11:40

Der Leitindex SMI notiert 0,37 Prozent höher bei 11'910,55 Punkten und damit rund 50 Zähler unter dem Tageshoch. Er verdankt dies vor allem klar anziehenden Novartis-Papieren, die von guten Studiendaten profitieren.

Abgesehen davon ist das Bild durchzogen. Positive US-Vorgaben und Hoffnungen auf ein Ende des Ukraine-Krieges treffen auf Zollängste. An anderen europäischen Handelsplätzen sorgt dies denn auch für ein anderes Bild als hierzulande, so geben zum Beispiel der deutsche Dax und der französische CAC 40 nach. Generell ist am Markt laut Börsianers eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Denn am Dienstag steht in den USA mit den Inflationszahlen ein eigentlicher Test der dortigen Zinssenkungsfantasien an.

Dass sich der Schweizer Aktienmarkt in der letzten Woche und auch am heutigen Montag trotz der hohen US-Zölle so gut hält, sorgt für Gesprächsstoff. «Fundamental ist das gerechtfertigt, emotional doch einigermassen überraschend», schreibt etwas Thomas Stucki, CIO der St. Galler Kantonalbank. Er betont denn auch, dass die Stimmung in den nächsten Wochen umschlagen könnte. Seiner Meinung nach lohnt es sich daher, das Depot bezüglich der Sensitivität der Unternehmen hinsichtlich des direkten und indirekten Handels mit den USA zu überprüfen. «Nur auf Luxus- und Uhrentitel zu setzen, ist mutig», so der Experte.

Klarer Gewinner im SMI sind die schwergewichtigen Novartis, die um 2,2 Prozent anspringen und damit praktisch im Alleingang für den SMI-Anstieg verantwortlich sind. Der Pharmakonzern kann einen Forschungserfolg verbuchen. Er hat mit seinem Kandidaten Ianalumab in zwei zulassungsrelevanten Studien die gesteckten Ziele in der Behandlung des Sjögren-Syndroms erreicht. Laut Analysten hat das Medikament Blockbuster-Potenzial. Es ist die Rede von einem Spitzenumsatz von bis zu fünf Milliarden US-Dollar.

Dahinter legt mit Swiss Re nur noch ein Titel 1 Prozent zu. Das Unternehmen wird am Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegen. Am vergangenen Freitag hatte die Aktie nach den Zahlen von Munich Re noch deutlich Federn lassen müssen.

Relativ deutlich im Plus sind dahinter Amrize (+0,8 Prozent), die sich damit weiter vom Kurssturz vom Donnerstag nach der Zahlenvorlage erholen. Dieser Absturz sei wohl im Ausmass übertrieben gewesen, meinen Börsianer nun. Denn es sei mehr als fraglich, ob sich die US-Baukonjunktur so stark wie zum Teil befürchtet eintrübe.

Bei den grössten Gewinnern eingereiht haben sich ausserdem Julius Bär, SGS und Swisscom mit Avancen zwischen 0,6 und 0,8 Prozent. Für Swisscom sind nach den Zahlen von letzter Woche weitere positive Analystenkommentare eingetroffen.

Gut halten sich ausserdem die beiden anderen Schwergewichte. So legen Nestlé um 0,4 Prozent und Roche GS um 0,1 Prozent zu.

Die Verliererliste wird aktuell von SIG angeführt, die 1,1 Prozent einbüssen. Dahinter erleiden ABB mit -1 Prozent die grössten Einbussen, und auch andere Zykliker wie Geberit, Sika und Holcim geben leicht nach.

Bei den Verlierern sind auch UBS (-0,3 Prozent) anzutreffen, die in der Vorwoche noch von Gerüchten profitiert hatten. Diese hatten besagt, dass die Eigenkapitalregulierung nun womöglich weniger drastisch ausfalle - weil die Schweiz wegen der hohen US-Zölle nicht auch noch einen Wegzug der grössten Bank riskieren könne.

Am breiten Markt sind Aryzta nach Zahlen sehr volatil, aktuell notieren sie leicht im Plus (+0,8 Prozent).

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11:15

Das für Freitag geplante Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin lockt Anleger an den Moskauer Aktienmarkt. Der dortige Leitindex steigt um knapp zwei Prozent und notiert mit 2979 Punkten auf dem höchsten Stand seit mehr als drei Monaten. Investoren hofften auf eine Annährung zwischen den USA und Russland sowie eine Lösung für den Ukraine-Konflikt, sagt Analyst Alexej Antonow vom Brokerhaus Alor.

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11:00

Ermutigende Testergebnisse eines Medikaments gegen das Sjögren-Syndrom geben Novartis Auftrieb. Die Aktien der Pharmafirma steigen um 2,5 Prozent. Das Mittel zur Behandlung dieser Autoimmun-Krankheit hat den Angaben zufolge in den Phase-III-Tests das vorgegebene Ziel erreicht. Jedoch lasse sich die Effektivität erst nach Veröffentlichung der detaillierten Ergebnisse beurteilen, geben die Analysten der Investmentbank Jefferies zu bedenken.

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10:50

Die Deutsche Bank hat das Kursziel von OC Oerlikon auf 4,00 von 4,30 Franken reduziert. Am Montagmorgen verliert der Titel bis um 10.45 Uhr 1,6 Prozent auf 3,12 Franken. DasUnternehmen beobachtet angesichts des aktuellen Handelskonflikts und des schwachen industriellen Umfelds in der EU eine zunehmende Zurückhaltung, schreibt der Analyst der Deutschen Bank in einer Kundennotiz. Die Entwicklung der Endmärkte bleibt insbesondere in der allgemeinen Industrie, der Werkzeugindustrie, im Luxussegment sowie in der Automobil- und Personalbranche herausfordernd.

Oerlikon habe verschiedene Massnahmen eingeleitet, um dem aktuellen Marktrückgang zu begegnen, darunter eine Portfoliooptimierung, die zu Wertminderungen bei F&E-Projekten und bestimmten Vermögenswerten führte. Darüber hinaus wird Oerlikon weitere strukturelle Kostensenkungsmaßnahmen ergreifen, um den Betrieb zu optimieren und die Rentabilität zu verbessern. Insgesamt sind die Nachrichten eher ernüchternd, da die kurzfristigen Aussichten weiterhin weitgehend von einer Lockerung der Handelspolitik und einer Erholung der Endmarktentwicklung abhängen, so das Urteil des Experten der Deutschen Bank

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09:44

Eine geplante Kapitalerhöhung brockt Orsted den grössten Kurssturz seit fast zwei Jahren ein. Die Aktien des Windkraftanlagen-Betreibers fallen in Kopenhagen um gut 24 Prozent auf 234 Kronen, den niedrigsten Stand seit fast neun Jahren. Das Unternehmen, an dem der dänische Staat 50,1 Prozent hält, will umgerechnet rund acht Milliarden Euro einsammeln. Das entspricht in etwa der Hälfte des bisherigen Börsenwerts. Im Sog von Orsted fallen die Titel der Windkraftanlagen-Bauer Nordex und Vestas um bis zu 4,4 Prozent.

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09:35

Der Schweizer Aktienmarkt ist mit klaren Gewinnen in die neue Woche gestartet, und der Leitindex SMI hat in der Folge die Marke von 11'900 Punkten geknackt. Rückenwind geben positive US-Vorgaben vom Freitagabend. «Der US-Aktienmarkt profitiert derzeit von Zinssenkungsfantasien», meinte ein Experte dazu. Diese würden dann aber am Dienstag mit der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten getestet. Diese gelten als Börsen-Hauptereignis der Woche. Stützend wirken laut Händlern ausserdem Hoffnungen auf eine Beendigung des Ukraine-Krieges.

Über allem schwebt nach wie vor auch die Zollthematik - eine rasche Einigung ist dabei nicht zu erwarten, wie der US-Finanzminister in einem Interview andeutete. Derweil geht die Unternehmens-Berichterstattung zum ersten Halbjahr weiter. Noch einmal gut 20 an der Schweizer Börse kotierte Unternehmen werden im Wochenverlauf ihr Semester-Ergebnis präsentieren und wohl auch einen Ausblick darüber geben, wie sich der US-Zoll von 39 Prozent für Schweizer Exporte in die USA auf ihr Geschäft auswirken wird.

Der Leitindex SMI notiert kurz nach 9.25 Uhr 0,61 Prozent höher bei 11'938,30 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, steigt um 0,51 Prozent auf 1992,00 und der breite SPI um 0,62 Prozent auf 16'669,15 Zähler. 22 der 31 SLI-Titel notieren im Plus.

Eine Stütze für den Gesamtmarkt sind die schwergewichtigen Novartis, die um 2,1 Prozent anspringen und damit für gut die Hälfte des SMI-Anstiegs verantwortlich sind. Der Pharmakonzern kann einen Forschungserfolg verbuchen. Er hat mit seinem Kandidaten Ianalumab in zwei zulassungsrelevanten Studien die gesteckten Ziele in der Behandlung des Sjögren-Syndroms erreicht. Laut Analysten hat das Medikament Blockbuster-Potenzial.

Dahinter legen mit VAT (+1,1 Prozent) und Straumann (+1,0 Prozent) zwei weitere Blue Chips um 1 Prozent oder mehr zu. VAT profitieren von starken Nasdaq-Vorgaben. Bei Straumann dürften sich die Investoren im Vorfeld der Halbjahreszahlen, die am Mittwoch anstehen, positionieren. ABB verlieren 0,5 Prozent. 

Relativ gut schlagen sich auch die Uhrenwerte Richemont und Swatch, die um je 0,9 Prozent anziehen.

Die kurze SLI-Verliererliste wird von Logitech (-0,3 Prozent) angeführt, dahinter folgen Lonza und Adecco (je -0,2 Prozent)

Am breiten Markt sind Aryzta nach Zahlen volatil, aktuell notieren sie im Plus (+1,3 Prozent).

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09:27

Spekulationen auf ein Ende der Kämpfe in der Ukraine dämpfen die Nachfrage nach Gold und Erdöl. Das Edelmetall verbilligt sich um ein knappes Prozent auf 3'368 Dollar je Feinunze und die Öl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,7 Prozent auf 66,16 Dollar je Barrel. Sollte das für Freitag geplante Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin keine Fortschritte bringen, könne die Stimmung aber schnell kippen und eine erneute Kursrally auslösen, erklärt Sugandha Sachdeva, Gründer des Research-Hauses SS WealthStreet.

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09:19

Neue Kursziele und Ratings für Schweizer Aktien: 

Amrize: Research Partners senkt das Kursziel auf 50 von 55 Fr., Einstufung weiter Kaufen. 

Comet: Research Partners streicht Kursziel zusammen auf 240 (320) Fr., hält aber an Kaufempfehlung fest. 

Galenica: Octavian erhöht das Kursziel auf 85 von 82 Fr. und belässt Einstufung auf Hold.

GlencoreGoldman Sachs senkt das Rating auf Neutral von Buy, reduziert das Kursziel auf 3,10 von 3,30 GBP.

Mobimo: Vontobel erhöht Kursziel auf 323 (318) Fr., Einstufung unverändert mit Hold.

Oerlikon: Deutsche Bank senkt Kursziel auf 4,00 (4,30) Fr., Rating Hold bestätigt. 

R&S: UBS erhöht Kursziel auf 45 (36) Fr., Rating weiterhin Buy. 

Swatch Group: Royal Bank of Canada senkt Kursziel auf 120 (130) Fr., weiterhin eingestuft mit Underperform.

Sandoz: Octavian erhöht Kursziel auf 52 (46) Fr., bleibt bei Rating Buy.

Swisscom: CFRA erhöht Kursziel auf 580 (550) Fr., weiter mit Rating Hold.

Swisscom: Julius Bär bleibt bei Hold und erhöht Kursziel auf 580 (540) Fr. 

Temenos: Goldman Sachs erhöht Kursziel auf 74 (65) Fr., Einstufung wie bisher Neutral. 

U-blox: Research Partners erhöht Kursziel auf 97 (92) Fr., bleibt bei Halten.

Zurich: DZ Bank senkt das Rating auf Verkaufen von Kaufen, Kursziel neu 505 von 655 Fr.

Zurich: Keefe, Bruyette & Woods senkt das Kursziel auf 475 von 505 Fr, Einstufung weiiterhin Underperform.

Zurich: Vontobel senkt auf 601 (616) Fr., Rating weiterhin Hold.

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09:07

Der Swiss Market Index (SMI) zieht in der Eröffnung 0,6 Prozent an. ABB geben als einziger Titel etwas nach und verlieren 0,2 Prozent. Auf der Gewinnerseite überzeugen Novartis mit einem Plus von 2,0 Prozent. Sonova, Amrize, Richemont und Sika legen ebenfalls mehr als 0,7 Prozent zu. 

Bei den Small und Mid Caps verlieren Aryzta nach vorbörslichen Gewinne 2,21 Prozent. Angeführt werden die Verlieren von Sensirion mit -3,7 Prozent. Erfreulich verläuft die Kursentwicklung dagegen bei Also (+1,9 Prozent), Ascom (+2,6 Prozent und Vaudoise Assurance (+1,7 Prozent). 

08:06

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär 0,59 Prozent höher gestellt. Alle 21 SMI-Titel notieren im Plus. Logitech und Novartis nach Studienergebnissen legen überdurchschnittlich um mehr als 1,0 Prozent zu. Alle anderen Titel stehen mit Aufschlägen von 0,5 Prozent da. 

Bei den Mid Caps stechen AMS (+1,0 Prozent) und Aryzta (+2,0 Prozent) nach Zahlen sowie Comet, Inficon, U-Blox sowie VAT (je +1,0 Prozent) heraus. Temenos ziehen um 1,5 Prozent an. Einzig Vontobel kommt nicht vom Fleck und notieren unverändert. 

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06:15

Der Swiss Market Index wird bei der IG Bank 0,28 Prozenthöher indiziert. In der letzten Woche hatte der Schweizer Leitindex 0,3 Prozent dazugewonnen.

Die Futures auf dem Dow Jones und dem Nasdaq steigen je rund 0,2 Prozent.

Im Fokus der Anleger stehen jedoch die am Dienstag erwarteten US-Inflationsdaten, die den weiteren Kurs für den Dollar und die Anleihemärkte vorgeben dürften. Zudem blicken die Investoren auf geopolitische Ereignisse wie eine am Dienstag auslaufende US-Zollfrist für China und ein für Freitag geplantes Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Analysten erwarten, dass die Kernrate der US-Verbraucherpreise um 0,3 Prozent steigt und die Jahresrate damit auf 3,0 Prozent klettert. «Die Tonlage der Fed hat sich geändert», sagte Bruce Kasman, Chefökonom bei JPMorgan. «Wir gehen nun davon aus, dass die Fed ihren Lockerungszyklus im September wieder aufnehmen wird.» An den Märkten wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September mit rund 90 Prozent eingepreist.

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06:00

An den asiatischen Börsen herrscht zum Wochenauftakt eine vorsichtige Zuversicht, gestützt von guten Unternehmensergebnissen aus dem Technologiesektor. Der Leitindex an der Shanghaier Börse gewann 0,2 Prozent auf 3.643,61 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,4 Prozent auf 4.120,98 Punkte. An der japanischen Börse wurde dagegen wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Für Unsicherheit sorgte ein Bericht der «Financial Times», demzufolge die Tech-Konzerne Nvidia und AMD der US-Regierung 15 Prozent ihrer Einnahmen aus Chip-Verkäufen in China überlassen wollen, um im Gegenzug Exportlizenzen zu erhalten.

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05:45

Die Ölpreise geben zu Wochenbeginn nach und setzen damit ihren Abwärtstrend fort. Händler verweisen auf die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine sowie Sorgen über die Auswirkungen neuer US-Zölle. Der Blick der Anleger richtet sich zudem auf die US-Inflationsdaten am Dienstag. «Ein schwächer als erwarteter Preisauftrieb würde die Erwartungen auf frühere und deutlichere Zinssenkungen der Fed beflügeln», sagte IG-Marktanalyst Tony Sycamore. «Ein stärkerer Anstieg würde dagegen die Sorgen vor einer Stagflation schüren.» Bereits in der vergangenen Woche hatten die Ölpreise mehr als vier Prozent verloren.

Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,5 Prozent auf 66,26 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 0,6 Prozent schwächer bei 63,51 Dollar.

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05:00

Im asiatischen Devisenhandel verlor der Dollar 0,1 Prozent auf 147,52 Yen und legte leicht auf 7,1824 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,8067 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1666 Dollar und zog leicht auf 0,9413 Franken an.

(cash/Reuters/AWP)