessimistischsten Annahmen, hiess es etwa bei der ZKB. Nichts überraschendes bot nach Ansicht der Analysten das Strategie-Update für die Periode 2020 bis 2022.

Im Kielwasser der schwachen Bär-Aktien fallen auch die Anteilsscheine der beiden Grossbanken UBS und CS mit jeweils -0,5 Prozent stärker als der Gesamtmarkt. Kaum ins Gewicht fallen bei der CS die Medienberichte vom Wochenende, wonach der entlassene CS-Stabschef Pierre-Olivier Bouée offenbar auch Greenpeace ausspionieren liess.

Auf den Verkaufszetteln sind auch erneut jene Werte zu finden, denen ein nachlassendes Wirtschaftswachstum im China und Asien zusetzen würde. So kommen Kühne+Nagel um 1,7 Prozent zurück. Aber auch der Warenprüfkonzern SGS (-0,8 Prozent) oder Technologieaktien wie AMS (-0,5 Prozent) sind in der einen oder anderen Form mit der Region verbunden und bekommen nun die Unsicherheit der Investoren zu spüren.

Ausschlaggebend sind Schwergewichte

Dass der Markt mittlerweile wieder etwas schwächer tendiert, ist aber vor allem den beiden Pharmawerten Roche (-0,7 Prozent) und Novartis (-0,5 Prozent) geschuldet. Sie hatten im frühen Handel noch im Plus gestanden und damit das Gesamtbild freundlich gefärbt. Nestlé (+0,4 Prozent) verhindern ein noch schlechteres Gesamtbild.

Auf der Gewinnerliste sind zudem noch Sonova, Sika und Partners Group mit Kursgewinnen zwischen 0,6 und 0,4 Prozent zu finden.

Etwas grösser fallen die Kursgewinne in den hinteren Reihen aus. Hier ziehen Idorsia (+2,5 Prozent) nach einem Analystenkommentar deutlicher an. HBM Healthcare (+1,8 Prozent) haben vom erfolgreichen IPO eines ihrer Portfolio-Unternehmens profitiert und Gurit (+1,4 Prozent) selbst haben bereits am Freitagabend mit ihren Umsatzzahlen 2019 etwas besser als erwartet abgeschnitten.

(AWP)