23:00

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel letztlich um 0,85 Prozent auf 32'920,46 Punkte und beendete die Woche mit einem Minus von 1,7 Prozent.

Erstmals seit gut fünf Wochen rutschte der Dow wieder unter die Marke von 33'000 Punkten - zeitweise bis auf 32'654 Punkte. Knapp über der exponentiellen 200-Tage-Linie - sie gilt bei Börsianern als ein Gradmesser für den längerfristigen Trend - fanden sich damit wieder Käufer. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 1,11 Prozent auf 3852,36 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,89 Prozent auf 11 243,72 Punkte. Er verlor auf Wochensicht rund 2,8 Prozent. Wachstumswerte gelten als besonders zinssensitiv.

Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank hatten in den vergangenen Tagen auf die Eindämmung der hohen Inflation mit weiteren entschlossenen Zinsschritten und eine Verkleinerung der wegen der Corona-Hilfen aufgeblähten Bilanzen gepocht. Das hatte die Investoren auf dem falschen Fuss erwischt, da zuvor Wirtschaftsdaten auf eine gewisse Entspannung bei der Inflation hingedeutet hatten. "Höhere Zinsen bedeuten schwächeres Wirtschaftswachstum", erklärt Volkswirt Greg Fuzesi von der US-Grossbank JPMorgan.

Denn: Steigen die Zinsen, halten sich Konsumenten und Häuslebauer zurück, die Nachfrage sinkt. Weniger Nachfrage bedeutet in der Regel weniger Preisdruck nach oben, eventuell sogar rückläufige Preise in einigen Bereichen. So lässt sich die zu hohe Inflation unter Kontrolle bringen, die langfristig noch schädlicher für die Wirtschaft sein könnte als eine vorübergehende Konjunkturdelle wegen rasch steigender Leitzinsen.

Die Aktien von Maxar Technologies konnten mit einem Kurssprung auf 51,93 US-Dollar ihren Vortagswert mehr als verdoppeln. Der Finanzinvestor Advent kauft den Satellitenhersteller und -betreiber für 53 Dollar je Aktie beziehungsweise 4 Milliarden Dollar.

Beim Softwareunternehmen Adobe freuten sich die Anteilseigner nach Zahlen über ein Plus von fast 3 Prozent und den Spitzenplatz im Nasdaq 100. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal übertraf trotz eines Rückgangs die Erwartungen. Zudem berichtete Adobe einen rund zehnprozentigen Umsatzanstieg. Mehrere Analysten hoben ihre Kursziele für die Aktie an.

Dahinter verteuerten sich die Aktien der Facebook-Mutter Meta um 2,8 Prozent, nachdem die US-Bank JPMorgan sie hochgestuft hatte und nun mit "Overweight" empfiehlt.

Dagegen zollten die Papiere des Impfstoffherstellers Moderna ihrer jüngsten Rally erneut Tribut: Nach den moderaten Vortagesverlusten ging es um 6,7 Prozent nach unten. Am Dienstag und Mittwoch waren sie dank positiver Studienergebnisse zu einer Kombi-Therapie aus einem Moderna-Krebsimpfstoff und dem Tumor-Arzneistoff Pembrolizumab von Merck & Co insgesamt um bis zu fast ein Drittel ihres Werts nach oben gesprungen.

Tesla-Aktien sackten um 4,7 Prozent auf 150,23 Dollar ab, und erreichten einige Cent tiefer ein weiteres Tief seit November 2020. Die zuvor gehypten Papiere des Elektroautobauers leiden schon eine Weile unter Sorgen über die Nachfrage und die Profitabilität. Hinzu kommt, dass Tesla-Chef Elon Musk aktuell durch seine neue Rolle als Eigentümer und Chef vom Kurznachrichtendienst Twitter abgelenkt scheint.

Musk hatte zudem zwischen dem 12. und 14. Dezember fast 22 Millionen Tesla-Aktien für insgesamt knapp 3,6 Milliarden Dollar verkauft. Es war bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass sich Musk von Tesla-Anteilen im Milliardenvolumen trennen musste, um den umstrittenen Twitter-Kauf zu finanzieren. Mit dem Minus vom Freitag sackte der Börsenwert Teslas in diesem Jahr bisher um fast 60 Prozent auf nur noch rund 475 Milliarden Euro ab. Wegen des Kursverfalls hatte Grossaktionär Musk in dieser Woche auch die Position als reichster Mensch der Welt an den LVMH-Grossaktionär Bernard Arnault verloren. Wie es im US-Wirtschaftsportal "Semafor" hiess, lässt Musk derzeit nach neuen Investoren für den übernommenen Kurznachrichtendienst suchen - zum Preis von 54,20 Dollar je Anteil, der er beim Kauf selbst bezahlt hatte.

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17:40

Der SMI notierte um 0,90 Prozent tiefer auf 10'782 Punkten. Im Wochenverlauf steuerte das Börsenbarometer damit auf ein Minus von 2,7 Prozent zu. Händler erklärten, die Aussicht auf anhaltende Zinserhöhungen der US-Notenbank, der Europäischen Zentralbank und der Schweizerischen Nationalbank habe den Anlegern erneut die Stimmung vermiest. Daneben hielt der grosse Verfall an den Terminmärkten die Marktteilnehmer auf Trab.

Vor allem bei Wachstumswerten gaben die Kurse nach. Die Aktien des Finanzinvestors Partners Group sackten um 3,5 Prozent ab. Der Hörgerätehersteller Sonova verlor 2,89 Prozent an Wert, der Computerzubehörhersteller Logitech 3,07 Prozent. Julius Bär ermässigten sich um 1,5 Prozent. Die Privatbank muss eine Schlüsselposition im Wachstumsmarkt Asien neu besetzen. Der Chef des Private Bankings in der Region Südostasien, Jason Moo, verlässt das Institut. Der einzige SMI-Wert mit Kursgewinnen war Roche (+0,17%). Ein EU-Ausschuss empfiehlt einen Einsatz von Hemlibra bei einer grösseren Gruppe von Bluter-Patienten.

Zum ausführlichen Tagesbericht geht es hier.

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16:10

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 eröffneten jeweils 0,1 Prozent tiefer bei 33'167 beziehungsweise 3891 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,4 Prozent auf 10'768 Zähler.

Die US-Notenbank Fed entschied sich bei ihrer jüngsten Sitzung zwar für ein gedrosseltes Zinserhöhungstempo. Sie betonte aber gleichzeitig, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei sei. Der Markt leide unter Nachwehen der Prognose, dass die Zinssätze 2023 die Fünf-Prozent-Marke überschreiten würden, sagte Andre Bakhos, Direktor bei der Fondsgesellschaft New Vines Capital. Dies wäre das höchste Zinsniveau seit 2007.

Bei den Einzelwerten legte die Facebook-Mutter Meta nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank JP Morgan 4,3 Prozent zu. Auch das Softwarehause Adobe gewann nach Quartalszahlen gut sechs Prozent.

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15:35

Der Dow Jones liegt 0,63 Prozent tiefer bei 32'992 Zähler. Der S&P500 verliert 0,58 Prozent auf 3873 Punkte. Der Nasdaq eröffnet 0,32 Prozent tiefer bei 10'775 Zählern.

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14:55

Der Broker IG taxiert den Leitindex Dow Jones Industrial 1,1 Prozent tiefer auf 32'823 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,6 Prozent im Minus auf 11'278 Punkte.

Mit dem drohenden dritten Verlusttag nacheinander winken für die beiden Indizes trotz der zuvor positiven Entwicklung Wochenverluste von knapp zwei beziehungsweise zweieinhalb Prozent. Vor allem der heftige Kursrutsch vom Donnerstag ist verantwortlich dafür, dass sich nun die zweite schwache Woche in Folge abzeichnet.

Bereits am Dienstag war die anfängliche Euphorie über einen stärker als erwarteten Inflationsrückgang in den USA geschwunden. Die US-Notenbank Fed, die am Mittwoch eine restriktivere Geldpolitik als erwartet ankündigte, gab dann endgültig den Spielverderber.+

Die Aussichten auf weitere Kursgewinne zum Jahresende hin schwänden, nachdem die grossen Notenbanken die Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen enttäuscht hätten, kommentierte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda.

Unternehmensnachrichten waren am Freitag zunächst eher rar. Die Aktien von Maxar Technologies konnten mit einem vorbörslichen Kurssprung auf 50,91 US-Dollar ihren Vortagswert mehr als verdoppeln. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge will der Finanzinvestor Advent den Satellitenhersteller und -betreiber übernehmen und bietet 53 Dollar je Aktie. Inklusive Schulden bewerte die Offerte Maxar mit insgesamt 6,4 Milliarden Dollar.

Beim Softwareunternehmen Adobe konnten sich die Anteilseigner nach Zahlen über ein vorbörsliches Plus von mehr als fünf Prozent freuen. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal übertraf trotz eines Rückgangs die Analystenerwartungen. Zudem berichtete Adobe einen rund zehnprozentigen Umsatzanstieg.

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13:05

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren tiefer: 

Dow Jones Futures: -1,09 Prozent
S&P 500 Futures: -1,13 Prozent
Nasdaq Futures: -0,74 Prozent

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Die Ölpreise haben am Freitag ihre Verluste bis zum Mittag deutlich ausgeweitet. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 79,17 US-Dollar. Das waren 2,04 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,87 Dollar auf 74,24 Dollar.

Marktbeobachter verwiesen auf jüngste geldpolitische Beschlüsse führender Notenbanken. So hatten die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) jeweils deutlich gemacht, die Zinsen im kommenden Jahr weiter erhöhen zu wollen. Dabei wurde signalisiert, dass die Zinsen stärker steigen könnten, als bisher an den Finanzmärkten erwartet wurde.

Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen belasteten den Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung. Am Ölmarkt wurde daher eine sinkende Nachfrage befürchtet, was die Ölpreise kurz vor dem Wochenende unter Druck gesetzt hat.

In der ersten Wochenhälfte waren die Ölpreise noch kräftig gestiegen, sodass sich trotz der aktuellen Kursverluste das für Europa wichtige Rohöl aus der Nordsee im Verlauf der Woche unterm Strich um etwa drei Dollar je Barrel verteuert hat.

Als Ursache für den Preisanstieg auf Wochensicht gelten das Embargo der Europäisches Union für russisches Öl und die Hoffnung, dass die Ölnachfrage in China nach Lockerungen der strikten Corona-Massnahmen steigen dürfte. Zudem hatte die Internationale Energieagentur (IEA) in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht davor gewarnt, dass die Ölpreise möglicherweise im kommenden Jahr als Folge der Sanktionen gegen Russland stark steigen könnten.

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11:30

Der SMI gibt um 0,7 Prozent nach auf 10'807 Punkte, nachdem er knapp behauptet in den Handel gestartet war. Auf Wochensicht zeichnet sich aktuell ein Minus von mehr als 2 Prozent ab. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und in dem die Gewichtung der Schwergewichte stärker gekappt ist, verliert 1,0 Prozent auf 1642 Punkte und der breite SPI 0,7 Prozent auf 13'802 Zähler.

Allerdings fallen die aktuellen Verluste moderater aus als am Vortag. Schuld an der insgesamt negativen Wochenbilanz sind vor allem die wichtigsten Notenbanken der Welt. Ein stärkerer Rückgang der US-Inflationszahlen hatten zu Wochenbeginn nämlich noch kurzzeitig für Hoffnung gesorgt. Doch ab Wochenmitte holten dann das Fed, die SNB, die EZB und die Bank of England mit Zinserhöhungen von jeweils 0,5 Prozentpunkten Investoren auf den Boden der Tatsachen zurück. Alle Notenbanken stellten dabei nicht nur weitere Zinsschritte im kommenden Jahr in Aussicht. Sie machten auch klar, dass die Zinsen länger höher bleiben werden.

Nur so meinen sie die anhaltend hohe Inflation bekämpfen zu können. Wie ein Portfolio-Manager zusammenfasst: "Die Märkte haben sich diese Woche vorschnell erholt: Die Inflation mag ihren Höhepunkt erreicht haben, bleibt aber beunruhigend hoch und bringt sowohl wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Herausforderungen mit sich." Tatsächlich hat vor allem die EZB mit ihren Aussagen über weitere Zinsschritte trotz der schwachen Wirtschaftsaussichten die Anleger verunsichert. In diesem Umfeld vermögen nicht einmal die etwas besser als erwartet ausgefallenen EU-Einkaufsmanager-Indizes die Investoren umzustimmen. Vielmehr ist mit einem turbulenten Wochenausklang zu rechnen, da am heutigen Hexensabbat Futures und Optionen auf Indizes wie auch Optionen auf einzelne Aktien verfallen.

Es sind denn auch die Kursgewinne von 0,7 Prozent bei Nestlé und 0,5 Prozent bei Roche, die den Leitindex vor noch grösseren Abgaben bewahren. Schwergewicht Nummer drei, Novartis, hinkt mit -0,2 Prozent etwas hinterher.

Das grösste Plus verzeichnen allerdings die Aktien der Credit Suisse, die sich um 0,9 Prozent auf 2,856 Franken verteuern. Damit zeichnet sich nach den zuletzt wieder deutlichen Kursverlusten eine vorsichtige Gegenbewegung ab. Laut Händlern hatte in den letzten Tagen die Kapitalerhöhung weiter nachgewirkt und den Druck auf den Kurs hoch gehalten. Im frühen Handel waren die Titel zunächst bis auf 2,838 Franken zurückgekommen. Damit rückt das zu Monatsbeginn erreichte Rekordtief von 2,654 Franken in Sichtweite.

Am Ende der Kurstafel sind erneut konjunktursensitive Titel wie Logitech, Temenos oder AMS Osram zu finden, die sich um bis zu 2,9 Prozent verbilligen.

Aber auch die beiden Uhrenhersteller Swatch (-2,0%) und Richemont (-1,1%) werden im grösseren Stil aus den Depots entfernt. Hier verweisen Marktteilnehmer auf die rasant steigenden Corona-Infektionszahlen in China, die verunsicherten.

Überdurchschnittliche Kursverluste von um die 2 Prozent verbuchen auch noch Partners Group, Givaudan oder Sonova. Nachrichten liegen zu diesen Titeln nicht vor.

In den hinteren Reihen hatten sich Bachem (-1,2%) zunächst gegen den Markttrend gestemmt und dank eines Milliarden-schweren Folgeauftrags Kursgewinne verbucht. Allerdings können sich die Papiere nun dem Markttrend nicht weiter entziehen.

Noch stärker geht es für andere Vertreter der Gesundheitsbranche abwärts. So geben Evolva, Tecan, HBM Healthcare, Idorsia oder Zur Rose zwischen 3,9 und 1,9 Prozent nach. Steigende Finanzierungskosten stellen gerade für die kleineren Biotechs ein Problem dar. Ausserdem erschwert das derzeitige Marktumfeld weitere Kapitalmassnahmen.

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10:15

In der Hoffnung auf sprudelnde Gewinne steigen Anleger bei Reedereien ein. Die Aktien der deutschen Reederei Hapag-Lloyd, des dänischen Branchenschwergewichts Moeller-Maersk und des japanischen Konkurrenten Nippon Yusen aus Japan steigen um bis zu zwei Prozent. Die Papiere chinesischer Rivalen wie SITC und Cosco gewinnen teilweise sogar knapp 14 Prozent. Genährt werden diese Spekulationen vom stärksten Anstieg des Baltic Dry Index seit September. Dieser spiegelt die Tagesmieten für Frachter wider.

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10:00

Dank der geplanten Verfilmung von "Warhammer 40'000" durch Amazon winkt den Aktien von Games Workshop der grösste Tagesgewinn seit drei Jahren. Sie steigen in London um gut 15 Prozent auf ein Zehn-Monats-Hoch von 8405 Pence. Durch den Deal hellten sie zuletzt eingetrübten Aussichten für die Entwicklung der Lizenzeinnahmen des Spiele-Herstellers auf, kommentiert Analyst Andrew Wade. Ausserdem könnte eine gestiegene Aufmerksamkeit den Spiele-Verkauf ankurbeln.

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09:35

Der SMI verliert 0,3 Prozent hinzu auf 10'845 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steht mit -0,6 Prozent bei 1'650 Punkten und der breite SPI wiederum verliert 0,3 Prozent auf 13'852 Zähler.

Am Vortag hatten vor allem die Aussagen der EZB nach der neuerlichen Zinserhöhung an den Märkten für Unsicherheit gesorgt und die Börsen auf Talfahrt geschickt. Neben der EZB hatten am gestrigen Donnerstag auch die SNB sowie die Bank of England Zinsschritte vollzogen. Bereits zur Wochenmitte hatte die US-Notenbank Fed im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation die Leitzinsen erhöht. Insgesamt haben die Notenbanken die Marktteilnehmer auf weitere Zinsschritte vorbereitet und deutlich gemacht, dass die Zinsen vorerst auch höher bleiben dürften.

Dies habe bei den Anlegern die Wirtschaftssorgen und konkret die Angst vor einer Rezession wieder in den Vordergrund gebracht. Auch die enttäuschenden US-Konjunkturdaten vom Vortag gossen entsprechend Öl in das Feuer. Zum Wochenschluss nun stehen noch Einkaufsmanagerindizes für Dezember auf der Agenda. Zudem steht der sogenannte Hexensabbat an, also der Verfall der Futures mit Fälligkeit Dezember sowie der Verfall der Optionen. "Dieser Verfall könnte heute traditionell noch für grössere Bewegungen im Markt sorgen", heisst es in einem Kommentar.

Die grössten Gewinne verbuchen dabei die Anteilsscheine des Schwergewichts Nestlé mit +0,5 Prozent. Zusammen mit den Kursgewinnen von Roche (+0,4 Prozent) stützen die beiden Titel denn auch den Gesamtmarkt massgeblich.

Dagegen setzen Wachstumswerte wie Logitech, Straumann und AMS Osram mit Abgaben von jeweils mindestens 1 Prozent die schwache Vortagesperformance fort.

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09:05

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt 0,2 Prozent auf 10'902 Punkte auf.

Am Vortag war der Leitindex SMI wegen Zinssorgen stark unter Druck gekommen. Die Vorgaben aus Übersee sprechen eher für weitere Abgaben. So hat die Wall Street am Donnerstag nicht zuletzt wegen schwacher Detailhandelsumsätze klar im Minus geschlossen und auch in Asien überwiegen zum Wochenschluss die negativen Vorzeichen.

Nach dem Fed am Mittwochabend haben auch am gestrigen Donnerstag zahlreiche Notenbanken inklusive der Schweizerischen Nationalbank die Leitzinsen angehoben und die Märkte auf weitere Schritte sowie anhaltend höhere Zinsen vorbereitet. Vor allem die EZB sei dabei die grosse Überraschung in dieser zu Ende gehenden Woche gewesen, kommentiert eine Händlerin. So machte Präsidentin Christine Lagarde alle Hoffnungen zunichte, dass die EZB bei ihren Zinserhöhungen die nachlassende Konjunktur und die Rezession berücksichtigen würde. Stattdessen erklärte sie, dass die Zinssätze in der Eurozone in den nächsten Sitzungen weiterhin "stetig und deutlich" steigen werden. "Noch nie hat ein Zentralbanker eine solche 'Forward Guidance' gegeben." Sie habe die Idee der Anpassungen von Sitzung zu Sitzung mit Füssen getreten.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,09 Prozent höher geschätzt. Alle SMI-Titel befinden sich in der Gewinnzone. Die UBS (+0,15 Prozent) verzeichnet das grösste vorbörsliche Kursplus.

Der breite Markt steht vorbörslich ebenfalls 0,12 Prozent höher. Deutlich höhergestellt ist Bachem (+2,1 Prozent). Das Biochemie-Unternehmen sorgt für die Zukunft vor. So habe die Gruppe einen Folgeauftrag für die Lieferung grosser Mengen von Peptiden unterzeichnet, wie sie am Freitag mitteilte.

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07:55

Dank der Aussicht auf eine Sonderdividende steigen weitere Anleger bei Volkswagen ein. Die Aktien des Autobauers steigen am Freitag vorbörslich um 1,3 Prozent. Im Tagesverlauf stimmen die Aktionäre über eine Ausschüttung eines Teils der Einnahmen aus dem Börsengang der Sportwagen-Tochter Porsche AG ab. Die Titel des VW-Grossaktionärs Porsche SE gewinnen vorbörslich 0,7 Prozent.

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07:30

Der Euro ist am Freitag gegenüber dem US-Dollar leicht gestiegen. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0652 US-Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend.

Zum Franken ist der US-Dollar ebenfalls etwas zurückgekommen seit dem Vorabend. Entsprechend geht das Paar aktuell zu 0,9268 um. Das Euro/Franken-Paar hat sich dagegen bei einem Stand von 0,9868 seit Donnerstagabend kaum von der Stelle gerührt.

Seine starken Kursgewinne vom Vortag kann der Euro nicht halten. Am Donnerstag hatte die EZB weiter steigende Leitzinsen für das kommende Jahr signalisiert. Die Hinweise deuten darauf hin, dass die Notenbank die Zinsen stärker erhöhen wird, als bisher am Markt erwartet worden war. Das hatte den Kurs des Euro zeitweise bis auch 1,0735 Dollar steigen lassen und damit auf den höchsten Stand seit Juni. Zum Franken war der Euro bis auf 0,9916 gestiegen.

Im weiteren Handelsverlauf richtet sich das Interesse der Anleger wieder stärker auf Konjunkturdaten aus der Eurozone, die für Impulse am Devisenmarkt sorgen könnten. Auf dem Programm stehen Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager im Dezember, die am Markt stark beachtet werden.

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07:25

Zum grossen Verfall an den Terminmärkten wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Freitag kaum verändert starten. Am Donnerstag hatte er wegen gedämpfter Hoffnungen auf Zinssenkungen im kommenden Jahr 3,3 Prozent tiefer bei 13'986,23 Punkten geschlossen. Das war der grösste Tagesverlust seit einem halben Jahr.

Im Tagesverlauf steht die halbjährliche Prognose der Bundesbank zu Wirtschaftswachstum und Inflation an. Noch im Juni hatte die deutsche Notenbank für 2022 ein Wachstum von 1,9 Prozent und eine Inflation von 7,1 Prozent prognostiziert. Volkswirte halten es für möglich, dass sie nun ihre Prognose für die Wirtschaftsleistung 2022 erneut herunterschrauben und die Vorhersage für die Inflation abermals anheben wird. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Prognosen für die Euro-Zone ebenfalls korrigiert.

Bei den Unternehmen stimmen Volkswagen-Aktionäre über die Sonderdividende aus dem Börsengang der Porsche AG ab. Mit einer Ausschüttung von 19,06 Euro je Aktie reicht der Wolfsburger Autobauer wie versprochen 49 Prozent der Einnahmen aus der erfolgreichen Emission der Sportwagen-Tochter weiter. Ausserdem laufen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien aus. Zum sogenannten Hexensabbat schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

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06:55

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien:

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,37 Prozent tiefer.

Die Volatilität am Schweizer Aktienmarkt ist durchschnittlich. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Freitag in einer Schwankungsbreite von 0,80 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 87 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 10'880,14 Punkten. Der VSMI ist am Donnerstag um 4,5 Prozent auf 15,34 Punkte gestiegen.

Die Aussicht auf eine noch für längere Zeit restriktive Geldpolitik belastet die Börsen weltweit. Die US-Börse hat am Donnerstagabend ihre am Vortag begonnene Talfahrt fortgesetzt und erneut tief im Minus geschlossen. Dabei hat der Leitindex Dow Jones seine Verluste nach dem europäischen Börsenschluss allerdings nur noch leicht ausgeweitet.

Die Zinsentscheide der vergangenen Tage der Notenbanken der USA, Europas oder auch der Schweiz waren zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Allerdings blieben die erhofften Signale der Notenbanker aus, dass die Zinsen bald ihren Höhepunkt erreichen dürften. Nach dem Fed stellten am Donnerstag auch die Europäische Zentralbank und die britische Notenbank weitere Anhebungen der Leitzinsen in Aussicht und auch in der Schweiz dürfte der aktuelle Zinszyklus noch nicht an seinem Ende angekommen sein.

Nicht für eine Verbesserung der Stimmung sorgten am Donnerstag auch schwache Wirtschaftsdaten aus den USA. So bildeten sich etwa im November die Detailhandelsumsätze in den USA so stark zurück, wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Auch die Stimmung in der US-Industrie trübte sich laut dem neuesten "Empire-State-Index" deutlich ein. Die US-Wirtschaft scheine angesichts der höheren Zinsen bereits deutlich an Schwung verloren zu haben, kommentierte der Chefökonom eines US-Finanzunternehmens.

Am heutigen Freitag werden nun in der EU und den USA noch die neuen Einkaufsmanagerindizes Hinweise auf die Stimmung in der Wirtschaft geben. Hierzulande können die Investoren durchatmen: Die Agenda für den heutigen Tag ist vollständig leer.

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05:55

Die Börse in Tokio hat sich am Freitag zunächst schwächer gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 1,5 Prozent tiefer bei 27'621 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 0,7 Prozent und liegt bei 1959 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt unverändert. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 0,1 Prozent.

Die asiatischen Aktien sind den zweiten Tag in Folge gefallen und steuerten auf die schlechteste Woche seit zwei Monaten zu. Zentralbanken in Europa, Großbritannien, der Schweiz, Dänemark, Norwegen, Mexiko und Taiwan hatten die Zinsen angehoben, nachdem die USA dies am Mittwoch getan hatten. Weitere Erhöhungen für das nächste Jahr wurden angekündigt. "Die Zentralbanken sind kämpferisch und wollen weiter die Zinsen erhöhen", sagte Alvin Tan, Asien-Währungsstratege bei RBC Capital Markets in Singapur. "Es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen den Zentralbanken, die forcierter sind als der Markt es erwartet hat. Diese Dichotomie wurde in den letzten 48 Stunden sowohl von der Fed als auch von der Europäischen Zentralbank bestätigt."

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05:50

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,4 Prozent auf 137,23 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,9654 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9266 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0647 Dollar und notierte kaum verändert bei 0,9866 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,3 Prozent auf 1,2206 Dollar

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Die Ankündigung einer überraschend restriktiven künftigen US-Geldpolitik hat die New Yorker Börsen auch am Donnerstag belastet. Der Leitindex Dow Jones Industrial büsste zum Schluss 2,25 Prozent auf 33 202,22 Punkte ein, womit sich die Abwärtsdynamik verschärfte. Im Handelsverlauf war er nur knapp an der Marke von 33 000 Punkten vorbeigeschrammt, unter der er zuletzt vor rund fünf Wochen notiert hatte.

Auch die anderen wichtigen Aktienindizes beschleunigten ihre schwache Vortagsentwicklung: Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich 2,49 Prozent tiefer bei 3895,75 Punkten. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 , der viele besonders zinssensible Werte aus dem Technologiesektor enthält, ging es letztlich um 3,37 Prozent auf 11 345,22 Punkte bergab. Eine Reihe eher schwacher US-Konjunkturdaten hatte zwar keinen erkennbaren Einfluss auf die Kurse. Sie deuten aber laut Marktbeobachter Andreas Lipkow auf eine deutliche Konjunkturabkühlung der weltgrössten Volkswirtschaft hin.

Am Dienstag war der Dow nach einem stärker als erwarteten Inflationsrückgang zunächst auf das höchste Niveau seit April gesprungen. Die Hoffnung, dass die Fed die Zügel bald locker lässt, hatte aber noch am selben Tag einer gewissen Ernüchterung Platz gemacht - zu Recht, wie sich am Mittwoch nach dem Fed-Zinsentscheid zeigte. Die US-Währungshüter erhöhten zwar nach vier Sitzungen mit jeweils 0,75 Prozentpunkten den Leitzins diesmal erwartungsgemäss nur um 0,5 Punkte. Das erhoffte Signal auf einen baldigen Höhepunkt der Zinsen blieb jedoch aus.

"Die Fed hat trotz zurückgehender Inflation und Rezessionsrisiken nicht die Absicht, die Zinswende auslaufen zu lassen", fasste Analyst Ricardo Evangelista von ActivTrades die Kernaussage von Fed-Chef Jerome Powell zusammen. "Die Zinsen werden 2023 weiter steigen und noch länger hoch bleiben als gedacht". Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die britische Notenbank stellten am Donnerstag nach erwartungsgemässen Zinserhöhungen weitere Anhebungen in Aussicht.

Am US-Aktienmarkt büssten die Papiere von Novavax bei einem Schlusskurs von 11,32 US-Dollar mehr als ein Drittel ihres Werts ein. Sie markierten damit den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Der Impfstoffhersteller sorgte mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung für schlechte Laune. Zudem halbierte die britische Regierung ihre bereits mehrfach angepasste Bestellung für den Corona-Impfstoff Nuvaxovid. Novavax muss einen Teil der erhaltenen Vorauszahlungen zurückerstatten. Im Zuge der Pandemie waren die Aktien zeitweise bis auf gut 330 Dollar nach oben geschossen.

Schlusslicht im Nasdaq 100 war am Donnerstag der Videostreamingdienst Netflix mit einem Kursrutsch von über achteinhalb Prozent. Hier belastete ein Bericht des Tech-Portals "Digiday", dem zufolge ein neues Abonnementmodell mit Werbung bisher nicht die den Werbekunden versprochenen Zuschauerzahlen erreicht.

Die zum Handelsende rund ein halbes Prozent festeren Aktien des Elektroautobauers Tesla konnten sich nach einem weiteren Tief seit November 2020 immerhin etwas stabilisieren. Seit Jahresbeginn steht ein Wertverlust von 55 Prozent zu Buche, was einen der hinteren Plätze im Tech-Auswahlindex bedeutet. Unternehmenschef Elon Musk, der unter anderem infolge der Übernahme des Kursnachrichtendienstes Twitter wohl seinen Status als reichster Mensch der Welt verloren hat, verkaufte zwischen dem 12. und 14. Dezember weitere Aktien. Es war bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass sich Musk von Tesla-Anteilen im Milliardenvolumen trennen musste, um den umstrittenen Twitter-Kauf zu finanzieren.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)