Alle drei Monate ist es soweit: Dann müssen Vermögensverwalter, die in den USA kotierte Aktien investieren, und bei denen zugleich das verwaltete Vermögen mindestens 100 Millionen Dollar beträgt, bei der US-Börsenaufsicht SEC ihre Aktien- und Fondstransaktionen melden. Die so genannten 13F-Filings an die SEC erhalten bei Privatanlegerinnen und -Anlegern jeweils grosse Aufmerksamkeit. Denn hier lässt sich ablesen, wie die Grossinvestoren ihre Gelder einsetzen. 

Die Vermögensverwalter haben jeweils 45 Tage nach Quartalsende Zeit, ihre Transaktionen zu melden. Die Meldefrist für das dritte Quartal (30. Juni - 30. September) ist am Montag abgelaufen. cash.ch hat hier und hier bereits darüber berichtet, wie die bekannten Börsen-Gurus ihre Gelder verschoben haben. In den 13F-Filings finden sich aber auch die Wertpapiergeschäfte der Schweizer Vermögensverwalter. Hier eine Auswahl:

UBS 

Die grösste Schweizer Bank fällt durch eine fast antizyklisch anmutende Investition auf. So hat man seinen ohnehin nicht gerade geringen Bestand an Aktien des US-Technologieunternehmens Facebook (neuerdings "Meta") noch mal um satte 19 Prozent aufgestockt. Neu hält man 8,5 Millionen Aktien im Wert von nun 2,9 Milliarden Dollar. Die Meta-Aktie geriet insbesondere seit dem Spätsommer unter Druck, nachdem Vorwürfe einer ehemaligen Top-Managerin gegen den Konzern laut geworden waren (mehr dazu hier). Die UBS gehört zu den wenigen Schweizer Investmenthäusern, die in dieser Phase zugekauft haben.  

Ebenfalls gross eingekauft hat UBS bei Salesforce und Paypal, wo man den Bestand um 17 beziehungsweise 19 Prozent vergrössert hat. Während Salesforce ein lohnende Investment gewesen sein dürfte, dürfte man mit Paypal ein wenig auf die Nase gefallen sein. Seit Ende Juni hat die Aktie um rund 23 Prozent eingebüsst. Schon die Zahlen für das zweite Quartal fielen schlechter aus als gedacht, die jüngst publizierten Drittquartalszahlen setzten der Aktie zuletzt noch mehr zu. 

Die vom Volumen grössten Investments bleiben Microsoft, Apple, Amazon und Alphabet, wo man die Positionen jeweils zwischen vier und acht Prozent weiter ausbaute. 

ZKB

Unter den Top-10-Holdings der an den US-Börsen gelisteten Unternehmen steht bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) die Aktie von Alcon, die auch an der Schweizer Börse SIX gelistet ist. Die ZKB hat hier ihre ohnehin üppige Position noch mal um sechs Prozent auf insgesamt 5,3 Millionen Anteile mit einem Gesamtwert von 430 Millionen Dollar aufgestockt. Es dürfte ein lohnendes Geschäft gewesen, hat die Aktie doch seit Ende um 18 Prozent zulegen können. 

Noch lohnender dürfte die Aufstockung beim US-Elektroautobauer Tesla gewesen sein, wo man den Bestand um neun Prozent erhöhte auf 190'946 Aktien. Dies umso mehr, sollte die ZKB diese nach dem 30. September nicht verkauft haben. Schliesslich zündete die Aktie Anfang Oktober noch mal den Turbo. 

Auffällig sind die Gewinnmitnahmen bei Alphabet (Google), wo man sich im dritten Quartal von insgesamt sieben Prozent der Aktien trennte. Bei den anderen US-Big-Techs Microsoft, Apple und Amazon blieb die Position praktisch unverändert. Grössere Reduktionen der Position betrafen auch Johnson & Johnson (-15 Prozent) sowie Disney (-11 Prozent). 

Zurich Insurance 

Bei Zurich Insurance fallen zwei Dinge auf: Einerseits die grosse Reduktion bei den grossen US-Technologieunternehmen, andererseits die massive Aufstockung bei Finanztiteln. So hat man sich bei Microsoft und Alphabet – die beiden grössten Positionen – von sechs beziehungsweise sieben Prozent der Aktien getrennt. Auch die drittgrösste Position, Apple, wurde um drei Prozent reduziert. Einzig bei Amazon wurde der Bestand um drei Prozent aufgestockt. 

Optimistischer schien Zurich im dritten Quartal bei Zahlungsdienstleistern zu sein. Sowohl bei Visa (+15 Prozent), Mastercard (+14 Prozent) und Paypal (+10 Prozent), die sich allesamt in den Top-12-Positionen befinden, hat man ordentlich hinzugekauft. Auffällig ist auch die massive Aufstockung beim Wohnungsvermittler Airbnb. Hier kaufte man 291'836 Aktien hinzu, was eine Vergrösserung der Position um satte 111 Prozent zur Folge hatte. Deren Gesamtwert beläuft sich aktuell auf 49 Millionen Dollar. 

BCV

Auch die vergleichsweise kleine Banque Cantonale Vaudoise (BCV) ist in den 13F-Filings gelistet – und fällt vor allem mit grossen Zukäufen bei Schweizer Aktien auf. Vor allem bei den Titeln Logitech (+21 Prozent), Alcon (+20 Prozent) UBS (+18 Prozent), die neben der SIX auch an der New York Stock Exchange beziehungsweise Nasdaq notiert sind, haben die Waadtländer ihre Positionen ordentlich aufgestockt. Während sich Alcon und UBS zuletzt gut entwickeln haben, dürfte Logitech ein Verlustgeschäft gewesen sein. 

Gross aufgestockt hat BCV auch bei seiner grössten Position Microsoft (+12%) sowie bei Apple, Amazon (je +16%) und Alphabet (+25%). Auffällig sind die grösseren Veräusserungen bei Moderna (-27 Prozent) und Pfizer (-11 Prozent). Beide Aktien haben von den entwickelten Corona-Impfstoffen profitiert. 

SNB 

Die SNB betont stets, kein aktives Stock Picking zu betreiben, sondern indexnah zu investieren. Dementsprechend wenig Ausreisser gibt es bei den Positionsveränderungen. Die fünf grössten Positionen sind weiterhin Apple, Microsoft, Amazon, Meta (Facebook) und Alphabet (Google), wo sich der Wert der jeweiligen Positionen zwischen 3,2 Milliarden Dollar (Meta) und 9,3 Milliarden Dollar (Apple) beläuft. Während sich die Amazon-Position um zwei Prozent vergrösstert hat, wurden bei den anderen sogenannten GAFAM-Aktien Reduzierungen von jeweils drei bis vier Prozent vorgenommen. 

Die 13-Filings zeigen, wie stark die SNB in den USA auf Technologie-Aktien setzt. Die sechstgrösste Position der SNB an US-Titeln macht mit einem Wert von 2,5 Milliarden Dollar mittlerweile Tesla aus. Hier wurde der Bestand um drei Prozent aufgestockt. An siebter Stelle befindet sich Nvidia, wo die SNB ihre Position allerdings um zwei Prozent leicht verringerte.