17:30
Die Senkung der US-Bonitätsnote durch die Ratingagentur Moody's verunsichert die Anleger in der Schweiz zum Wochenauftakt und macht sie zurückhaltend. Aus Sorge um die wachsende Verschuldung der weltgrössten Volkswirtschaft fassen sie Aktien nur mit spitzen Fingern an. Moody's hat am Freitagabend den Vereinigten Staaten die Einstufung als Top-Schuldner entzogen. Der Standardwerteindex SMI notiert am Montag zum Handelsschluss 0,2 Prozent höher bei 12'357 Punkten.
Zu den grössten Verlierern gehören Unternehmen mit einem stark konjunkturabhängigen Geschäft. Der Elektrotechnikkonzern ABB verliert 0,2 Prozent an Wert und der Finanzinvestor Partners Group 0,6 Prozent. Beim Augenheilkonzern Alcon halten die Abgaben nach der jüngst gesenkten Gewinnprognose an; die Aktien sinken um weitere 1,1 Prozent. Grösster SMI-Verlierer ist Holcim: Allerdings ist der Kursrutsch um 2,6 Prozent überwiegend der Auszahlung der Dividende geschuldet.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.
+++
17:05
Der US-Dollar bleibt am Montag nach der Herabstufung der Bonität der USA durch die Ratingagentur Moody's unter Druck. Zwar hat sich der Greenback im Laufe des Tages ein wenig von den Tiefstkursen lösen können, im Vergleich zum Freitag notiert er aber noch immer klar schwächer. Dabei neigt die US-Devise seit Wochen zu einer gewissen Schwäche.
Am späten Montagnachmittag kostet der Dollar 0,8334 Franken nach 0,8361 am Morgen und 0,8390 Franken am Freitagabend. Auch zum Euro ist der Dollar zurückgekommen: So kostet ein Euro aktuell 1,1248 Dollar nach tieferen 1,1185 am Morgen und 1,1154 Dollar am Freitagabend. Derweil präsentiert sich der Euro zum Franken etwas fester und wird aktuell zu 0,9373 Franken gehandelt. Am Morgen waren es 0,9354 und damit etwas gleich viel wie zum Vorwochenschluss.
+++
16:00
Die US-Börsen reagieren verschnupft auf den Verlust der Top-Bonität des Landes. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 geben zur Eröffnung am Montag jeweils rund ein Prozent auf 42'349 beziehungsweise 5'896 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verliert zum Handelsauftakt 1,4 Prozent auf 18'946 Zähler.
Als letzte der drei grossen US-Ratingagenturen hat Moody's am Freitagabend die Kreditwürdigkeit der USA von «Aaa» auf «Aa1» herabgestuft und damit den USA die Top-Bonität entzogen. Die Experten verwiesen auf Bedenken wegen des wachsenden Schuldenbergs. Verstärkt wurden die Sorgen durch das umfassende Steuersenkungsgesetz von US-Präsident Donald Trump, das eine weitere Hürde genommen hat. «Angesichts von Trumps Versprechen, die Steuern zu senken, besteht die Befürchtung, dass sich die Situation weiter verschlechtern könnte», sagt Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. «Die Auswirkungen von Trumps unberechenbarer Politik führen dazu, dass wieder Vorsicht einkehrt und die Begeisterung der letzten Wochen gedämpft wird.»
Unter Druck geraten etwa Chip-Aktien. Advanced Micro Devices und Nvidia geben jeweils rund zwei Prozent nach; die Titel von Intel verlieren knapp drei Prozent. Der Elektroautobauer Tesla büsst 4,5 Prozent ein. Die Aussicht auf eine Übernahme lässt dagegen die Anteilsscheine von TXNM Energy um rund acht Prozent nach oben schiessen. Die Investmentgesellschaft Blackstone will für 11,5 Milliarden Dollar inklusive Schulden den US-Versorger übernehmen. Die Bar-Offerte von 61,25 Dollar je Aktie liegt LSEG-Daten zufolge fast 15 Prozent über der letzten Notierung.
+++
15:30
+++
15:00
Der Broker IG taxiert den Leitindex Dow Jones Industrial mit 0,6 Prozent im Minus bei 42'399 Punkten. Der technologielastige Nasdaq 100 wird 1,5 Prozent im Minus erwartet.
Die USA verloren mit Moody's auch bei der letzten grossen Ratingagentur die Spitzennote für die Bonität. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung.
«Die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten war längst überfällig», schrieb Dirk Chlench, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Die Vereinigten Staaten verzeichneten trotz guter Konjunktur Jahr für Jahr hohe Finanzierungsdefizite. Die Staatsschulden (Gesamtstaat) seien mittlerweile auf rund 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geklettert und Besserung sei nicht in Sicht.
US-Präsident Donald Trump versuche dieser Tage, ein umfassendes Steuergesetz durch den US-Kongress zu bringen, fuhr Chlench fort. Sollte ihm dies gelingen, dürfte es die US-Staatsverschuldung um einige Billionen US-Dollar weiter in die Höhe treiben. Diesen besorgniserregenden Fiskalzahlen stünden die Grösse, die Widerstandsfähigkeit und die Dynamik der US-Wirtschaft entgegen.
Mit dem Schritt von Moody's könnte es für die USA etwas teurer werden, sich Geld auf dem Kapitalmarkt über Staatsanleihen zu besorgen. Die Renditen an den internationalen Anleihenmärkten zogen an, was prinzipiell die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren schmälert.
Anteilscheine von Technologieunternehmen leiden besonders unter dem Renditeanstieg, denn höhere Zinsen drücken aus heutiger Sicht den Wert der erwarteten Gewinne der oft stark wachsenden Unternehmen. In New York mussten im vorbörslichen Handel die sogenannten «Magnificent 7», also die besonders beachteten US-Techwerte, teils deutliche Verluste hinnehmen. So büssten Tesla fast vier Prozent ein.
Für die Papiere von Reddit ging es nach einer Abstufung durch die Bank Wells Fargo um mehr als sieben Prozent nach unten. Die Analysten verwiesen auf die Konkurrenz durch Google . Der Suchmaschinenbetreiber setze «aggressiver» KI-Funktionen ein, was der Online-Plattform schaden könnte.
+++
13:30
Eine Zulassung für Novavax' Covid-19-Impfstoff in den USA beschert der Aktie einen Kurssprung. Die Papiere des US-Biotechunternehmens schiessen im vorbörslichen Handel an der Wall Street um fast 16 Prozent nach oben.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Impfstoff Nuvaxovid eine eingeschränkte Zulassung erteilt. Das Präparat darf nun bei Menschen ab 65 Jahren sowie bei Personen ab 12 Jahren mit Vorerkrankungen eingesetzt werden, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Dabei decke die Genehmigung genau die Gruppen ab, die ohnehin am häufigsten geimpft würden, sagte Novavax-Managerin Silvia Taylor. Der Corona-Impfstoff von Novavax war in den USA bislang über eine Notfallzulassung erhältlich. Eine solche Zulassung ermöglicht den Einsatz während einer Gesundheitskrise, noch bevor alle Daten für eine vollständige Zulassung vorliegen.
+++
13:15
Der SMI steht 0,32 Prozent tiefer.
+++
12:30
Der Goldpreis ist am Montag nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Moody's gestiegen. Am späten Vormittag wurde die Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bei 3.238 US-Dollar gehandelt und damit 34 Dollar höher als am Freitag. Die Notierung für das Edelmetall konnte damit einen kleinen Teil der Verluste der Vorwoche wieder wettmachen.
+++
11:40
Der Leitindex SMI verliert 0,31 Prozent. Nach einer starken Vorwoche gibt der Leitindex am Vormittag damit zunächst etwas nach. Die Handelsspanne ist mit nicht einmal 50 Punkten sehr eng. Nachdem die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump Anfang April bekanntlich für einen grossangelegten Ausverkauf gesorgt hatten, haben sich die Börsen seit Mitte April in rasantem Tempo erholt. Da sei es normal, dass es auch mal zurückhaltende Tage gebe, heisst es im Handel.
Der Wochenkalender ist mit der zu Ende gehenden Berichtssaison auch deutlich überschaubarer. Auf Datenseite wird es erst ab Donnerstag mit Stimmungsindikatoren spannend. Für Gesprächsstoff sorgte die Herunterstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Moody's vom Freitagabend. Damit haben die USA haben auch bei der letzten grossen Rating-Agentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung.
Wirklich überraschend kam dieser Schritt nicht, da Fitch und S&P ihre Ratings bereits gesenkt haben, kommentiert eine Händlerin. Ihrer Meinung nach könnte hingegen das Thema Zollpolitik bald wieder auf die Stimmung drücken. Die jüngsten Klagegesänge aus dem Weissen Haus, die Partner verhandelten nicht nach bestem Wissen und Gewissen, seien kein gutes Omen. «Das bedeutet, dass der Optimismus der vergangenen Tage jederzeit wieder zunichte gemacht werden könnte.»
Derweil gönnen sich Werte wie Richemont, Partners Group oder ABB nach dem starken Lauf in der vergangenen Woche mit Abgaben von bis zu 1,6 Prozent eine Pause. Die Papiere des Luxusgüter-Herstellers waren alleine am Freitag nach Zahlen um knapp 7 Prozent gestiegen. Aber auch Partners Group oder ABB haben die vergangene Woche mit Avancen von jeweils um die 6 Prozent stark abgeschnitten.
Beim Vakuumventilpumpen-Spezialisten VAT (-1,3 Prozent) macht sich zum Wochenstart eine gewisse Vorsicht bemerkbar. Wie etwa der zuständige Berenberg-Analyst in einer Vorschau schreibt, werde er vor allem genau auf die Mittelfristziele des Unternehmens schauen. Dies habe VAT sich 2022 gesetzt. Aus heutiger Sicht erachte er die Ziele als zum Teil recht ambitioniert.
Abwärts geht es auch für Gesundheitswerte wie Straumann, Alcon und Sonova. Sie verbilligen sich zwischen 1,5 und 0,9 Prozent. Gerade der Augenheilkunde-Spezialist Alcon hat seit der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal vergangene Woche keinen einfachen Stand. Die Titel gaben gegen den Trend in der vergangenen Woche um mehr als 6 Prozent nach.
Das deutlichste Plus verzeichnen allerdings die Aktien von Lindt & Sprüngli (+1,6 Prozent auf 12'480 Fr.) an. Die UBS hat sich am Morgen freundlich über eine kürzlich organisierte Investorentour geäussert, auf der sich der Schokolade-Hersteller gut verkauft habe. Der UBS-Experte sieht Lindt auf gutem Weg, die eigenen Ziele zu erreichen. Das bisherige Jahreshoch von 12'550 Franken rückt damit auch in Griffweite.
In den hinteren Reihen gehört die Telekomgesellschaft Sunrise (-1,6 Prozent) zu den Q1-Nachzüglern. Das Unternehmen hat von Januar bis März zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, der operative Gewinn blieb jedoch stabil. Nach einem festeren Start fielen die Papiere schnell in den roten Bereich.
Dagegen setzen Zehnder (+5,3 Prozent) ihre Kursavancen nach einer positiven Gewinnwarnung vergangene Woche weiter fort. Bei Barry Callebaut (+1,0 Prozent) sprechen Händler von europaweit gut gefragten Lebensmittelherstellern.
+++
09:45
Neue Kursziele für Schweizer Aktien:
Richemont: Kepler Cheuvreux erhöht auf 185 (175) Fr. – Buy
Richemont: Goldman Sachs erhöht auf 170 (158) Fr. – Neutral
Lonza: Jefferies senkt auf 715 (729) Fr. – Buy
Avolta: Julius Bär erhöht auf 42 (40) Fr. – Hold
Zehnder: Kepler Cheuvreux erhöht auf 75 (65) Fr. – Buy
+++
09:10
Der SMI startet mit einem Minus von 0,17 Prozent. Damit legt der SMI nach der freundlichen Vorwoche erst einmal eine Pause ein. Die Vorgaben aus Übersee werden von Händlern als uneinheitlich eingestuft. Die Wall Street ging am Freitag zwar mit Gewinnen aus einer insgesamt starken Börsenwoche, in Asien überwiegen zum Wochenstart allerdings die Kursverluste wie auch an der US-Vorbörse.
Aktuelle Konjunkturdaten auch China sind am Montagmorgen gemischt ausgefallen. Vor allem aber dürfte die Herunterstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Moody's am Freitagabend ein Thema sein. Damit haben die USA haben auch bei der letzten grossen Rating-Agentur die Spitzennote für die Bonität verloren. Auslöser ist die hohe Staatsverschuldung. Die Herabstufung allein dürfte zwar nicht zu einem grossen Ausverkauf führen, die Besorgnis über das wachsende Haushaltsdefizit und die Verschuldung der USA dürfte aber dennoch weiter steigen, kommentiert ein Händler.
Unter den Blue Chips fallen Holcim (-3 Prozent oder -3,05 Fr.) auf. Allerdings werden sie ex Dividende (3,10 Fr.) gehandelt, so dass das Minus lediglich optischer Natur ist.
Derweil zählt die Telekomgesellschaft Sunrise (kaum verändert) zu den Nachzüglern, die in dieser Woche noch über den Geschäftsgang im ersten Quartal berichten. Das Unternehmen hat von Januar bis März zwar einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, der operative Gewinn blieb jedoch stabil. Und auch die Guidance wurde bestätigt.
Im Wochenverlauf folgen dann noch Swiss Life (Dienstag) und Julius Bär (Donnerstag) mit Angaben zum Geschäftsverlauf in den ersten Monaten 2025.
+++
08:10
Am breiten Markt steigen Sunrise nach Erstquartalszahlen 1,5 Prozent.
+++
07:00
+++
06:20
Der SMI wird bei der IG Bank 0,28 Prozent höher gestellt. Letzte Woche hatte der Schweizer Leitindex 2 Prozent dazu gewonnen.
+++
06:00
Die Märkte in Asien reagieren verunsichert auf die überraschende Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA, und auch die anhaltenden Handelskonflikte belasten die Stimmung weiter. «Der Markt ist hinsichtlich der Auswirkungen der Herabstufung der US-Bewertung durch Moody's vorsichtig. Er befürchtet, dass dies zu einem Ausverkauf von US-Anlagen führen könnte», erklärte Shuutarou Yasuda, Marktanalyst am Tokai Tokyo Intelligence Laboratory.
Seiner Meinung nach war der Zeitpunkt der Herabstufung ungünstig: «Sie erfolgte zu einem Zeitpunkt, als die heimischen Aktienmärkte ihre Verluste aus der Zollankündigung von US-Präsident Donald Trump wieder wettmachten.»
Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit der USA von «Aaa» auf «Aa1» herabgestuft und ihr damit die Top-Bonität entzogen. Der Ausblick werde auf «stabil» geändert, wie die Agentur am Freitagabend mitteilte. Zur Begründung für den Schritt führte Moody's an, dass sich die Finanzlage der USA im Vergleich zu früheren Zeiten und zu anderen hochbewerteten Staaten voraussichtlich weiter verschlechtern werde.
In Tokio gibt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 0,4 Prozent auf 37.617,63 Punkte nach und der breiter gefasste Topix notiert 0,1 Prozent höher bei 2.744,16 Zählern. Die Börse Shanghai verliert 0,2 Prozent und rutscht auf 3.361,59 Stellen ab. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 0,4 Prozent auf 3.872,39 Punkte.
+++
05:30
+++
01:00
(cash/Reuters/AWP)