Zum Coronavirus-Ticker vom Donnerstag, den 2. Juli, geht es hier.

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20:30

In den USA ist die Sorge der Bürger wegen der Coronavirus-Pandemie einer Umfrage zufolge wieder gestiegen. Bei einer Reuters/Ipsos-Befragung am Montag und Dienstag gaben 81 Prozent an, sie seien sehr oder etwas besorgt. Am Dienstag waren in den USA fast 48'000 Neu-Infektionen registriert worden - so viele, wie noch nie zuvor an einem Tag.

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Die WHO ruft zu einem konsequenten Kampf gegen das Coronavirus auf. Länder, die nicht entschlossen genug vorgingen, dürften Schwierigkeiten haben, das Virus zu besiegen, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Online-Pressekonferenz. Einige Staaten hätten kein einheitliches Konzept verfolgt. "Diese Länder haben einen langen, harten Weg vor sich."

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18:00

Die neue Saison in der Fussball-Bundesliga soll wegen der Turbulenzen in der Corona-Krise erst am 18. September beginnen. Die 2. Bundesliga könnte schon am 28. August starten, wie die Deutsche Fussball-Liga (DFL) mitteilt. Der Terminplan wird absehbar eng: Die Profi-Vereine sollen nun gefragt werden, ob sie eine kürzere Winterpause oder mehr "Englische Wochen" mit Wochentage-Spielen bevorzugen würden. Die erste Runde im DFB-Pokal könnte eine Woche vor dem Bundesliga-Start ausgetragen werden, für Anfang September sind Länderspiele geplant. Weiter offen ist, ob und wieviele Fans zu Saisonbeginn in den Stadien zusehen dürfen.

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16:30

Ab dem nächsten Montag gilt im öffentlichen Verkehr eine Maskenpflicht. Dies hat der Bundesrat beschlossen. Die Infektionszahlen sind in den vergangenen Tagen gestiegen. Einen umfassenden Bericht zu den gestiegenen Infektionszahlen finden Sie hier.

  • Der Bundesrat wolle für die Schweiz eine einheitliche Regelung, sagte Bundespräsidentin und Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga vor den Medien in Bern. Die Maskenpflicht diene dazu, dass Pendler und Zugreisende sich und andere schützen könnten. Details will der Bundesrat bis Ende der Woche noch ausarbeiten. Bussen würden in Zügen, S-Bahnen oder Postautos keine verteilt, sagte Sommaruga. Mehr zur Maskenpflicht hier.

 

  • Bundesrat Ueli Maurer will keine Steuererhöhung wegen der Coronaviruskrise. Der Bund werde 2020 unter anderem wegen Steuerausfällen oder verschobener Steuerzahlungen ein Defizit zwischen drei und fünf Milliarden Franken aufweisen. Maurer will aber so schnell wie möglich zu einem stabilen Haushalt zurückkehren. Mehr dazu hier.

 

  • Einreisebeschränkungen werden bis zum 20. Juli nicht aufgehoben. Geschlossen bleibt weiter Serbien. Bei Einreisen aus Risikoländern gilt eine 10-Tages-Quarantäne. Welche Länder da sind, soll noch festgelegt werden. 

 

  • Firmen können länger als geplant Kurzarbeitsentschädigung beantragen. Der Bundesrat hat am Mittwoch die Höchstbezugsdauer von zwölf auf achtzehn Monate verlängert. Damit will die Regierung einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Auch der Erwerbsersatz für Selbständigerwerbende wird bis zum 16. September verlängert. Mehr zum Kurzarbeitergeld hier.

 

  • SBB & Co bekommen Geld: Der Bundesrat federt die grossen finanziellen Verluste von öffentlichem Verkehr und Schienengüterverkehr mit 800 Millionen Franken ab. Er hat die Vernehmlassung zur erforderlichen Gesetzesanpassung eröffnet.Mehr zur Unterstützung des öffentlichen Verkehrs hier.

 

Die Bundesrats-Medienkonferenz im können Sie im untenstehenden Video nachschauen:

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14:05

In Zürcher Clubs müssen Besucherinnen und Besucher neu ihre Identitätskarte vorweisen und ihre Handynummer überprüfen lassen. So soll sichergestellt werden, dass Contact Tracing im Falle einer möglichen Corona-Ansteckung möglich ist.

Der Kanton Zürich reagiert mit den schärferen Vorschriften auf die bekannt gewordenen Fälle von "Superspreader-Events". Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) gab die Neuerungen am Mittwochnachmittag bekannt.

Zuvor kam es in zwei Zürcher Clubs zu mehreren Ansteckungen mit dem Coronavirus. Falsche Kontaktdaten auf den Besucherlisten erschwerten daraufhin das Contact Tracing massiv. Zahlreiche Besucher gaben offenbar Fantasienamen an, einzelne Gäste des Lokals waren auf der Liste gar nicht verzeichnet.

Ab Freitag müssen die Clubs sicherstellen, dass ihre Gäste die richtigen Namen angeben, indem sie beim Einlass einen Ausweis verlangen. Zudem muss die Handynummer verifiziert werden.

Der Flamingo Club, in dem es an einem Anlass am 21. Juni zu mehreren Ansteckungen gekommen ist, wird vorerst nicht geschlossen. Der Club hat laut Rickli zugesichert, die neuen Vorschriften einhalten zu können.

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14:00

Nach seiner heutigen Sitzung wird der Bundesrat um 15 Uhr vor die Medien treten. 

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und die Bundesräte Alain Berset, Guy Parmelin und Ueli Maurer werden über die neuesten Beschlüsse in der Coronavirus-Krise informieren. 

cash.ch plant, die Medienkonferenz im Livestream zu übertragen.

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13:25

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet 137 neue Fälle in der Schweiz. Es ist der höchste Stand seit dem 28. April. Damals wurden 153 Fälle registriert.

Die Zahl bedeutet eine Verdoppelung der Fälle gegenüber dem Vortag. Am Dienstag waren 62 Infektionen registiert worden. Sämtliche neuen Fälle beziehen sich auf die Schweiz, in Liechtenstein wurden weiterhin keine Infektionen gemeldet. 

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Zahl der bestätigten Neuinfektionen von Tag zu Tag zugenommen. In der gesamten letzten Woche erhielt das BAG die Bestätigung von 325 Fällen, im Vergleich zu 125 in Woche zuvor.

Die Gesamtzahl der gemessenen Fälle seit Beginn der Pandemie im Land erhöht sich auf 31'851. Die Zahl der durchgeführten Tests auf das Coronavirus beläuft sich bisher auf insgesamt 583'928. Bei 6,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus. Von Dienstag auf Mittwoch wurden dem BAG 11'264 neue Tests gemeldet.

 

 

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12:30

Nach einem Bericht des "Tages-Anzeigers" will sich Bundesrat und Innenminister Alain Berset für die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr stark machen. Berset beantrage an der heutigen Sitzung des Bundesrats die Einführung dieser Massnahme. Quellen berichten, die Maskenpflicht soll noch in der heutigen Nacht angeordnet werden.

In der Schweiz wird über eine solche Massnahme seit Wochen diskutiert. Die Entscheide liegen grundsätzlich bei den Kantonen, wobei sich die föderalen Ebenen gegenseitig die Verantwortung hin und her schieben. Wissenschaftler, Politiker und Beamte haben zuletzt eine Maskenpflicht befürwortet. Von offizieller Stelle wurde bisher immer verneint oder relativiert, dass die ÖV-Maskenpflicht eingeführt werden solle. 

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12:10

Das Montreux Jazz Festival 2020 hat seinen Platz im Internet gefunden: Vom 3. bis 18. Juli werden anstelle der geplanten Liveshows jeden Abend auf YouTube kostenlose Konzerte aus den Archiven zu sehen sein, wie das Festival am Mittwoch mitteilte.

Das Montreux Jazz Festival hat seit seinen Anfängen im Jahr 1967 ein audiovisuelles Archiv aufgebaut. "Dieser reiche Fundus, unser Vermächtnis, hat das Festival berühmt gemacht", wird Festival-CEO Mathieu Jaton in der Medienmitteilung zitiert.

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Aktuelle Beiträge von cash.ch:

Tschechien hat nach mehr als drei Monaten die Mundschutzpflicht fast ganz abgeschafft. Sie gilt seit Mittwoch flächendeckend nur noch in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen.

Die Regierung in Prag begründete die Lockerung mit der stabilen Entwicklung bei den Coronavirus-Fallzahlen. Ausgenommen sind einige Corona-Hotspots im Osten des Landes sowie die Prager U-Bahn. Die Pflicht, selbst im Freien eine Maske zu tragen, war bereits vor mehreren Wochen ausgelaufen. Tschechien war mit der Einführung des Maskenzwangs Mitte März einer der Vorreiter in Europa gewesen.

 

 

Bereits am Dienstagabend feierten rund 2000 Menschen auf der historischen Prager Karlsbrücke einen symbolischen Abschied von der Corona-Krise. Sie nahmen an einem Festbankett an einem mehr als 500 Meter langen Tisch teil, zu dem sie selbst Speisen und Getränke mitbrachten. Initiiert wurde die Aktion von dem als exzentrisch geltenden Kaffeehausbesitzer Ondrej Kobza. Der Rückgang des Tourismus habe den positiven Effekt, dass die Stadt wieder den eigenen Einwohnern diene, teilte Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib mit. In der Hauptsaison wäre eine solche Aktion unter normalen Umständen nicht möglich.

Bis Mittwoch meldeten die Behörden des Landes 11'954 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Es gab 349 Todesfälle in Verbindung mit der Erkrankung.

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11:00

Die österreichische Regierung verhängt für die Länder des Westbalkans eine Reisewarnung. Aufgrund deutlich steigender Infektionszahlen in dieser Region werde für alle betroffenen sechs Länder die höchste Reisewarnstufe verhängt, sagt Aussenminister Alexander Schallenberg.

Betroffen sind die Länder Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Albanien.

 

 

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09:40

Die Corona-Krise wird nach Einschätzung des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank voraussichtlich dauerhafte wirtschaftliche Auswirkungen haben. Von einer vollständigen Erholung der Weltkonjunktur sei in den nächsten Jahren nicht auszugehen, sagte Thomas Jordan bei einem gemeinsamen Seminar der Finanzkommissionen von National- und Ständerat.

Jordan unterstrich, dass die Nationalbank alle ihr zur Verfügung stehenden geldpolitischen Instrumente nutze, um den Aufwertungsdruck auf den Franken abzuschwächen und "den Wirtschaftsakteuren günstige Finanzierungsbedingungen zu gewährleisten."

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06:40

Ein Lokal in Olten SO hat am Dienstagabend bekanntgegeben, dass ein Gast, der das Lokal besucht hatte, positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Die Betreiber baten daher alle Personen, die am 27. Juni im Lokal waren, sich in Quarantäne zu begeben.

Die Verantwortlichen wollen nun die Anwesenheitsliste bei den Behörden einreichen, wie sie am Dienstagabend auf Facebook mitteilten. Sie stellten zudem für Mittwoch weitere Informationen in Aussicht. Es handelt sich um den Terminus Club, der auch ein Restaurant und eine Bar betreibt.

Die Clubszene in der Schweiz ist nach einer "Superspreader"-Infektion im Club Flamingo in Zürich stärker in den Blickpunkt von Behörden und der Öffentlichkeit gerückt. Kritik gab es unter anderem, weil Partybesucher falsche Namen angaben, was die Rückverfolgung der Ansteckungen erschwert. 

 

 

Mit Stand gestriger Montagmorgen hat die Schweiz 31'714 Infektionen registriert, seitdem die Pandemie das Land erreicht hat. Die täglichen Zahlen, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) meldet, sind zuletzt wieder angestiegen.

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06:35

Die USA haben offenbar den grössten Teil der verfügbaren Bestände des Mittels Remdesivir von Gilead Sciences aufgekauft, wie mehrere Medien berichten. Das Ebola-Medikament kann mit einigem Erfolg bei Coronavirus-Erkrankungen eingesetzt werden. 

Die Rede ist von 500'000 Einheiten, welche die Regierung von Donald Trump bezogen haben sollen.

Mehr dazu hier.

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06:30

In Australien wird ein Lockdown über mehr als 30 Vororte im Norden der Metropole Melbourne verhängt. Nach Behördenangaben gelten die Massnahmen für einen Monat, rund 300'000 Menschen sind davon betroffen. Hintergrund sei ein prozentual zweistelliger Anstieg von Neuinfektionen in den vergangenen zwei Wochen.

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05:35

Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 466 auf 194'725, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um zwölf auf 8985.

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04:12

In den USA ist die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Innerhalb eines Tages gab es Reuters-Daten zufolge mehr als 47'000 neue Infektionen. Kalifornien, Texas und Arizona haben sich zu neuen Epizentren entwickelt.

Es sei eindeutig, dass es momentan keine wirkliche Kontrolle gebe, sagt US-Seuchenexperte Anthony Fauci vor einem Senatsausschuss. Er befürchtet, dass die tägliche Zahl an Neuinfektionen bis zu 100.000 betragen könnte, sollte nicht gegengesteuert werden.

 

 

02:20

Südkorea beginnt mit der Verabreichung des Medikaments Remdesivir bei Covid-19-Patienten. Die erste Versorgung im Juli werde vom Hersteller Gilead zur Verfügung gestellt, teilt das Kontrollzentrum für Krankheiten und Prävention mit.

Die Gesundheitsbehörden würden mit Gilead über den Preis verhandeln, um den Einsatz ab August sicherzustellen. Remdesivir gilt als Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten und ist bereits in einigen Ländern, darunter den USA, in Notfällen zur Behandlung zugelassen.

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00:20

In Brasilien sind fast 60'000 Menschen an Covid-19 gestorben. Die Zahl stieg binnen eines Tages um 1280 auf 59'594, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Zahl der Infektionsfälle legte um 33.846 auf über 1,4 Millionen zu.

(cash/Reuters/SDA/AWP/Bloomberg)