Zum aktuellen Geschehen im Dow Jones geht es hier.

17:35

Die Schweizer Börse hat am Dienstag den stärksten Einbruch seit Oktober verzeichnet. Der SMI büsste zum Handelsschluss 1,8 Prozent auf 11'197 Punkte ein. Erneut heizten robuste Konjunkturdaten die Furcht vor einer eher späteren Zinswende in den USA an.

Die US-Einzelhandelsumsätze für März waren deutlich stärker als erwartet. Dadurch wurden Spekulationen weiter befeuert, dass es die US-Notenbank Fed in diesem Jahr angesichts der brummenden Wirtschaft und der hartnäckigen Inflation nicht eilig haben wird, die Zinsen zu senken. Auch die Verunsicherung über die weiteren Entwicklungen in Nahost verunsicherte die Anleger. Der als «Angstbarometer» geltende Volatilitätsindex kletterte um acht Prozent.

Sämtliche 20 Standardwerte mussten Federn lassen. Mit einem Minus von drei Prozent ging es für den Finanzinvestor Partners Group deutlich abwärts, nur übertrumpft von Swiss-Re, die wegen des Dividendenabgang sich um 8,8 Prozent ermässigten. Die Aktie sank indes über den Wert den Dividendenabgangs hinaus.

Der Computerzubehörhersteller Logitech verlor nach einer Verkaufsempfehlung durch die Deutsche-Bank-Analysten 2,7 Prozent. Dagegen profitierten die Titel des Schoko-Konzerns Barry Callebaut von Hochstufungen durch UBS und Stifel und zogen 6,7 Prozent an. 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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16:35

Die Börsen in den USA haben sich nach einem schwachen Wochenauftakt am Dienstag mit einer Erholung schwergetan. Denn am Anleihemarkt setzt sich der Anstieg der Renditen ungebremst fort. Die Verzinsung zehnjähriger US-Papiere am Morgen stieg mit 4,7 Prozent auf den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres. Investoren setzen also immer weniger auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed.

Zwar legte der Leitindex Dow Jones Industrial im frühen Handel um 0,33 Prozent auf 37'859 Punkte zu. Das Plus war allerdings ganz überwiegend dem Kursgewinn von Unitedhealth geschuldet. Die Aktien des Krankenversicherers legten als Schwergewicht im Dow nach überraschend guten Quartalszahlen kräftig zu.

Die Entwicklung der grossen Indizes waren überschaubar: Der marktbreite S&P 500 lag mit 0,1 Prozent im Minus bei 5058 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,01 Prozent auf 17'721 Punkten.

Im März hatte der Dow bei knapp 40 000 Punkten ein Rekordhoch erreicht. Seitdem hat das weltweit bekannteste Börsenbarometer mehr als 2000 Zähler oder gut 5 Prozent verloren. Gleichzeitig sind sie Renditen am US-Bondmarkt kräftig gestiegen.

Die Papiere von Unitedhealth setzten sich mit plus 6 Prozent mit deutlichem Abstand an die Spitze des Dow. Die Quartalsbilanz des Konzerns sei deutlich besser, als man am Markt befürchtet habe, schrieb Analyst A.J. Rice von der Bank UBS.

Aktien von Tesla rutschten dagegen auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr. Der geplante Stellenabbau spiegele eine schwache Nachfrage nach E-Autos wider, schrieb Analystin Sophie Lund-Yates vom Broker Hargreaves Landsdown. Tesla brauche aber Einnahmen, um die geplante Produktion neuer Modelle hochzufahren.

Aktien von Morgan Stanley gewannen 3,5 Prozent. Hier lobten Experten die Entwicklung in der Vermögensverwaltung der Grossbank und ein starkes Handelsgeschäft. Enttäuscht reagierten Anleger dagegen auf die Quartalsbilanz der Bank of America , deren Kurs büsste 4,2 Prozent ein.

Papiere von Johnson & Johnson verloren 1,5 Prozent. Die Sparte Medizintechnik des Pharmazie- und Konsumgüterherstellers sei etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb die Bank RBC.

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16:20

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte zur Eröffnung ein halbes Prozent fester bei 37'909 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq lagen mehr oder weniger stabil bei 5058 und 15'877 Zählern.

Die US-Grossbank Morgan Stanley hat zum Jahresstart dank anziehender Geschäfte im Investmentbanking mehr verdient. Auch die Ergebnisse der Bank of New York Mellon gefielen den Anlegern. «Die Berichte von heute Morgen waren gut», sagte Rick Meckler, Partner bei Cherry Lane Investments. «Darüber hinaus sucht der Markt nach seinem jüngsten Ausverkauf nach neuen Gründen, Aktien zu kaufen. Die Anleger sind nun über die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen hinweg und wählen eher Einzeltitel nach starken Zahlen aus, statt in ganze Indizes zu investieren.»

Die Aktien von Morgan Stanley und Bank of New York Mellon rückten in der Spitze um knapp fünf und ein Prozent vor. Gefragt waren auch die Papiere des Krankenversicherers United Health. Das Unternehmen hatte trotz der Belastungen durch einen Cyberangriff im Februar die Investoren mit einem überraschend starken Ergebnis zum Jahresauftakt überzeugt. Die Titel kletterten um 6,5 Prozent. Die Anleger deckten sich auch mit den Anteilsscheinen der Konkurrenz ein. Humana, CVS Health und Centene gewannen zwischen knapp ein und gut zwei Prozent. 

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16:00

Am Anleihemarkt setzt sich der Anstieg der Renditen ungebremst fort. Die Verzinsung zehnjähriger US-Papiere am Morgen stieg mit 4,7 Prozent auf den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres. Investoren setzen also immer weniger auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed.

Zwar legte der Leitindex Dow Jones Industrial im frühen Handel um 0,24 Prozent auf 37'825 Punkte zu. Das Plus war allerdings ganz überwiegend dem Kursgewinn von Unitedhealth geschuldet. Die Aktien des Krankenversicherers gewannen als Schwergewicht im Dow nach überraschend guten Quartalszahlen gut 6 Prozent.

Der marktbreite S&P 500 lag mit 0,29 Prozent im Minus bei 5047 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,26 Prozent auf 17'665 Punkte nach.

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15:35

Der Dow Jones startet am Dienstag mit einem Plus von 0,6 Prozent und auch der S&P 500 (+0,1 Prozent) legt zu. Die Nasdaq (-0,1 Prozent) startet im Minus.

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14:55

Der Dow Jones Industrial wird vom Broker IG 0,6 Prozent höher auf 37'973 Punkte taxiert. Die Indikation für den technologielastigen Nasdaq 100 schaffte es zuletzt auch knapp mit 0,1 Prozent ins Plus.

Anleger schauen weiter kritisch auf die Situation im Nahen Osten, die zuletzt gemeinsam mit neuer Zinsunsicherheit auf den Kursen lastete. Israel wägt eine Reaktion auf einen Angriff des Iran vom Wochenende ab mit dem internationalen Rückhalt. Ausserdem wird die erwartete Zinswende in den USA wieder kritischer hinterfragt wegen guter Wirtschaftsdaten und neuer Inflationssorgen, die von den geopolitischen Krisen ausgehen könnten.

Laut dem UBS-Experten Mark Haefele dürfen Anleger weiter darauf hoffen, dass es durch diplomatische Bemühungen gelingt, einen Teufelskreis in Nahost abzuwenden. Er rät dazu, die derzeitigen Risiken lediglich kritisch zu beobachten und langfristige Investmentgedanken nicht über Bord zu werfen. Dafür spreche eine ordentliche Berichtssaison, die am Dienstag vereinzelt gute Nachrichten mit sich brachte.

Allen voran galt dies für UnitedHealth , denn der Krankenversicherer übertraf mit seinen Quartalszahlen deutlich die Erwartungen. Trotz der Kosten, die im Zusammenhang mit einem Cyberangriff auf eine Tochtergesellschaft anfielen, kam es auch gut an, dass die Jahresziele bestätigt wurden.

Die UnitedHealth-Aktien zogen vorbörslich um fast acht Prozent an und verschafften damit auch manchen anderen Branchenwerten Rückenwind. Aktien von CVS Health zum Beispiel gewannen fast vier Prozent. Die Hacker-Attacke hatte jüngst die ganze Gesundheitsbranche in Aufruhr versetzt, weil branchenweit wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt wurden. Die Aufräumarbeiten sind immer noch im Gange.

Die Serie jüngster Bankenzahlen setzte sich fort: Auffällig entwickelten sich vorbörslich vor allem die Aktien von Morgan Stanley , indem sie 3,8 Prozent zulegten. Dem folgten auch die Aktien der Bank of America , indem sie es nach den Zahlen vorbörslich mit gut einem Prozent ins Plus schafften. Auch die Titel der Bank of New York Mellon stiegen vorbörslich um 0,7 Prozent.

Bei Johnson & Johnson wirkte sich das positive Feedback auf die Zahlen nicht stützend aus, vorbörslich ging es hier um 0,7 Prozent bergab in Richtung des Oktober-Tiefs. Ein erzielter Milliardengewinn, der höher als erwartet ausfiel, verpuffte. Der Konsumgüterkonzern grenzte auch seine Jahresziele ein - sowohl am oberen als auch am unteren Ende.

An der Nasdaq-Börse waren die Tesla-Papiere vorbörslich mit zwei Prozent ein klarer Verlierer. Der Kurs des Elektroautobauers droht erstmals seit fast einem Jahr wieder unter die 160-Dollar-Marke zu fallen. Für Aufsehen gerade in Deutschland sorgten Berichte, wonach Tesla einen Stellenabbau prüft, der auch das einzige europäische Werk in Grünheide bei Berlin treffen könnte.

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14:40

Sparmassnahmen brauchen bekanntlich eine Weile, bis sie ihre volle Wirkung entfalten. Im Fall des Schokoladeherstellers Barry Callebaut scheint dieser Zeitpunkt gekommen zu sein. Das zumindest glauben dies die zahlreichen Analysten, die sich nach den starken Halbjahreszahlen nun damit überschlagen, die Widerstandsfähigkeit des Konzerns zu loben. So auch Stifel und die UBS, die beide die Papiere am Morgen hochgestuft haben.

Die zuständigen Experten zeigen sich überzeugt, dass der Kakaopreis fürs erste seinen Höhepunkt gesehen haben dürfte und Barry auch in Zukunft dank seiner frühzeitig implementierten Massnahmen weiter wachsen sollte. Die Aktien haben seit der Zahlenvorlage denn auch ein Revival gesehen. Im Vorfeld noch hatten Unkenrufe ob der teuren Rohstoffpreise für einen verstärkten Abgabedruck gesorgt. Mit den Zahlen haben die Papiere eine fulminante Umkehr vollzogen. Und auch aktuell gelingt es den Titeln, sich in einem insgesamt sehr verunsicherten Umfeld positiv abzusetzen.

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13:55

Die Aktien des Computerzubehörherstellers Logitech verlieren 1,9 Prozent auf 73,26 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) 1,2 Prozent tiefer steht.

Deutsche Bank senkt das Rating für Logitech auf "Sell" von "Hold". Das Kursziel bleibt allerdings unverändert 60 Franken. Das implizite Abwärtspotenzial beträgt 18 Prozent.

Im vergangenen Jahr sei der Aktienkurs um 40 Prozent angestiegen, schreibt Analyst George Brown. Die Bewertung entspreche nun einem Aufschlag von ca. 40 bis 50 Prozent gegenüber den Wettbewerbern. Wahrscheinlich habe die Anhebung der Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 zu dieser Rallye geführt. Nun verlagere sich der Fokus aber auf das Jahr 2025 und die Wachstumshoffnungen des Unternehmens. Seines Erachtens könnte sich die Form der Hoffnung aber als enttäuschend erweisen, so der Analyst weiter. So prognostiziere er nun ein Umsatzwachstum von 1,3 Prozent im Jahresvergleich, und damit liege er unter den Konsenserwartungen. Die Aktien scheinen bis zu den Zahlen für das vierte Quartal Ende April und dem erwarteten Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 anfällig zu sein.

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13:10

Die Futures für die US-Aktienmärkte notieren im Minus: 

Dow Jones Futures: +0,31 Prozent
S&P 500 Futures: -0,07 Prozent
Nasdaq Futures: -0,12 Prozent

Die Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) steht 1,6 Prozent tiefer.

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11:30

Der SMI sackt um 1,5 Prozent auf 11'225 Punkte. Der Leitindex notiert damit klar unter dem Dezember-Hoch bei 11'334 Punkten. Dies öffne weiteres Korrekturpotenzial bis zum derzeit bei 11'105 Punkten verlaufenden 200-Tage-Durchschnitt, heisst es im Chartkommentar von BNP Paribas.

Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, büsst 1,6 Prozent ein auf 1839 und der breite SPI 1,2 Prozent auf 14'908 Zähler. 

Im Verlauf scheinen sich die Kurse auf dem tieferen Niveau immerhin eingependelt zu haben. Noch seien es keine panikartigen Verkäufe sondern eher Gewinnmitnahmen, heisst es am Markt. Doch die Nervosität nehme zu. Dies zeigt auch das Angstbarometer VSMI (+6 Prozent). Die Marktteilnehmer seien verunsichert, auch wenn die Lage in Nahost bisher nicht weiter eskaliert sei. Neben einem höheren Ölpreis drohten auch massive Störungen im Welthandel, sollte es zu Problemen in der Strasse von Hormus oder im Suezkanal kommen, heisst es weiter.

Zudem werde die Stimmung auch von Zinssorgen aus den USA getrübt. Dort schürten starke Konjunkturdaten die Zinssorgen. Am Vortag habe die US-Notenbank-Vertreterin Mary Daly zusätzlich Öl ins Feuer der Zinsunsicherheit gegossen, wie ein Händler sagt. Daly betonte, dass das Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Damit werde der Juni als Datum einer ersten US-Zinssenkung immer unwahrscheinlicher, heisst es am Markt. Auch heute dürften die Marktteilnehmer weitere Äusserungen von Fed-Bankern genau analysieren. Erwartet wird unter anderem eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-7,8 Prozent oder 8,34 Fr.) führen die Verlierer bei den Blue Chips an. Sie werden allerdings ex-Dividende von 6,80 Franken gehandelt. Auch Straumann (-4,1 Prozent oder 5,75 Fr.) und Adecco (-9,8 Prozent oder 3,36 Fr) sind «ex-Dividende» (von 0,85 Fr. bzw. 2,50 Fr.) gehandelt.

Logitech (-2,8 Prozent) setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort, als Morgan Stanley die Empfehlung gesenkt hatte. Nun hat auch die Deutsche Bank eine 'Sell'-Empfehlung ausgesprochen.

Zu den grossen Verlierern zählen zudem die Banken Julius Bär (-2,7 Prozent) und UBS (-3,2 Prozent). Neben den Zinssorgen und schwachen Börsen machen der Grossbank auch die Aussagen der Finanzministerin Keller-Sutter zu schaffen. Demnach dürfte die neue Bankenregulierung für die UBS sehr teuer werden. Nach Schätzungen, die am Markt kursieren, muss die UBS zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufbauen. Dies sei plausibel, sagte sie.

Die Zykliker Kühne+Nagel (-2,6 Prozent), VAT (-2,2 Prozent) und ABB (-1,6 Prozent) geben ebenfalls überdurchschnittlich nach. Auch Lonza (-1,9 Prozent) und Novartis (-1,5 Prozent) geben klar nach.

Besser halten sich Sika mit einem Minus von 0,7 Prozent. Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin ist im ersten Quartal vor allem dank einer grossen Akquisition um gut ein Fünftel gewachsen und hat die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt.

Auf der anderen Seite stehen einzig SGS (+1,6 Prozent) bei den Gewinnern unter den Bluechips. Grund dafür ist JPMorgan. Die Bank hat die Empfehlung für den Inspektionskonzern im Rahmen einer Branchenstudie auf «Overweight» von «Neutral» erhöht.

Mit einem Minus von bis zu gut 0,5 Prozent halten sich Nestlé, Lindt & Sprüngli, Sandoz und Givaudan ebenfalls besser als der Gesamtmarkt.

Während Richemont (-0,7 Prozent) ebenfalls in der oberen Hälfte der Kurstafel stehen, sorgt bei Rivale Swatch (-2,0 Prozent auf 196,70 Fr.) Morgan Stanley für Abgabedruck. Die Bank hat das Kursziel für die «Uhren» auf 190 von 240 Franken gesenkt.

Am breiten Markt holen die Aktien von DocMorris (-0,8 Prozent) im Verlauf einen Teil der frühen Verluste auf. Die Versandapotheke hat im ersten Quartal den Umsatz etwas weniger stark als von Analysten erwartet gesteigert.

Zu den Gewinnern zählen Barry Callebaut (+4,3 Prozent) dank Studien von Stifel und UBS.

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Neue Ratings und Kursziele für Schweizer Aktien:

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11:00

Die Aktien des Solarmodulherstellers Meyer Burger gewinnen 4,1 Prozent auf 0.0101 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 1,2 Prozent tiefer steht.

Goldman Sachs senkt das Kursziel für Meyer Burger auf 0,02 von 0,03 Franken, was aber immer noch einer Kursverdoppelung entspricht. Die Einstufung lautet weiterhin "Neutral". Er habe sein Modell nach der Kapitalerhöhung angepasst, schreibt Analyst Ajay Patel. 

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Die Aktien des britischen Schuhherstellers Dr Martens brechen um 30 Prozent auf ein Rekordtief ein. Anleger nehmen reissaus, nachdem die Firma einen neuen CEO ernannt und zugleich vor einem herausfordernden Geschäftsjahr 2025 gewarnt hat, da die Nachfrage in den USA, dem grössten Markt des Unternehmens, schwach sei. Auf dem Chefsessel soll Chief Brand Officer, Ije Nwokorie, Kenny Wilson nachfolgen. Wilson hat erklärt, dass dies sein letztes Jahr an der Konzernspitze sein werde.

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09:30

Der SMI notiert um 1,3 Prozent tiefer bei 11'251 Punkten. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, fällt um 1,3 Prozent auf 1845 und der breite SPI um 1,1 Prozent auf 14'921 Zähler. 

Negative Vorgaben aus den USA und aus Fernost, Zinssorgen und der Nahost-Konflikt überschatten laut Händlern den Markt. Die Erleichterung vom Vortag, dass der Nahost-Konflikt nach dem Angriff Irans auf Israel nicht weiter eskaliert, sei der Ernüchterung gewichen, dass die Märkte doch nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen würden.

Dazu kommt, dass die US-Notenbank-Vertreterin Mary Daly zusätzlich Öl ins Feuer der Zinsunsicherheit gegossen habe, wie ein Händler sagt. Daly betonte, dass das Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Damit werde der Juni als Datum einer ersten US-Zinssenkung immer unwahrscheinlicher, heisst es am Markt.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-6,1 Prozent oder 6,55 Fr.) führen die Verlierer bei den Blue Chips an. Sie werden allerdings ex-Dividende von 6,80 Franken gehandelt. Auch Straumann (-3,3 Prozent oder 4,60 Fr.) und Adecco (-8,9 Prozent oder 3,04 Fr) sind «ex-Dividende» (von 0,85 Fr. bzw. 2,50 Fr.) gehandelt.

Logitech (-3,5 Prozent) setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort, als Morgan Stanley die Empfehlung gesenkt hatte.

UBS (-2,8 Prozent) stehen ebenfalls unter Druck. Nach Aussagen der Finanzministerin Keller-Sutter wird die neue Bankenregulierung für die UBS sehr teuer. Nach Schätzungen, die am Markt kursieren, muss die UBS zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufbauen. Dies sei plausibel, sagte sie.

Sika verlieren 1,4 Prozent. Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin ist im ersten Quartal vor allem dank einer grossen Akquisition um gut ein Fünftel gewachsen und hat die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt.

Die Aktien von DocMorris sacken nach Zahlen um 5,3 Prozent ab. Die Versandapotheke hat im ersten Quartal den Umsatz etwas weniger stark als von Analysten erwartet gesteigert.

Zu den Gewinnern zählen SGS (+1,1 Prozent) und Barry Barry Callebaut (+4,2 Prozent). Beide Aktien profitieren von Analystenempfehlungen. UBS hat das Rating für Barry Callebaut auf «Neutral» von «Sell» hochgestuft. JPMorgan hat die Empfehlung für SGS im Rahmen einer Branchenstudie auf «Overweight» von «Neutral» erhöht.

Dagegen fallen Swatch (-1,8 Prozent auf 197,35 Fr.), nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 190 von 240 Franken gesenkt hat. Die Empfehlung lautet «Equal weight».

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09:05

Der Swiss Market Index (SMI) startet um 1,2 Prozent tiefer bei 11'254 Punkten. 

Damit dürfte die Erleichterung, dass der Nahost-Konflikt nach dem Angriff Irans auf Israel nicht weiter eskaliert ist, wohl der Ernüchterung Platz machen, dass die Märkte doch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können, sagt ein Händler. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung und die Folgen für die Wirtschaft sei doch grösser als angenommen. «Die dunkle Wolke der Nahost-Eskalation hängt über den Märkten», fasst ein Börsianer die Stimmung zusammen.

Dazu komme die anhaltende Zinsunsicherheit. Diese wurde von den am Vortag veröffentlichten starken Zahlen vom US-Detailhandel verstärkt sowie Äusserungen der US-Notenbank-Vertreterin Mary Daly verstärkt. Sie betonte, dass das Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Damit werde der Juni als Datum einer ersten US-Zinssenkung immer unwahrscheinlicher, heisst es am Markt. Impulse erhält der Markt hierzulande ausserdem in Form von Firmenergebnissen. So haben Sika, DocMorris und Cicor Zahlen vorgelegt.

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,82 Prozent im Minus bei 11'301 Punkten. Alle SMI-Titel haben ein negatives Vorzeichen, wobei der Abfall bei Swiss Re (-6,3 Prozent ex-Dividende) am deutlichsten ist.

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07:50

Der Dax wird am Dienstag Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Zum Wochenauftakt hatte der deutsche Leitindex leicht auf 18'026,58 Punkte zugelegt. Nach dem iranischen Angriff auf Israel rechneten Anleger in Europa zunächst nicht mit einer weiteren Zuspitzung der Lage in Nahost. Nach einer Berg- und Talfahrt an der Wall Street haben die drei wichtigsten US-Aktienindizes am Montag dagegen deutlich im Minus geschlossen.

In den Fokus rücken einmal mehr Konjunkturdaten. Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal deutlich stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus von 4,6 Prozent gerechnet. Die erwartete Abschwächung des Wachstums ist damit ausgeblieben. Im Blick haben Anleger auch die Umfrage zur Konjunktureinschätzung der Investoren im April des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Dann wird sich zeigen, ob der Optimismus der Anleger weiter zunimmt oder nicht. Angesichts der absehbaren EZB-Zinswende beurteilten Börsenprofis die Konjunkturaussichten in Deutschland im März deutlich besser als zuvor.

Bei den Einzelwerten stehen erneut die US-Banken im Fokus. Mit Morgan Stanley und der Bank of America legen die letzten beiden US-Grossbanken ihre Quartalszahlen vor. Wie ihre Rivalen Goldman Sachs und JPMorgan dürfte vor allem die US-Investmentbank Morgan Stanley vom Aufschwung des Beratungsgeschäfts von Fusionen und Übernahmen profitiert haben. Auch diesseits des Atlantiks nimmt die Bilanzsaison Fahrt auf. Der Medizintechnik-Hersteller Drägerwerk hat im ersten Quartal deutlich weniger umgesetzt und verdient als ein Jahr zuvor. Einblick in ihre Bücher gewähren auch der Hamburger Konsumgüterkonzern Beiersdorf, die Online-Apotheke DocMorris sowie der schwedische Mobilfunk-Ausrüster Ericsson.

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07:35

Der Euro ist am Dienstag leicht gefallen und hat damit an die Kursverluste der vergangenen Handelstage angeknüpft. Am Morgen wird die Gemeinschaftswährung bei 1,0617 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend.

Auch zum Franken hat die Gemeinschaftswährung leicht Terrain eingebüsst und notiert mit 0,9692 Franken wieder unter der Marke von 97 Rappen. Am Vorabend notierte sie noch bei 0,9729. Der US-Dollar zeigte sich zum Franken mit 0,9128 Franken praktisch unverändert.

Marktbeobachter verwiesen auf robuste Konjunkturdaten aus den USA, die für Auftrieb beim Dollar sorgen und den Euro im Gegenzug belasten. «Sie untermauern das am Markt vorherrschende Bild, dass die US-Wirtschaft besser performt als die der Eurozone», erklärte Devisenexpertin Antje Praefcke. Zuletzt hatten Daten zur Umsatzentwicklung im US-Einzelhandel eine weiter solide Kauflaune gezeigt.

Im weiteren Handelsverlauf bleibt das Interesse der Anleger am Devisenmarkt auf Konjunkturdaten gerichtet. Am Nachmittag könnten Daten zur Industrieproduktion in den USA für neue Impulse sorgen. Zuvor haben Anleger am späten Vormittag die Konjunkturerwartungen für Deutschland des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Blick.

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06:10

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich bei der IG Bank 0,96 Prozent tiefer bei 11'272 Punkten. 

Die Kursgewinne an den US-Börsen zu Beginn der Woche waren nur von kurzer Dauer. Die Verschärfung des Konflikts im Nahen Osten dürfte die Anleger eben doch mehr verunsichert haben, als zunächst angenommen wurde. In der Folge fiel der Dow Jones Industrial, der im frühen US-Handel sogar noch um gut 1 Prozent zugelegt hatte, auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Damit sind die Aussichten für den Schweizer Markt am Dienstag negativ.

Nach einem etwas gemächlichen Wochenstart, was den Blick auf die Unternehmensagenda betrifft, dürfte der Dienstag an der Zahlenfront einiges an Spannung bereithalten. Unter anderem rapportiert mit Sika ein weiterer Blue Chip seine Zahlen für das erste Quartal. Analysten rechnen bei dem Bauchemiekonzern mit einem etwas verhaltenen Jahresstart. Weiter informieren Cicor und DocMorris über den Geschäftsverlauf zum Jahresauftakt, während Villars Holding nachbörslich die Jahreszahlen 2023 bekanntgibt. Zudem stehen mehrere Generalversammlungen an und das Bundesamt für Statistik gibt ein Update zu den Logiernächten im März.

International stehen mit der März-Industrieproduktion und - Kapazitätsauslastung sowie den Baubeginnen und -genehmigungen in den USA und mit der EU-Handelsbilanz für Februar diverse Konjunkturtermine auf dem Programm. Aber auch wichtige Unternehmen wie der deutsche Konsumgüterkonzern Beiersdorf, die US-Banken Bank of America und Morgan Stanley oder der französischen Luxusgüterkonzern LVMH (nachbörslich) berichten über ihr erstes Quartal, was auch die hiesigen Märkte beeinflussen könnte.

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05:45

Die asiatischen Börsen haben am Dienstag angesichts der internationalen Spannungen schwächer tendiert. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,1 Prozent nach auf 38'405,58 Punkte. Der breiter gefasste Topix notierte 1,8 Prozent niedriger bei 2703,20 Zählern. Die Börse Shanghai verlor 1,3 Prozent auf 3016,27 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 0,9 Prozent auf 3515,28 Punkte.

Die Eskalation im Nahen Osten drückte auf die Risikobereitschaft der Händler. Zugleich kamen von der chinesischen Wirtschaft positive Signale. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im ersten Quartal um 5,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum und damit deutlich stärker als von Analysten erwartet. Für die Regierung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt ist dies ein willkommenes Zeichen. Sie versucht seit längerem, angesichts einer anhaltenden Immobilienkrise die Nachfrage und das Vertrauen zu stärken.

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05:40

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar geringfügig auf 154,31 Yen und legte leicht auf 7,2367 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent höher bei 0,9132 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0608 Dollar und zog leicht auf 0,9689 Franken an. Das Pfund Sterling verlor 0,2 Prozent auf 1,2423 Dollar.

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Kursgewinne zum Wochenauftakt an den US-Börsen haben nicht lange Bestand gehabt. Der Leitindex Dow Jones Industrial , der am Montag im frühen Handel noch um gut ein Prozent zulegen konnte, drehte anschliessend ins Minus und weitete die Verluste aus. Möglicherweise machte die Zuspitzung des Konflikts im Nahen Osten den Investoren doch zu schaffen. Auch Europas Börsen hatten zuvor einen Teil ihrer anfänglichen Aufschläge wieder abgeben müssen.

Der Dow verlor 0,65 Prozent auf 37'735,11 Zähler und fiel auf den tiefsten Stand seit Mitte Januar. Vom Rekordhoch im März knapp unter 40'000 Zählern hat sich der Dow zuletzt immer weiter entfernt.

Der marktbreite S&P 500 verlor zum Wochenbeginn 1,20 Prozent auf 5061,82 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es mit minus 1,65 Prozent auf 17'706,83 Punkte auf den tiefsten Stand seit Mitte Februar.

Auch überraschend robuste Daten vom Einzelhandel in den USA könnten die Kauflaune der Anleger gedämpft haben. Die Umsätze stiegen im März stärker als erwartet. Gute Konjunkturdaten lasten derzeit tendenziell auf der Hoffnung vieler Investoren, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen bald senkt. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen erklomm am Montag den höchsten Stand seit November vergangenen Jahres.

Auf Rang eins im Dow Jones Industrial lagen die Aktien von Goldman Sachs mit einem Aufschlag von 2,9 Prozent. Das Geldhaus habe im ersten Geschäftsquartal vor allem im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Aktien gut abgeschnitten, lobte Analyst Brennan Hawken von UBS. Im Fahrwasser von Goldman Sachs hielten sich auch die Papiere anderer Banken wie Morgan Stanley und Wells Fargo gut.

Zu den Verlierern zählten Tesla mit einem Minus von 5,6 Prozent und Apple mit minus 2,2 Prozent. Tesla will angesichts der Flaute am Elektroautomarkt und zuletzt schwacher Verkäufe weltweit mehr als jede zehnte Stelle im Unternehmen streichen. Bei Apple kam schlecht an, dass der iPhone-Hersteller im Smartphone-Markt im vergangenen Quartal nach Berechnungen von Marktforschern wieder hinter Samsung zurückgefallen ist.

Der SAP -Rivale Salesforce will einem Pressebericht zufolge den Datenmanagementsoftware-Anbieter Informatica übernehmen. Salesforce-Aktien büssten als grösster Verlierer im Dow 7,3 Prozent ein. Die Gespräche befänden sich in einem späten Stadium, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Ein Problem sei, dass der diskutierte Übernahmepreis wegen des kräftigen Kursanstiegs im laufenden Jahr inzwischen unter dem aktuellen Börsenpreis liege. Aktien von Informatica sackten um 6,5 Prozent ab.

Der Euro gab nach und notierte zuletzt auf 1,0625 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0656 (Freitag: 1,0652) festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9384 (0,9387) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,69 Prozent auf 107,94 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,62 Prozent.

(cash/AWP/Bloomberg/Reuters)