An der Schweizer Börse stehen die Zeichen am Donnerstagmorgen auf rot. Die hiesige Börse folgt damit den negativen Vorgaben aus den USA und Japan. Die Publikation des letzten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank Fed am Vorabend sorgt am Markt für grosse Verunsicherung. Wie aus den sogenannten "Minutes" hervorgeht, sprachen sich einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses des Fed dafür aus, schon kurz nach der ersten Zinserhöhung mit der Verringerung der Bilanzsumme der Notenbank zu beginnen. Dies war für Investoren neu.

Der SMI verliert aktuell 1,3 Prozent auf 12'742 Punkte. Unter den 30 im SLI gelisteten Blue Chips geben 29 nach. Nur Swisscom (+0,15) kann sich leicht in den Gewinnen halten. Grossen Verluste erleiden allgemein Zykliker, Technologie- und gewisse Finanzwerte, Luxuspapiere und Titel, die im letzten Jahr gut gelaufen sind. Das Verliererfeld wird von Logitech (-3,1 Prozent) angeführt. Dahinter folgen Partners Group, Geberit, Straumann, Temenos und Richemont mit Einbussen von gegen 3 Prozent.

Unter Druck geraten am breiten Markt nach dem Ausverkauf an der Nasdaq auch Technologiewerte. VAT und Inficon verzeichnen Einbussen zwischen 3,5 und 5 Prozent und sind bei den grössten Verlierern anzutreffen. AMS verlieren 2,7 Prozent. Daneben büssen Aluflexpack, Meyer Burger, Sensirion und Polypeptide zwischen 4 und 5 Prozent. Am heftigsten trifft es aber Bossard (-9 Prozent). 

Defensive schlagen sich besser

Relativ gut schlagen sich derweil einige defensive Titel. Neben Swisscom können sich auch Novartis (-0,2 Prozent) gut halten. Auch Finanztitel wie UBS (-0,1 Prozent) und Julius Bär (-0,2 Prozent) halten sich vor dem Hintergrund einer nahenden Zinserhöhung vergleichsweise gut. Die Versicherer Zurich, Swiss Re und Swiss Life können ihre Verluste auf 0,2 bis 0,7 Prozent begrenzen. Die CS verliert 1,2 Prozent. 

Sogar leichte Gewinne verbuchen Vifor (+0,1 Prozent), die sich wegen der geplanten Übernahmen allerdings in einer Spezialsituation befinden, sowie Swiss Re (-0,05 Prozent). 

Relief Therapeutics im Hoch

Währenddessen setzen Relief Therapeutics (+25 Prozent) ihren guten Lauf der letzten Tage unbeeindruckt fort. Am Montag hatte der US-Partner NeuroRx bei der FDA die Notfallzulassung für das Covid-19-Mittel Aviptadil beantragt. Auch andere Biotechs wie Kuros, Obseva, Santhera und Idorsia gewinnen zwischen 2 und 4,5 Prozent. 

(cash/AWP)